Natur im Osterzgebirge

Von der Wintermücke

Temperaturen um den Gefrierpunkt und die Natur folgt weiterhin ihrem Winter-Instinkt. Um Altenberg liegt noch Schnee, es stürmt, es taut mal, es gefriert wieder. Februar eben – und keine Zeit für Insekten, meint man. Doch die Wintermücken spüren genau, Frost ist kein Grund, sich zu verkriechen! Wintermücken sind die einzigen Insekten, die derzeit an ruhigen, vielleicht helleren Wintertagen zu beobachten sind. Angeblich verleitet sie der Vor-Vor-Vor-Frühling bereits zum Wintermückentanz… Schon Heinrich Heine fiel dieser Umstand auf. Und dem Dichter Hermann Löns, der in seinem Text „Unverfrorenes Volk“ treffend schreibt: „…es sind echte Wintertiere, die nur in der rauhen Jahreszeit zu finden sind, und die, wenn das übliche summende und brummende Volk erwacht, matt und müde in das faule Laub fallen und sterben. Es ist die Tanz- oder Wintermücke, deren Made aus den im Spätwinter und Vorfrühling gelegten Eiern im Herbst auskriecht, im faulen Laube und in Pilzen lebt und nach kurzer Puppenruhe erst im Spätherbste als fertiges Tier erscheint. Es ist der einzige deutsche Zweiflügler, der ein reines Wintertier ist,…“

Eine Wintermücke bekommt vermutlich keine kalten Füße… derzeit lässt sie sich auch auf Schnee beobachten. (Foto: S. Klingner)

Zwölf Arten der Wintermücken gibt es wohl in Deutschland. Ihre Körper frieren nicht durch, da sie glycerin-ähnliche Substanzen davon abhalten. So hat die Wintermücke den Luftraum über dem Schnee für sich allein. Vielleicht segelt Ihnen beim nächsten Winterspaziergang eine vor die Füße?

(Quelle Löns-Zitat: www.projekt-gutenberg.org)

 

Von der Wintermücke auf Naturschutzstation Osterzgebirge

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