Natur im Osterzgebirge

Wieder ein Baum-Naturdenkmal weniger: Blut-Buche in Freiberg

Wie der Naturschutzbund Freiberg mitteilt, musste die ca. 165 Jahre alte Blutbuche in der Freiberger Witzlebenstraße gefällt werden. In einem Aushang des NABU heißt es dazu:

Liebe interessierte Mitbürger,

natürlich sind auch wir stark betroffen und traurig, dass diese große alte Blutbuche gefällt wurde – Aber: sie war einfach zu stark geschädigt, auch wenn dies am Holz nicht offensichtlich ist.

Entscheidend war die erhebliche und unumkehrbare Schädigung durch Sonnenbrand-Nekrose in der Baumkrone.

Dass es der Buche insgesamt nicht gut ging, war in den letzten Jahren auch deutlich am Habitus ersichtlich: die Krone nur spärlich belaubt und die Blätter nur klein, hängend.

Und genau diese lichte Krone schützte die Rinde der Kronenäste nicht mehr genug vor der Sonne, so dass sie dort abstarb – eben die Sonnenbrandnekrose.  Leider ist diesem Problem auch nicht mit einem Kronenschnitt abzuhelfen, da dann ja weiter innen liegende Kronenabschnitte wieder zu stark besonnt werden und sich die Schädigung so immer weiter reinfrisst.

Wir haben veranlasst, dass nun zumindest der (Hoch-)Stubben als stehendes  Totholz-Biotop, nicht zuletzt zur Umweltbildung, verbleibt.

Außerdem wollen wir und die Stadt entweder eine Stieleiche oder einheimische Sträucher nachpflanzen. Als NABU wollen wir außerdem erwirken, dass der vordere Bereich der asphaltierten Einfahrt- und Parkplatzfläche entsiegelt wird, damit die Nachfolgegehölze nicht wie die nun gefällte Buche durch suboptimale Wasserversorgung permanent geschwächt werden – auf dass die Ecke schnellstmöglich wieder begrünt wird und Freude statt Trauer beim Anblick evoziert wird!

Weitere Infos unter https://freigaerten-freiberg.de/faellung-der-blutbuche

Zur Erinnerung an den Baum hier der entsprechende Ausschnitt aus der Broschüre „Verwurzelt im Landkreis Freiberg – Geschichte und Geschichten um seltene Bäume“ (Sandy Richter, 2008, Hrsg. Landratsamt Freiberg)

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