Natur im Osterzgebirge

Heulagerrückblick

Jedes Jahr wächst’s von Neuem auf den Wiesen im Osterzgebirge, zur Freude der Blümchengucker im Frühjahr und seit 30 Jahren auch der Heulagerteilnehmer, die somit hurtig Sense und Rechen schwingen können. Auch dieses Frühjahr brachte mit seiner kühlen und anfangs feuchten Witterung einen üppigen Blütenreichtum und Graswuchs hervor, so dass es uns nicht langweilig werden sollte.

Nach hitzigen und trockenen anderthalb Wochen, in denen das Heu im Nu fertig und dadurch faktisch alle großen Flächen geschafft wurden, stellte sich ein angenehmes Schauerwetter bis zum Ende des Heulagers ein. Zeit, auch alle Feuchtflächen zu bearbeiten, so dass wir gut zu einem Ausklang kamen. Es blieb sogar genug Zeit, den meist trocken liegenden Teich auf der Müllerwiese auszukraken und mit einer Ton-Lehmschicht hoffentlich etwas wirkungsvoller abzudichten.

Insgesamt unterstützten uns etwa 90 Heulagerer, 8,5ha artenreiche Berg- und Feuchtwiesen wurden in den knapp 3 Wochen gemäht & beräumt, auf 4 Hektar Fläche kräuterreiches, duftendes Bergwiesenheu gewonnen. Immerhin 1,1ha Fläche wurden ausschließlich mit der Handsense gemäht! Zurückhaltend gerechnet wurden dafür reichlich 1000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet, in dieser Intensität wäre eine Biotoppflege so kleinteiliger Flächen im „wirtschaftlichen“ Betrieb nimmernicht zu leisten! Dafür allen direkt Beteiligten und Unterstützern hinter den (immer wieder sehr umfangreichen) Kulissen ein ganz herzliches Dankeschön!

Arbeit macht hungrig und Hunger bekanntlich mäßig gute Laune – Dank des fleißigen Küchenteams gab es allerdings keinen Grund zu (Magen-) Verstimmung. Eine Herausforderung, die wieder souverän gemeistert wurde!

Und was gab es sonst noch so zu erleben? Mehrfache Besuche der Murmelbahnen auf Schloss Lauenstein mit exzessiven Murmeleien, Berge von Kirschen und Beeren, die gesammelt, zu Kuchen oder Marmelade verarbeitet wurden. Unterstützung von Lehmbauarbeiten auf Schloss Lauenstein, einmal mehr konnte vielen „Neulingen“ das Arbeiten mit diesem wunderbaren Baustoff gezeigt und direkt von ihnen umgesetzt werden. Tolle Heulagersportspiele, zum zweiten Male von der Jugend organisiert. Viele neue Teilnehmer, anregende Gespräche und Diskussionen, Singerunden am Feuer und viele Partien um die Tischtennisplatte. Eine regelrechte Ferienlagerstimmung eben. Und die wohltuende Feststellung beim Betrachten der Bildersammlung aus 30 Jahren Heulager, dass viele der Kinder, die dort im Schlamm oder anderswo spielend zu sehen waren nun als tatkräftige Unterstützer selbst ins Bielatal kommen. Insofern können wir zumindest diesbezüglich einigermaßen optimistisch auf die hoffentlich noch zahlreich kommenden Heulager schauen 🙂

Bis zum nächsten Sommer in den ersten beiden Ferienwochen, wenn nichts ganz Grobes dazwischenkommt sollte bis dahin wieder ausreichend Gras und Kräutrich gewachsen sein!

Bitte folge und unterstütze uns: