Natur im Osterzgebirge

FND Kachemoor Markersbach

Unterschutzstellung: Beschluss des Rates des Kreises Pirna vom 11.10.1979

Gemarkung: Markersbach

Größe: 2,8 ha

Lage: 0,8 km südlich von Buchenhain

 

Kurzbeschreibung: Das Moor hat eine Fläche von ca. 1 ha und ist weitgehend baumfrei. Es wird umgeben von einem mitgeschützten Pfeifengras-Birken-Kiefernwald. Aufgrund der örtlichen abflussverzögernden Lehmdecken sowie Sandstein-Ton-Horizonte unterliegt das einfließende Wasser einer natürlichen Stauung und bewirkt die charakteristische Zwischenmoorbildung vom Typ eines Hangmoores. Durch die armen Sandsteinböden repräsentiert das Kachemoor einen nährstoffarmen Moortyp. die hierfür kennzeichnende Vegetation wird derzeit von Torfmoosen (z.B. Sphagnum recurvi), großflächigen Binsen-Pfeifengrasbeständen und Braunseggensümpfen gebildet, was auf eine zeitweilige oberflächige austrockung des Moores hindeutet.

Von den moortypischen Pflanzenarten sind Pfeifengras, Schmalblättriges Wollgras, Spitzblütige Binse, Schnabel-Segge und das blassblau blühende Sumpf-Veilchen häufig. Seltener treten Scheidiges Wollgras und Igel-Segge auf. Eine floristische Kostbarkeit stellt das Vorkommen von Moosbeere und Rundblättrigem Sonnentau dar. Letzterer hat als insektenfressende Pflanze eine besondere Anpassung an die Nährstoffarmut solcher Standorte herausgebildet. Randlich zum Wald überleitend findet sich die hier typische Moor-Birke. Neben diesen echten Moorarten kommen weitere Arten wie Blutwurz, Frühlings-Spergel, Wiesen-Segge und Zwiebel-Binse vor. In den angrenzenden Kiefernwäldern ist als nordisches Florenelement der Europäische siebenstern erwähnenswert. Der hier noch um 1980 gefundene Keulen-Bärlapp ist wahrscheinlich verschwunden. Insgesamt wurden bisher 33 Pflanzenarten nachgewiesen.

Zur Fauna zählen sieben Libellenarten, darunter seltene wie die Torfmosaikjungfer und die Gefleckte Smaragdlibelle. Die offenen Wasserflächen stellen laichgewässer für Grasfrosch und wahrscheinlich auch Bergmolch dar. Ebenso wurden Kreuzotter und Waldeidechse hier in ihren arttypischen Habitaten nachgewiesen.

Um das Wasserregime zu verbessern und weitere Austrocknungen im Moor zu verhindern, wurde 1994 der zuvor durchlässig gewordene Damm saniert. Ebenso wurde die vorherige Trinkwasserleitung für Buchenhain zurückgebaut, so dass das Wasser seither wieder durch das Moor fließen kann.

Pflege und Entwicklung: störungsarme Erhaltung der hydrologischen Verhältnisse

 

Quelle: Staatliches Umweltfachamt Radebeul (1999): Flächenhafte Naturdenkmale im Landkreis Sächsische Schweiz; Broschüre

 

https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/der-nationalpark/grundlagen/naturschutz/flaechennaturdenkmale