Traumwetter mit Sonne satt, die Orchideenwiesen in prächtiger Blüte,spannende Steinrückenlandschaft und eine Menge wichtiger Waldarbeit – die meisten Zutaten zu einem gelungenen Naturschutzwochenende waren zweifellos gegeben. Es hätten gern nur noch ein paar mehr Helfer kommen dürfen zur diesjährigen Ausgabe des seit 25 Jahren stattfindenden „Orchideen-Wochenendes“.
Die „Blümchenrunde“ über die blühenden Bielatalbiotope am Freitagabend fand diesmal nur zu zweit statt. Zum Glück kamen dann am nächsten Morgen noch einige weitere Unterstützer zum Arbeitseinsatz auf der Sachsenhöhe zwischen Bärenstein und Lauenstein. Von 2001 bis 2018/19 hatte die Grüne Liga Osterzgebirge dort mit vielen fleißigen Freunden tausende kleine Weißtannen, Eichen, Buchen, Ahorne, Eschen, Ebereschen und etliche weitere Arten von Laubbäumchen gepflanzt und gepflegt. Unverzichtbar waren dafür Wildzäune, um die Gehölze vor gefräßigen Rehen und Hirschen zu schützen. Inzwischen sind aus den meisten Bäumchen schon Bäume geworden, bis zu fünf Meter hoch; die Zäune haben ihre Schuldigkeit getan und sind auch kaputt. Sie jetzt zu beräumen ist notwendig, wenn das verzinkte Drahtgeflecht nicht komplett als Müll einwachsen soll. Aber die Beräumung des bereits großteils eingewachsenen Zaunsmaterials am steilen Hang bringt beträchtliche Herausforderungen an die Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit der Helfer mit sich. Nach sieben Stunden anstrengender Arbeit war eine Seite der bisher umzäunten Fläche fertig – und wir auch.
Es bleibt noch reichlich zu tun für künftige Aktionen hier! Auf der anderen Hangseite warten noch größere Mühen auf die Zaunabbauer. Bei einem zweiten Zaunsfeld weiter oben auf der Sachsenhöhe hatten die jungen Leute des Grüne-Liga-Jugendprojekts bereits im April ganze Arbeit geleistet. Eine dritte Teilfläche des Waldumbauprojekts auf der Westseite des Waldgebiets muss noch komplett von kaputtem Zaun beräumt werden.
Insgesamt macht das „alte“ Waldumbauprojekt der Grünen Liga Osterzgebirge einen richtig guten Eindruck. Die Bäume sind inzwischen aber so groß, dass demnächst hier mal ein Pflegedurchgang notwendig wird. Vor allem die Buchen erweisen sich als besonders wuchskräftig und drohen Eichen und andere Laubbäume auszudunkeln, teilweise auch die an sich schattenverträglichen Weiß-Tannen. Auch wenn inzwischen das Hauptaugenmerk auf dem „neuen“ Waldprojekt am Hiekenbusch zwischen Bärenstein und Bielatal liegt: auch auf der Sachsenhöhe wird die von uns gepflanzte Baumvielfalt noch einige Arbeit erfordern. Vordringlich ist in nächster Zeit jedoch die Beräumung der restlichen Zaunsfelder, um keinen Müll im Wald zu hinterlassen.
Am Sonntag dann stand, wie meistens, eine naturkundliche Exkursion in die Umgebung der Biotoppflegebasis auf dem Programm. Nun schon zum dritten Mal konnte dabei ein Naturschutzeinsatz-Wochenende mit einer Veranstaltung der Volkshochschule Sächsische Schweiz – Osterzgebirge verknüpft werden. Eine durchaus erfolgreiche Kooperation, die nicht nur mit ein paar Honorareuros die Aktion zu finanzieren hilft, sondern auch interessierte Teilnehmer ins Bielatal bringt, die ansonsten wahrscheinlich nicht den Weg zur Grünen Liga Osterzgebirge gefunden hätten. Bei der Exkursion am Sonntag ging es vorrangig um „Steinrücken – die besonderen Biotope des Ost-Erzgebirges“ mit durchaus spannenden Diskussionen. Die sieben VHS-Teilnehmer beteiligten sich aber auch noch ganz praktisch an der derzeit wieder erforderlichen Naturschutzarbeit: das nun schon wieder seit Wochen anhaltende „Traumwetter mit Sonne satt“ macht Gießen dringend nötig für die im April frisch gepflanzten Bäumchen.