Natur im Osterzgebirge

Naturschutzgebiete

… im Ost-Erzgebirge

 

Quellen:  Naturschutzgebiete in Sachsen (SMUL 2010), Ústecko – Chráněná území  ČR (AOPK ČR)

Eine Karte mit den amtlichen Grenzen der sächsischen Schutzgebiete findet man unter: www.umwelt.sachsen.de

 

NSG im Erzgebirgskreis:

·         Bärenbachtal: 1 km nordöstlich von Olbernhau; seit 1961; 67 ha, 510 – 650 m ü. NN, Buchenmischwälder, artenreiche Quell- und Bachauewälder,  Kerbsohlental des Bärenbaches, typische Waldvogelarten

·         Hirschberg – Seiffener Grund: 2 km südwestlich von Seiffen beiderseits des Seiffener Grundes; seit 1961; 173 ha; 530 – 680 m ü. NN; typische Buchenmischwälder und artenreiche Edellaubholzbestände

NSG im Mittelsachsenkreis:

·         Großhartmannsdorfer Großteich: am nordöstlichen Rand von Großhartmannsdorf; seit 1967, erweitert 1997; 155 ha, 490 – 505 m ü. NN; ehem. Bergbauteich (66 ha) mit seltenen Teichschlammpflanzen, ausgedehnte Verlandungsbereich, angrenzend Moorreste; überregionale Bedeutung für Wasservögel

·         Trostgrund:  ca. 1 km südlich von Rechenberg zwischen Kälberhübel und Ringelweg; seit 1987; 26 ha; 600 – 720 m ü. NN; Buchenmischwälder (mit Weißtannen) und artenreiche Bach- und Quellwälder; seltene Waldpflanzen, typische Vogelwelt naturnaher Bergwälder

NSG im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:

·         Weißeritztalhänge: Steilhänge zwischen Dorfhain, Tharandt und Freital-Hainsberg; seit 1961; 449 ha; 185 – 380 m üNN; arten- und strukturreiche Hangwälder, Wilde Weißeritz als naturnahes Fließgewässer sowie mehrere kleine Nebenbäche, Fledermaus-Lebensraum; wichtiges Lehr- und Forschungsobjekt der Tharandter Forst-Lehrstätte, durch Ausbau der Eisenbahnstrecke in Mitleidenschaft gezogen

·         Rabenauer Grund: südlich von Freital-Hainsberg/Coßmannsdorf; seit 1961; 98 ha; 194 – 330 m ü. NN; steilwandiges Durchbruchstal der Roten Weißeritz; verschiedene, eng verzahnte Laubmischwälder; romantisches Naherholungsgebiet, Gewässer durch Wasserkraftgewinnung und Hochwasserschadensbeseitigung stark gestört; infolge Hochwasserschutz, Bahn- und Wegebau sowie Verkehrssicherung erhebliche Entwertung des Gebietes in den letzten 10 Jahren

·         Gimmlitztal: gesamter Oberlauf der Gimmlitz zwischen Quelle (bei Hermsdorf/E.) bis zur Talsperre Lichtenberg; 258 Hektar, 2015 unter Schutz gestellt; seit 1974 NSG Gimmlitzwiesen (kleiner Wiesenkomplex  am Kalkwerk Hermsdorf) ; 500 – 780 m ü. NN; naturnaher Bachlauf, Hochstaudenfluren, artenreiche Wiesen mit seltenen Pflanzenarten, teilweise kalkbeeinflusst

·         Schwarzbachtal: Nebental der Roten Weißeritz zwischen Dippoldiswalde und Obercarsdorf; seit 1977; 14 ha; 374 – 408 m ü. NN; Eichen-Buchenwälder, artenreiche Talauewiesen; Waldschule (ehem. “Zentrum für Landeskultur und Naturschutz”)

·         Hofehübel: Bergrücken zwischen Bärenfels und Kipsdorf; seit 1961, erweitert 2001; 72 ha; 530 – 693 m ü NN; naturnaher Buchen-Bergmischwald mit Weißtanne, alter Modellforst naturgemäßer Waldwirtschaft; immissionsgeschädigt (zunehmend “neuartige Waldschäden” an Buchen)

·         Weißeritzwiesen: zwischen Schellerhau und Roter Weißeritz; seit 1994; 23 ha; 691 – 760 m ü. NN; Komplex aus mageren Berg- und Nasswiesen mit vielen seltenen Pflanzenarten sowie Moorbirkenbeständen; Pflegemaßnahmen u.a. im Rahmen des Schellerhauer Naturschutzpraktikums

·         Hemmschuh: Höhenrücken zwischen Rehefeld und tschechische Grenze; seit 1961, erweitert 1983; 253 ha; 665 – 846 m ü. NN; Fichten-Buchenwald, stark immisions-geschädigt, im Bereich kleiner Kalklinsen artenreichere Vegetation; seit 2002 mit 43 ha Naturwaldzelle; am Holperbach artenreiche Bergwiesen (“Böhmische Wiesen”)

·         Am Galgenteich: bei Altenberg zwischen Galgenteichen und B170 (ehem. Biathlonstadion); seit 1997; 14 ha; 774 – 780 m ü. NN; Komplex von Bergwiesen, Borstgrasrasen und Kleinseggensümpfe mit Individuen-reichem Orchideenbestand und vielen anderen seltenen Pflanzen

·         Georgenfelder Hochmoor: südwestlich von Zinnwald-Georgenfels, an der tschechischen Grenze; 1926 Kauf durch Landesverein Sächs. Heimatschutz, NSG seit 1961; 14 ha; 863 – 878 m ü. NN; Hochmoorrest mit Moorkiefernbestand und typischen Moorpflanzen; durch Lehrpfad erschlossen; seit 20 Jahren intensive Bemühungen durch Grabenstau weiteres Austrocknen zu verhindern

·         Weicholdswald: zwischen Hirschsprung und Bärenstein im Bielatal; seit 1961; 104 ha; 499 – 687 m ü. NN; Komplex naturnaher Buchenmischwälder (mit Weißtannen) und Quellwälder; seit 2002 mit 39 ha Naturwaldzelle (= Totalreservat); typische Vogelwelt der Bergmischwälder

·         Geisingberg:  Basaltkuppe und dessen weitere Umgebung nordöstlich von Altenberg; seit 1961, Erweiterungen 1967, 1974, 2000; 314 ha; 545 – 824 m ü. NN; naturnahe Blockhang- und Buchenmischwälder; sehr artenreiche Bergwiesenkomplexe mit seltenen Pflanzenarten, gegliedert durch vielfältige Steinrücken; sehr wertvolles Biotopmosaik, Lebensraum für viele Tierarten, u.a. Wachtelkönig und andere Wiesenvögel; beliebtes Ausflugsgebiet, v.a. zur Zeit der Orchideen- und Trollblumen-Blüte; 1999 – 2008 Naturschutzgroßprojekt “Bergwiesen im Osterzgebirge”

·         Grenzwiesen Fürstenau und Fürstenwalde: südöstlich von Geising bis zur tschechischen Grenze, bei Fürstenau; NSG Fürstenauer Heide seit 1977; 2007 mitsamt dem Gebiet zwischen Traugotthöhe und Kohlhaukuppe als NSG “Grenzwiesen und Fürstenauer Heide” ausgewiesen; 2015 auf 976 ha erweitert; vier Teilflächen: Grenzwiesen Fürstenau, Hutberg, Müglitzgrund und Fürstenauer Heide, Schwarzbachgrund und Haberfeld; 630 – 806 m ü. NN; sehr wertvoller, heterogener Komplex aus Grünlandgesellschaften, Steinrücken, Waldbeständen und Moorresten; große Bedeutung insbesondere für Vögel (u.a. Birkhuhn, Wachtelkönig, Bekassine), 1999 – 2018 Naturschutzgroßprojekt “Bergwiesen im Osterzgebirge”

·         Luchberg: markante Basaltkuppe (576 m ü. NN) zwischen Glashütte und Dippoldiswalde, seit 1961; 20 ha; artenreiche Laub-Mischwaldbestände, strukturreicher Waldmantel am Fuße des Berges mit angrenzendem Streifen mageren, basisch beeinflussten Grünlands mit Orchideen

·         Müglitzhang: am östlichen Rand von Schlottwitz am steilen Westhang des Lederberges; seit 1974; 78 ha; 230 – 425 m ü. NN; sehr vielfältiger Steilhangwaldkomplex, u.a. mit großem natürlichen Eiben-Bestand; offene Felsen und Blockhänge, artenreiche Fledermausfauna

·         Trebnitzgrund: rechter Hang des unteren Trebnitzgrundes südlich von Schlottwitz; seit 1961; 41 ha; 280 – 415 m ü. NN; naturnahes, unzerschnittenes Tal mit naturnahen, blockreichen Laubmischwäldern, artenreiche Frühlingsblüher-Flora; beliebtes Ausflugsgebiet, NSG-Erweiterung seit langem geplant, Gebiet durch geplanten Hochwasserrückhaltedamm bedroht

·         Mittelgebirgslandschaft um Oelsen: seit 2015 insgesamt 515 Hektar umfassendes NSG zwischen Gottleubatal, tschechischer Grenze und Strompelgrund; vor 1946 Schutzgebiet des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, danach Verlust der meisten wertvollen Wiesenflächen; 1967 wurden 16 Teilbereiche wieder als NSG ausgewiesen (128 ha); nach umfassenden Naturschutzmaßnehmen nun wieder mehr oder weniger zusammenhängender Komplex naturnaher Wälder, artenreicher Berg- und Feuchtwiesen und Steinrückenbiotope;  430 – 625 m ü. NN; 2003 – 2007 Erprobungsprojekt zur Wiederherstellung artenreicher Grünlandgesellschaften (Phase II: 2013-16)

Přirodní rezervace/Naturreservate in Nordböhmen:

·         Černý rybník/Schwarzer Teich: 2 km nordwestlich von Klíny/Göhren, an der deutschen Grenze; 1993; 33 ha; 805 – 815 m ü. NN; Teich mit umgebenden Hochmoorkomplex mit typischen Pflanzenarten; Birkhuhn-Lebensraum

·         Grünwaldské vřesoviště/Grünwalder Heide: 2 km südlich von Moldava/Moldau; 1989; 39 ha; 835 – 855 m ü. NN; Hochmoor mit Moorkiefern und anderen typischen Hochmoorpflanzen; Lebensraum von Birkhuhn und anderen seltenen Tierarten

·         Vlčí důl/Wolfsgrund: südöstlich von Dlouhá Louka/Langewiese oberhalb der Riesenburg; seit 1989; 33 ha; 635 – 795 m ü. NN; naturnahe Buchenmischwälder  mit artenreicher Vogelwelt an Steilhang mit schroffen Kerbtälchen

·         Domaslavické údolí/Deutzendorfer Grund: 3 km westlich von Hrob/Klostergrab; 1992; 60 ha; 570 – 855 m ü. NN; Buchenmischwälder am steilen Südabhang des Erzgebirges und im Tal des Deutzendorfer Baches mit typischer Vogelwelt; durch forstliche Maßnahmen (umfangreicher Holzeinschlag) stark gestört

.         Rašeliniště U jezera – Cínovecké rašeliniště / Seeheide – Zinnwalder Moor: zwei Hochmoorbereiche zwischen Lugsteinen und Bornhauberg/Pramenáč; Cínovecké rašeliniště (7,5 ha, 2001 unter Schutz gestellt) ist die südliche Forstsetzung des Georgenfelder Hochmoores; 2012 kam die weitaus größere Seeheide/U jezera hinzu; Gesamtgröße  ca. 60 ha; 840 – 870 m ü. NN

·         Černá louka/Schwarze Wiesen:  westlich von Adolfov/Adolfsgrün, bis zur deutschen Grenze; 1998; 130 ha; 690 – 760 m ü. NN; großer Komplex unterschiedlicher Grünlandflächen (die meisten durch lange Brachephase degradiert) z.T. mit seltenen Wiesenpflanzen; Restmoore; Lebensraum von Birkhuhn, Wachtelkönig, Bekassine und anderen Raritäten; umfangreiche Maßnahmen zur Regeneration der Moore und Wiesen

·         Špičák/Sattelberg: 1 km nö von Krásný Les/Schönwald; 1997; 74 ha; 565 – 725 m ü. NN; Basaltkuppe mit Blockhang, an der Ostseite mit Sandsteinfelsen, umgeben von einstmals artenreichen Wiesen (die meisten seit langem brach); Lebensraum seltener Tierarten, durch den Autobahnbau jedoch stark entwertet.