Die Bedeutung des Ost-Erzgebirges als Lebensraum seltener Gehölzarten und besonderer Bäume steht bislang leider nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der meisten Naturschutzakteure. Allenfalls dem Erhalt und der Mehrung von (Streu)Obstbeständen kommt hier und da Aufmerksamkeit zu, zum Beispiel seitens der Landschaftspflegeverbände („Obst-Wiesen-Schätze„) oder der Grünen Liga Osterzgebirge an der Apfelallee Alte Eisenstraße zwischen Oberschlottwitz und Cunnersdorf.
Im Staatsbetrieb Sachsenforst werden seit neuerer Zeit sogenannte Biotopbaumgruppen ausgewiesen und markiert, außerdem verstärkt auch wirtschaftlich gegenwärtig noch weniger interessante heimische Bäume und Sträucher gepflanzt.
Für die Grüne Liga Osterzgebirge bildet Gehölz-Naturschutz seit langem einen Schwerpunkt ihrer Naturschutz-Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt des heimischen Wild- oder Holz-Apfels – hier im sogenannten „Hulzäbbl-Gebürsche“. Mit verschiedenen Wildapfel-Projekten widmen sich die Expertinnen dieser ganz besonderen Art des Osterzgebirges (wildapfel.info)
Neben verschiedenen anderen Wildobstarten rückte später auch der Wacholder in den Fokus der Grünen Liga. Von dieser einstmals wahrscheinlich viel häufigeren Strauchart existierten nur noch wenige Dutzend Exemplare im Müglitztalgebiet – bis wieder neue Wacholderpflanzen angesiedelt wurden.
Nach einem ersten, eher verhaltenen Versuch um 2010 startete 2022 eine langfristig angelegte Initiative zur vorsorgenden Betreuung von besonders wertvollen und alten Bäumen durch ehrenamtliche Baumdenkmalpaten im Naturraum Ost-Erzgebirge. Das Projekt „Alte Bäume = Lebensräume“ wird gemeinsam von der Grünen Liga Osterzgebirge und dem Tharandter Lehrstuhl für Biodiversität und Naturschutz organisiert.