Natur im Osterzgebirge

Mad-AG-Camp beim Heulager

Madagaskar-AG beim Heulager

Global denken – lokal handeln.

Was nach abgedroschener Phrase klingt, nehmen einige junge Leute am Glückauf-Gymnasium in Altenberg durchaus ernst. Eine Schulpartnerschaft – vielmehr eigentlich: eine Schülerpartnerschaft – verbindet sie mit Gleichgesinnten in einem madagassischen Dorf im (ehemaligen) Regenwaldgebiet der Insel im Indischen Ozean. Dort engagiert sich eine Gruppe Jugendlicher in beeindruckender Weise für die Wiederaufforstung abgeholzten Regenwalds rings um ihren Heimatort Anjahambe. Als „Dankeschön“ für ihren Einsatz zur Bewahrung der einzigartigen Natur bekommen die Mädchen und Jungs des „Analaosa-Clubs“ (analasoa = der gute Wald) ein oder zweimal im Jahr die Gelegenheit zu einer mehrtägigen Exkursion in einen der phantastischen Nationalparks Madagaskars. Ermöglicht wird die unter anderem durch Spenden ihrer deutschen Freunde.

Das gleiche Prinzip – erst gemeinsam praktisch für die Natur arbeiten, dann gemeinsam Regenwald erleben – liegt auch den Aktivitäten der Altenberger Madagaskar-AG zugrunde. Viele Tausende Bäume und Sträucher haben die Schülerinnen und Schüler bereits im Ost-Erzgebirge gepflanzt. Die anschließenden Exkursionen führten unter anderem bereits ins Gondwanaland Leipzig und Regenwaldmuseum Phyllodrom, zur Biosphäre Potsdam, nach Bonn ins Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit und zum Madagaskarhaus des Kölner Zoos sowie in den Zoo Zürich mit seiner Masoala-Regenwaldhalle.

Auch für 2020 gab (und gibt) es viele Pläne. Unterstützung dafür kommt über eine Umweltbildungs-Partnerschaft mit der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt. Coronabedingt war bislang die Umsetzung leider nur in begrenztem Rahmen möglich.

Mitte Juli nun konnten 14 Schülerinnen und Schüler der Madagaskar-AG wieder zusammenkommen: zu einem viertägigen „Mada-Camp“ im Rahmen des Heulagers der Grünen Liga Osterzgebirge. Die Fünft- und Neuntklässler halfen fleißig mit bei der Pflege von Bergwiesen, für deren Artenvielfalt wir im Ost-Erzgebirge ähnlich große Verantwortung haben wie die Menschen in Ost-Madagaskar für die Pflanzen und Tiere des Regenwaldes. Dabei wurde immer wieder versucht, eine gedankliche Brücke zwischen den 8000 Kilometer entfernten Ökosystemen und ihren Menschen zu bauen. Zum Programm des Mada-Camps beim Heulager gehörten unter anderem:

  •  ein Lagerfeuer-Konzert mit der Band MadagaskART;
  • ein Vortrag über Klima- und Wetterverhältnisse in Deutschland und Madagaskar mit Dr. Volker Beer;
  • ein Fledermaus-Abend mit Bianca Schubert;
  • eine Exkursion in den Botanischen Garten Teplice, in dessen sehr erlebenswerten (Sub-)Tropenhaus madagassische Pflanzen eine besondere Rolle spielen;
  • die Erarbeitung einer Info-Präsentation über die Aktivitäten der Madagaskar-AG, die beim Umwelttag des Gymnasiums, am 15. Juli, zum Einsatz kam und unter anderem dem sächsischen Umweltminister Wolfram Günther vorgestellt wurde.

Es gibt viele (junge) Menschen, die sich über weltweite Umweltprobleme Sorgen machen und deshalb beispielsweise bei fridays for future auf die Straße gehen. Und es gibt Menschen, die ganz praktisch und meist ohne viel Aufhebens für den Schutz der Natur arbeiten. Beides zusammenzubringen, in Köpfen und Herzen, dies ist eine ganz wichtige Aufgabe unserer Zeit. Die Altenberger Madagaskar-AG zeigt, wie dies funktionieren kann.

Global denken, lokal handeln!

Heuwenden auf der Streuobstwiese an der Angermannmühle Hirschsprung

Wetter in Europa und Madagaskar – mit Dr. Volker Beer

Fledermausabend mit Bianca Schubert

Arbeit an einem Kreativprojekt der Madagaskar-AG

Exkursion der Madagaskar-AG im Botanischen Garten Teplice

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