Als die Naturschutzstation Osterzgebirge im Frühjahr 2021 die ersten Versuche unternahm, um das Programm „Junge Naturwächter“ auch im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge aufzubauen, blieben die Reaktionen der Schulen auf entsprechende Schreiben, Emails und Telefonate ernüchternd spärlich. Zu den wenigen Ausnahmen, die wirklich Interesse zeigten, gehörte die Grundschule Lauenstein.
Gemeinsam mit der Grünen Liga Osterzgebirge, dem Schloss Lauenstein, der Liebenauer Agrar GmbH und dem Wildpark Geising/Hartmannmühle wurde daraufhin ein Konzept für ein neues AG-Angebot gestrickt. Weil es dabei nicht „nur“ um Naturschutz, sondern auch um Landwirtschaft geht, heißt die Arbeitsgemeinschaft: „Junge Tierfreunde“.
Was vermutlich für Grundschüler auch interessanter klingt als „Naturwächter“. Die Nachfrage war jedenfalls so groß, dass die zwölf Teilnehmer ausgelost werden mussten. Dabei sind nun fünf Drittklässler und sieben Zweitklässler – fünf Mädchen und sieben Jungs.
Seit Ende September fanden inzwischen fünf Nachmittagsausflüge mit den Jungen Tierfreunden statt:
– eine Tierentdeckertour durch das Schloss Lauenstein (mit Besuch der Falkenwohnung unter dem Dach);
– einmal Wildpark-Rallye (plus „Fensterputzen“ bei den Erdmännchen und andere kleine Arbeiten);
– einmal Buchenpflanzen beim neuen Waldprojekt der Grünen Liga im Bielatal (anschließend Kinovorführung „Der Wald“ im Geißlerhaus Bärenstein);
– zweimal Besuch im Rinderstall Liebenau (mit Kälbertränken, Ausmisten und Einstreuen).
Wenngleich der ungestüme Bewegungs- und Mitteilungsdrang nach einem Vormittag auf der Schulbank mitunter nicht so ganz zum behutsamen Umgang mit Natur und Tieren passt, so machen die AG-Ausflüge den Kindern erkennbar viel Spaß. Diese Freude plus das gute Gefühl, selbst auch ganz praktisch etwas zum Wohlergehen von Tieren und Natur beizutragen, können sicherlich eine gute Grundlage für späteres Engagement bilden.