Seit Montag, den 22. Mai, ist im Freiberger Hotel „Regenbogenhaus“ (Brückenstraße 5) die Fotoausstellung zu sehen, die die Grüne Liga Osterzgebirge im Rahmen des Projekts „Alte Bäume = Lebensräume“ erstellt hat. Voraussichtlich bis August können Gäste des Hotels die Bilder von besonders schönen Baumdenkmalen bewundern. Viele der großformatigen Fotos hat der Klingenberger Naturfotograf, Naturschützer und nun auch Baumdenkmalpate Gerold Pöhler beigesteuert.
Die Grüne Liga Osterzgebirge und der Tharandter Lehrstuhl für Biodiversität und Naturschutz wollen mit der Baumdenkmal-Initiative den ältesten Bewohnern des Ost-Erzgebirges mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Allzuoft wird Bäumen aus Unkenntnis und Unachtsamkeit nicht zu heilender Schaden zugefügt. Dabei sind gerade die großen Schattenspender unter heutigen Klimawandelbedingungen wichtiger denn je!
Die Ausstellungseröffnung mit ca. 20 Gästen wurde zu einem kulturellem Erlebnis. Neben einer kurzen Einleitung durch den Geschäftsführer, Dr. Kretzer, und einer Projektvorstellung durch Dr. Sebastian Dittrich vom Tharandter Naturschutz-Lehrstuhl gab ein junger Musiker, Jagon Rittmeister, mit fulminanten Gitarrenklängen der Veranstaltung einen künstlerischen Rahmen.
Anschließend führte Dorothea Hoheisel vom Naturschutzbund Freiberg (und selbst auch Baumdenkmalpatin) eine kleine Exkursion zu interessanten Bäumen am westlichen Stadtrand. Neben einigen sehr schönen Parkbäumen gab es dabei durchaus auch Negetiv-Beispiele zu sehen – so eine ganze Lindenreihe, bei denen der Fußweg bis fast an den Stamm heran asphaltiert wurde. Sehr schön hingegen das Flächennaturdenkmal „Naturwaldzelle im Hospitalwald“. Hier zeigt sich die natürliche Gehölzvielfalt der Region mit mindestens fünfzehn verschiedenen Baumarten – im Kontrast zu den von Borkenkäfern in den letzten Jahren hinweggerafften Fichtenmonokulturen.
Die erste Phase des Baumdenkmalprojekts, finanziert über das Sonderförderprogramm „Nachhaltig aus der Krise“ des Sächsischen Umweltministeriums, geht im Juni zu Ende. Derzeit versucht die Grüne Liga Osterzgebirge, gemeinsam mit slowakischen Partnern, eine weitere Finanzierung über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zu beantragen.
