Natur im Osterzgebirge

praktischer Naturschutz

Weitere Beiträge zu diesem Thema gibt es hier.

Naturschutz kann bedeuten: der natürlichen Entwicklung freien Lauf lassen. Doch in einer kleinteiligen, seit Jahrhunderten von Menschen geprägten Kulturlandschaft wie dem Ost-Erzgebirge ist der größte Teil der Biologischen Vielfalt abhängig von aufwendiger Biotoppflege und von gezielten Artenschutzmaßnahmen. Über verschiedene Förderinstrumente werden staatliche Gelder eingesetzt, um Anreize für naturverträglichere Landnutzung und Naturschutzarbeiten zu setzen. Insbesondere zu nennen sind die Förderrichtlinien AUK („Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen“), NE („Natürliches Erbe“), WuF („Wald und Forstwirtschaft“) – allesamt höchst komplexe Finanzierungsbaukästen mitsamt höchst komplizierter Antragsverfahren. Die bürokratischen Herausforderungen sind enorm!

Dennoch leisten viele Landwirte  wichtige Arbeit für die Erhaltung der Biodiversität im Ost-Erzgebirge, im Rahmen der Fördermöglichkeiten sowie ihrer technischen und finanziellen Kapazitäten. Ohne sie ließen sich beispielsweise kaum die in der Region noch großflächig vorhandenen Bergwiesen erhalten – zumindest in der charakteristischen Arten-Grundausstattung. Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei die Beratung und Koordination durch fachkundige „Fördermittelprofis“, insbesondere der Landschaftspflegeverbände:

Als Träger des Naturschutzgroßprojekts „Bergwiesen im Osterzgebirge (1999-2018) ist der Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge für eine Vielzahl von landkreiseigener Grünlandflächen, Steinrücken und weiterer Biotope zwischen Altenberg und Fürstenwalde verantwortlich. (Am Bahnhof 1, 01773 Altenberg, Tel.: 035056 / 22925, 22528)

 

Bedeutende Naturschutz-Zuständigkeiten obliegen inzwischen auch den Forstbezirken von Sachsenforst. Naturgemäß liegt dabei der Fokus vor allem auf Waldbiotopen und den vorzugsweise hier lebenden Tier- und Pflanzenarten. Aber auch für zahlreiche nicht waldbestockte Schutzgebietsflächen trägt der Staatsforst inzwischen Verantwortung. Zuständig dafür sind die jeweiligen WÖNS-Förster („Waldökologie und Naturschutz“) der Forstbezirke.

 

Ein Teil der Biotoppflege im Ost-Erzgebirge wird außerdem von professionellen Landschaftspflegeunternehmen durchgeführt. Dazu zählen unter anderem:

 

Mitmach-Naturschutzeinsätze im Ost-Erzgebirge

Es gibt im Ost-Erzgebirge jedoch sehr viele wertvolle Biotope, die so abgelegen, so steil oder nass sind, dass sich trotz staatlicher Fördermittel deren Pflege durch Unternehmen nicht rentiert. Und es gibt nicht wenige Lebensräume stark gefährdeter Pflanzen und Tiere, für deren Erhalt besonderes Naturschutzwissen erforderlich ist. Die wichtigsten dieser Biotope werden von Naturschutzvereinen intensiv betreut. Sie organisieren dafür alljährlich zahlreiche Mitmacheinsätze mit vielen fleißigen freiwilligen Helfern:

* Im Bielatal bei Bärenstein bietet die Biotoppflegebasis der Grünen Liga Osterzgebirge Möglichkeiten, praktischen Naturschutz mit Naturerleben und Umweltbildung zu verknüpfen. Neben den genannten Mitmacheinsätzen finden hier auch Naturschutz-Jugendworkcamps, Ausbildung für Landschaftspfleger, außerschulische Angebote wie das Madagaskar-AG-Camp oder Unterstützung durch Firmenmitarbeiter (z.B. des Kesselsdorfer Unternehmens YellowFox) sowie Freundestreffen mit praktischen Aktivitäten auf den „Bielatalbiotopen“ statt.

Weitere Beiträge zu dieser Kategorie