Natur im Osterzgebirge

FND Turmalingranit bei Cratza

Unterschutzstellung: Beschluss des Rates des Kreises Pirna vom 11.10.1979

Gemarkung: Gottleuba

Größe: 0,6 ha

Lage: zwischen Hellendorf und Markersbach

 

Kurzbeschreibung: In der Elbtalzone, einem geologischen Übergangsgebiet zwischen Erzgebirge und Lausitz, findet man verschiedenste granitische Ausbildungen wie z.B. den Turmalingranit an der Basis der paläozoischen Schichtenfolge des Elbtalschiefergebirges. Bei diesem Gestein handelt es sich um einen rund 500 Millionen Jahre alten Intrusivkörper. Die Intrusion der Turmalingranite erfolgte in die Gesteine der ordovizischen Langenbrückenberg-Folge der Mühlberg-Nossener Gruppe. Es ist eine Gesteinsfolge von Quarzitschiefern, Quarziten und Phylliten.

An der Straße im Bahratal beim Ortsteil Cratza ist das südöstlichste vorkommen des hier sehr glimmerarmen, hellen Gesteins in einem Altsteinbruch aufgeschlossen. Der Mineralbestand des fein- bis mittelkörnigen, teils auch grobkörnigen Granits setzt sich hauptsächlich aus Quarz und Feldspäten zusammen. Charakteristisches Übergemengteil ist der Turmalin. Er liegt in stengeliger Ausbildung vor und bildet in Verwachsungen mit Quarz schwarze Rosetten, die als Turmalinsonnen bezeichnet werden.

Durch tektonische Beanspruchung haben die Mineralkomponenten eine mehr oder weniger starke Zertrümmerung erfahren. Die granitische Struktur ist nur im Intrusionszentrum erhalten. In den Randbereichen zu den umgebenden Quarzitschiefern und Phylliten tritt zunehmend Verschieferung auf.

Pflege und Entwicklung: Erhaltung des geologischen Dokumentationswertes; periodische Teilentbuschung

 

Quelle: Staatliches Umweltfachamt Radebeul (1999): Flächenhafte Naturdenkmale im Landkreis Sächsische Schweiz; Broschüre