Natur im Osterzgebirge

Gewonnen! (beim Culture of Solidarity Fund)

Es scheinen gerade recht goldene Zeiten zu sein für die Finanzierung von Projekten, die man schon immer mal wieder machen wollte. Die Nach-Corona-Töpfe sprudeln, und mit etwas Kreativität (sowie einigem Beantragungsaufwand, zugegeben) kriegt man da so ziemlich alles passend, was an Plänen in den Schubladen schlummert.

Zu den Vorhaben, die da inzwischen schon sehr weit unten gelandet waren in der Grüne-Liga-Ablage, gehört die Idee, irgendwann mal wieder eine gemeinsame Exkursion gen Osten zu organisieren. Schon über zehn Jahre ist es mittlerweile her, als wir mit unseren Freunden von der Universität Bratislava eine Woche in der Slowakei unterwegs waren. Ein echter Höhepunkt in der Geschichte der Grünen Liga Osterzgebirge! Seither gab es immer mal wieder den Vorschlag, sowas zu wiederholen, am liebsten auch noch zusammen mit tschechischen Partnern. Finanzielle Förderung jedoch schien mit normalem (freizeitmäßig leistbarem) Beantragungsaufwand bislang unerreichbar zu sein.

Im Sommer 2021 nun kam der Hinweis auf einen – uns und allen anderen hier bisher unbekannten – „Culture of Solidarity Fund„. Die dahinter stehende „European Cultural Foundation“ hatte speziell für ostdeutsche Bewerber mit Partnern im europäischen Ausland einen Förderaufruf laufen, mit dem wunderbar schwammigen Titel: „Europäische Transformationsregionen für eine gemeinschaftliche Kultur der Solidarität in post-pandemischen Krisenzeiten“. Klingt doch fast wie „slowakisch-deutsch-tschechische Naturschutzexkursionen“, oder? Antragstellung bis Mitte September, durch einen ostdeutschen Verein, auf Englisch und online, Voraussetzung mindestens ein europäisch-ausländischer Partner (dafür winkten 40.000 € Förderung) oder noch mindestens ein Partner in einem weiteren Land (60.000 €). Und, wie gesagt, fast keiner scheint den Topf zu kennen.

Gute Chancen also. Gemeinsam mit den Freunden am Umwelt-Institut der Comenius-Universität Bratislava, dem tschechischen Verein Arnika und dem Umweltzentrum Sever in Litoměřice wurde rasch ein Plan für zwei einwöchige Busexkursionen im kommenden Jahr gestrickt. Jetzt kam die erfreuliche Nachricht, dass wir zu den Auserwählten dieses Förderprogramms gehören.

2022 stehen damit nun zwei – mit Sicherheit wieder sehr interessante – Naturschutzreisen auf dem Programm, zur Horizonterweiterung und zum Erfahrungsaustausch:

  • Frühlingsexkursion Mähren und Slowakei

voraussichtlich 21. – 28. Mai (einschließlich Himmelfahrt)

Schwerpunkt: Weiße Karpaten (tschechischer und slowakischer Teil), Biosphärenreservat Pol’ana, Naturschutzgebiet Poodří bei Ostrava

  • Herbstexkursion Ost-Erzgebirge und Böhmisches Mittelgebirge

voraussichtlich 10. – 18. September (einschließlich Lipska-hora-Wochenende)

Dabei soll es natürlich nicht nur darum gehen, schöne Landschaften und nette Leute kennenzulernen. Im Mittelpunkt wird durchaus der Austausch von unterschiedlichen Erkenntnissen bei Schutz und Pflege von Lebensräumen hoher Biologischer Vielfalt stehen, über Ländergrenzen hinweg. Selbstverständlich sind auch gemeinsame praktische Naturschutzeinsätze unterwegs geplant. Wir erwarten, dass beide Busexkursionen von jeweils 10 bis 15 deutschen, slowakischen und tschechischen Teilnehmern aktiv mitgestaltet werden.

Wir dürfen optimistisch sein, dass am Ende auch etliche neue, grenzüberschreitende Projektideen stehen werden. Und irgendwie, irgendwann werden wir es auch schaffen, diese Ideen in Realität umzusetzen. (Die nächste Krise kommt bestimmt, mitsamt nachfolgenden Krisenbewältigungsfördertöpfen …)

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