Corona hat alles verändert. Bangen, kann der Bergwiesenmäheinsatz bei unseren tschechischen Freunden von „Arnika“ stattfinden? Was schreibt das Auswärtige Amt? Der Termin rückt näher, und dann – Warnnachricht Tschechien! Gott sei Dank, unser Reiseziel ist nicht betroffen, eine Stadt, weitab unsres Reiseziel meldet leicht erhöhte Werte, die Fahrt kann stattfinden.
Strahlendes Sommerwetter im Herbst! Auf, auf zum am Lipská Hora im Böhmischen Mittelgebirge. Bei hochsommerlichen Temperaturen unter seidenblauen Himmel baue ich mein Zelt am Hang auf. Farbenfroh leuchten die vielen Zelte des kleinen Zeltlagers im Abendlicht. Weit schweift der Blick vom Schlafsack hinüber bis zur Hazmburk (Hasenburg) und dem Rip. Motorsensen dröhnen, Mahdgut wird in „Big Bags“ gestopft, Futter für die Ziegen und Schafe eines Bauernhofes. Im Nachmittag ist das Werk vollbracht. Auf zum erfrischenden Bad ins offengelassenen Badebassin bei Mrsklesy. Das Wasser lebt. Algen, Laichkräuter kitzeln beim Schwimmen den Bauch. Wasserläufer flitzen, Ruderwanzen tauchen, gar Molche und Egel leben im grünen Wasser. Am Abend, nach getaner Wiesenmahd sitzen wir um das Lagerfeuer, Grillwürstchen werden nach tschechischer Art auf der Heugabel aufgespießt und über dem offenen Feuer gebraten, dazu frisches böhmisches Bier. Bis in die Nacht erklingen die Lieder zur Klampfe am Lagerfeuer. Alles unplugged, ja hier fühlt man sich zu Hause. Es folgt eine Exkursion zu genau jener extensiv bewirtschafteten Schäferei, die das Mahdgut erhält. Zum Betrieb gehören weitläufige Streuobstwiesen. Die Äste der Obstbäume neigen sich unter der Last reifer Äpfel, Birnen, Pflaumen, Walnüsse. Im milden, gelben Licht der Herbstsonne lugen die naturfarbenen Bauernhöfe aus dem üppigen Grün der Obsthaine. Die Farben der Toskana. Das Leben ist schön!