Natur im Osterzgebirge

Freiwilligeneinsatz in Oelsen: Seltene Pflanzen danken jährliche Handarbeit

Zuwächse bei Orchideen & Co. vielversprechend

Bei herrlichem Herbstwetter schwärmten am zweiten Oktoberwochenende wieder Freiwillige auf die Wiesen um Oelsen aus: Am Sonnabend nahmen 15, am Sonntag acht gutgelaunte Teilnehmer Rechen und Mähgeräte in die Hand. Ehemalige und jetzige Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) aus Dresden waren darunter sowie ehrenamtliche Helfer aus den Reihen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz (LSH), eines Partner- und Gründungsvereins der Naturschutzstation.

Was genau hatten sich die Ehrenamtlichen vorgenommen? Wie in den vergangenen Jahren wurde es auch diesmal nötig, Bereiche auf zwei der wertvollsten Wiesen – Bienhofhang und Moggenswiese – nachzumähen. Längere Vegetationsperioden als früher ziehen dies nach sich. Diese zweite Mahd dient der Unterstützung von Artenhilfsmaßnahmen für wertvolle Leit- und Zielarten. Inzwischen zeigt sich, dass dies die richtige Strategie ist: Zielarten der Bergwiesen im Osterzgebirge wie z. B. Arnika, Buschnelke, Stattliches und Kleines Knabenkraut, Fettkraut, Färber-Scharte oder Berg-Klee können sich in solchen Bereichen etablieren und von dort ausbreiten. Insbesondere Rosettenpflanzen danken es, wenn der zweite Aufwuchs im Herbst genutzt bzw. gründlich entfernt wird.

Ans Werk machten sich die Freiwilligen mit Motorsensen und vor allem Handrechen. Letztere sorgen für eine gründliche Entfernung des Mahdgutes – so entstehen ausreichend Lücken, Rohbodenstellen, Platz und Licht für Rosettenpflanzen.

Mähen, rechen, mähen, rechen… die von Freiwilligen geförderten Pflanzen danken die jährlichen Mühen inzwischen sichtbar. (Foto: C. Mende)

Eine kleinere Gruppe Freiwilliger widmete sich auch der Lupinenbekämpfung. Nach vielen Jahren mit Förderung finanzierter Maßnahmen durch die Bewirtschafter, ergänzender ehrenamtlicher Einsätze im Herbst und der Beharrlichkeit der Mitarbeiterin des LSH in der Naturschutzstation, Daphna Zieschang, stellen sich sichtbare Erfolge auch auf den ursprünglich am schlimmsten befallenen Wiesen ein. Um zu verhindern, dass diese Lupine (Lupinus polyphyllus) den Boden mit Stickstoff anreichert und heimische Bergwiesenpflanzen verdrängt, hilft nur das mühsame Ausstechen der Pflanzen.

Zum Freiwilligeneinsatz bot Familie Dulas im Bienhof wieder ausreichend Raum zum Essen, Schwatzen, für Lagerfeuer und Übernachtung. Um das leibliche Wohl der Teilnehmer kümmerten sich auch in diesem Jahr Steffanie und Mike Hölzel gemeinsam mit Astrid Sturm.

Zweiter Einsatz für seltene Pflanzen im Oktober

Erstmals am darauffolgenden Wochenende kam ein zweiter Einsatz auf einem weiteren Kleinod des Naturschutzgebietes Oelsen zustande: auf der “Scheibe”.

Mit fünf bzw. drei Teilnehmern wurden Wiesenbereiche gepflegt, die Heimat für rare botanische Kostbarkeiten sind. Im Fokus der Arbeiten standen Feucht- und Moorbereiche, die von händischer Nachmahd besonders profitieren. Und das lohnt sich: Die Zuwächse bei Orchideen, Färber-Scharte, Schwarzwurzel, Arnika, Trollblume und Waldläusekraut sprechen inzwischen für sich.

Bleibt uns nur, einen Herzlichen Dank an alle fleißigen Helfer zu richten; an Mike Hölzel und auch an Herrn Schultz von der APG Weideland e. G. Bad Gottleuba, der sich jedes Jahr um den Abtransport des Mahdgutes kümmert, da dies leider nicht mehr verwertbar ist.

Freiwilligeneinsatz in Oelsen: Seltene Pflanzen danken jährliche Handarbeit auf Naturschutzstation Osterzgebirge

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