Bäumchenschmücken I:
2021 war wieder ein an Aktivitäten sehr reiches Jahr bei der Madagaskar-AG des Altenberger Gymnasiums. Wie immer, gehörten dazu auch viele praktische Aktionen für die Natur des Ost-Erzgebirges. Und auch das letzte AG-Treffen 2021, am 11. Dezember, begann mit knapp zwei Stunden Naturschutz-Praxis: die 15 Schülerinnen und Schüler (5., 7. und 11. Klasse) befestigten kleine Schafwollbüschel mit bunten Wollfäden an den Knospen von jungen Eschen, Ahornen, Espen, Eichen und anderen Bäumchen.
Diese hat die Natur auf einer Waldfläche bei Bärenstein gesät, wo bis vor zwei, drei Jahren noch Fichten standen. Nachdem letztere den Kupferstechern (einer Borkenkäferart) zum Opfer gefallen waren und gefällt werden mussten, begann hier aber nicht nur die Naturverjüngung der Laubbäume zu sprießen. Mehr noch explodierte die stickstoffliebende Vegetation, Brennnesseln insbesondere. Vor der Aufforstung mit Fichten in den 1990er Jahren weideten hier Rinder, und gelegentlich mag auch ein Schwapp Gülle das Grünland-Tälchen hinabgeflossen sein.
Gegen diese Konkurrenz hat es die neue Baumgeneration ohnehin schwer. Noch problematischer: hier fühlen sich offenbar auch die Rehe wohl – und knabbern an den leckeren Gehölzen. Damit vor ihrem Appetit wenigstens die obersten Knospen verschont bleiben und im nächsten Frühjahr einen Wachstumsschub bringen, nun also wieder: Bäumchenschmücken im Advent.
Eine erste Aktion dieser Art hatte es bereits letzten Winter gegeben, mit freiwilligen Helfern der Grünen Liga Osterzgebirge. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Manche Zitterpappeln, aber zum Teil auch Eschen haben während der feucht-warmen 2021er Vegetationsperiode Triebe von einem halben Meter und mehr geschoben. Möglich war dies nur deshalb, weil die dafür nötigen „Terminalknospen“ zuvor nicht in Rehmägen gelandet sind. Nun also das Ganze nochmal.
Die Jungs und Mädels leisteten tolle Arbeit, trotz Minusgraden und Schnee. Nach zwei Stunden ging es dann ins Bärensteiner Geißlerhaus, zu heißem Holzäppeltee, leckeren Pfann- und Pfefferkuchen sowie danach noch einer kleinen Filmvorführung. Wirklich eine super Truppe, die Madagaskar-AG! Es ist nur zu hoffen, dass 2022 dann endlich auch wieder persönliche Begegnungen mit den Partnerschülern aus und in Madagaskar möglich sein werden. Noch wichtiger, als das Engagement für die heimische Natur ist das für den Regenwald.
Bäumchenschmücken II:
Am Tag nach dem Bäumchenschmücken mit den Schülern beim künftigen Waldprojekt der Grünen Liga Osterzgebirge lud der Verein noch zu einer naturkundlichen Wanderung über die Sachsenhöhe ein. Dort befindet sich ja das bisherige Waldumbauprojekt des Vereins. Inzwischen sind da die Wildschutzzäune kaputt (und müssten unbedingt abgebaut werden – da wartet noch richtig viel Arbeit!). Damit dennoch auch die Nachzügler unter den gepflanzten Weiß-Tannen eine Chance gegen Rehe und Hirsche haben, gab es während der Wanderung auch hier noch eine Stunde Bäumchenschmücken mit Schafwolle.
Viele fleißige Hände sorgen am Ende für Vielfalt im Wald.