Natur im Osterzgebirge

Madagaskar AG 2024

Naturschutzaktionen im Ost-Erzgebirge

Wie immer, lag auch 2014 wieder ein Schwerpunkt der Madagaskar-AG-Aktivitäten in der eigenen, ganz praktischen Arbeit für die Natur und die „Biologische Vielfalt“.

  • Waldprojekt Hiekenbusch

Mitglieder der Madagaskar-AG hatten beim Waldprojekt der Grünen Liga Osterzgebirge schon mehrmals mit Bäume gepflanzt, und jedes Jahr im Herbst schützen sie die Knospen von Naturverjüngungsgehölze mit etwas Schafwolle vor Wildverbiss. Bei der feuchtwarmen Witterung im Frühjahr 2024 wucherten indes die Brennnesseln, Himbeersträucher und sonstigen Konkurrenten so wild, dass sie die kleinen Eichen, Tannen, Ahorne, Ulmen, Ebereschen usw. auszudunken drohten. Hier war dringend Abhilfe vonnöten: mit Sicheln und Handschuhen retteten die Madagaskar-AGler im Mai 2024 die Bäumchen vor dem Ersticken.

Waldpflege am 22. Mai 2024

  • Pflanzeinsatz am Kahleberg

Am 9. November 2024 fand der alljährliche Pflanzeinsatz im Forstrevier Schellerhau statt. Unter fachkundiger Anleitung der Naturschutz-Försterin Maria Mäbert brachten 17 Schülerinnen und Schüler insgesamt 250 kleine Weiß-Tannen in den steinigen Kahlebergboden. Mit etwas Kompost aus der Nasswiesen-Biotoppflege im Bielatal als Startdüngung und einer Markierung durch rot angesprühte Bambusstäbe sollte den Bäumchen eine gute Ausgangsposition gegeben worden sein, um die Vielfalt des Erzgebirgswaldes hier zurückzubringen.

  • Baumdenkmalpaten

Im Bärensteiner Bielatal, in der Nähe der „Biotoppflegebasis“ der Grünen Liga Osterzgebirge, wachsen einige besonders mächtige, seltene, bemerkenswerte Baumexemplare: ein alter Holzapfel, zwei der höchsten Weiß-Tannen des Osterzgebirges sowie die auf einem großen Gesteinsquader balancierende „Würfelzuckerfichte“ gehören zu den Gehölzen, denen im Rahmen des Baumdenkmalprogramms die besondere Aufmerksamkeit der Naturschützer liegt. Die Madagaskar-AG hat für diese Bäume die „Patenschaft“ übernommen: mindestens zweimal im Jahr schauen die Schülerinnen und Schüler jetzt nach dem Rechten, ob „ihren“ Bäumen irgendwelche Gefahren drohen.

Und sie legen selbst Hand an, wenn praktische Arbeit nötig ist. Aus dem Bergloch hinter der großen Weiß-Tanne an den Waldhäusern holten sie beim Madagaskar-AG-Camp weiteren Müll. Die kleinen Naturverjüngungstännchen an der Straße zu Füßen des alten Baumes schützten sie mit Drahtkörben bzw. retteten die allzu nah am Straßenbankett gekeimten Tännchen in Pflanztöpfe für künftige Pflanzaktionen. Etwas mehr Licht schufen die Jugendlichen dann für die kleinen, autochthonen Tannen im Oktober beim Baumdenkmal-Wochenende im Bielatal. Und der alte Wildapfel auf den Bielatalbiotopen wurde von wucherndem Brombeergestrüpp befreit.

Baumdenkmalwochenende vom 25. bis 27. Oktober 2024

  • Wiesenpflege und Artenschutz

Aufgrund der sehr zeitigen Sommerferien fand das Madagaskar-AG-Camp im Bielatal bereits Mitte Juni statt (12.-16.6.24), vor Beginn des Heulagers der Grünen Liga Osterzgebirge. Dennoch gehörte, neben vielfältigen anderen Aktivitäten, auch wieder die Mahd und Beräumung von Feuchtwiesenbereichen der Bielatalbiotope wieder zu den Hauptarbeiten der 15 jungen Leute.

Madagaskar-AG-Camp vom 12. bis 16. Juni 2024

Besonders viel Zuwendung benötigt darüberhinaus die Wiese neben der Rehaklinik Raupennest. Aus dem einstigen Zierrasen wieder eine blütenbunte Bergwiese zu machen, ist doch wesentlich langwieriger als gedacht. In zwei Einsätzen (Juni und August) haben die Madagaskar-AG-Mitglieder jeweils die Hälfte der Fläche gemäht, beräumt, gründlich ausgeharkt und samenreichen Scheunenkehricht aus dem Bielatal ausgebracht. Hoffen wir, dass dadurch künftig mehr heimische Blumen und Kräuter, Schwebfliegen und Falter hier ein Zuhause finden!

Wiesenpflege am Raupennest am 09. August 2024

Eine großartige Unterstützung für die Grüne Liga Osterzgebirge ist auch immer der „genialsozial“-Tag. Diesmal (18.6.24) bereiteten die Größeren der MAD-AGler das Heulager vor, indem sie unter anderem den zuvor chaotischen Gummistiefelvorrat der Biotoppflegebasis sortierten.

Immer der erste praktische Naturschutzeinsatz des Schuljahres ist die Pflege des inzwischen wahrscheinlich üppigsten Feuerlilien-Vorkommens am Gesingberg. Hier bekommen vor allem die neuen Fünftklässler die Gelegenheit, sich erstmals bei den Aktionen der Madagaskar AG einzubringen.

osterzgebirge.org/mad-ag-camp-im-bielatal

Artenschutzeinsatz auf der Feuerlilienwiese am Geisingberg am 28. August 2024

 

„Regenwald-Exkursionen“ der Madagaskar AG

Lokal handeln – global denken. Es gab auch 2024 wieder einige Möglichkeiten, etwas über Natur, Menschen und Umweltprobleme der Tropen zu erfahren.

  • Exkursion beim Madagaskar-AG-Camp am 12. Juni 24

Die Tagesexkursion während des Mad-AG-Camps führte vormittags in den Forstbotanischen Garten Tharandt. Nach einer Führung zu verschiedenen bemerkenswerten Bäumen konnten wir im kleinen Tropenhaus die dieses Jahr einzige Frucht des dortigen Kakao-Bäumchens ernten. Seither wachsen daraus in verschiedenen Blumentöpfen neue Kakao-Pflanzen heran …

Nachmittags besuchten wir noch die Amazonas-Präsentation im Panometer Dresden, wiederum verbunden mit einer kleinen Führung.

Vorrangig an die neuen Mitglieder der Madagaskar AG richtet sich der Ausflug in den Dresdner Zoo im Nachgang zum Feuerlilieneinsatz im Herbst (2.10.24).

Zoobesuch in Dresden am 02. Oktober 2024

  • Wochenend-Exkursion in die „Biosphäre“

Die „große Regenwald-Exkursion“ des Jahres führte Ende November nach Potsdam in die „Biosphäre“ – zum zweiten Mal nach 2017. In dem beeindruckenden Tropenhaus nahmen die 14 Schülerinnen und Schüler an einem dreistündigen Regenwaldprogramm teil. Vier von ihnen zogen danach mit der Lehrerin, Anett Bauer, weiter zu einem von Engagement Global veranstalteten Eine-Welt-Wochenend-Workshop. Die anderen besuchten, nach Übernachtung im Hostel „St. Christopher’s Inn Berlin Mitte“, am nächsten Tag noch das Ethnologische Museum im Humboldt Forum Berlin.

Eine-Welt-Engagement

Bei der Madagaskar AG erfahren die Schülerinnen und Schüler nicht nur wichtige Dinge über Naturschutz in der Heimat und in den Tropen, sondern bekommen auch die Chance zum Erwerb interkultureller Kompetenzen. Sie sind am Ende diejenigen, die die offizielle Schulpartnerschaft zwischen dem Glückauf-Gymnasium Altenberg und dem Lycée Tsarajoro Anjahambe mit Leben erfüllen – gemeinsam mit den Jugendlichen des dortigen Analasoa Clubs.

  • Spendenaktionen und Infostände

Die Madagaskar-AG präsentierte ihre Aktivitäten wieder bei verschiedenen Gelegenheiten und tauschte unter anderem aus der Partnerregion mitgebrachte Gewürze gegen Spendeneuros. Infostände gab es beim Tag der Offenen Tür am Gymnasium Altenberg (Januar), beim Tag der Offenen Tür der Raupennest-Rehaklinik (Juni) sowie bei den Weihnachtsmärkten in Geising und in der Raupennestklinik (Dezember). Fast 1.000 € kamen dabei zusammen. Das Geld soll im nächsten Jahr bei der Reise der „großen“ Madagaskar-AG-Mitglieder zusammen mit den Freunden des Analasoa Clubs u.a. für eine Regenwald-Wiederaufforstungsaktion sowie eine gemeinsame Exkursion in ein noch intaktes Regenwald-Schutzgebiet ausgegeben werden.

Zu Beginn eines neuen Schuljahres gibt es für die neuen Fünftklässler immer einen „Schnuppernachmittag“ – organisiert durch die „Großen“ der AG.

  • Regenwaldlauf Dresden

Wie schon in den vergangenen Jahren, nahm auch beim diesjährigen Regenwald-Lauf des Marie-Curie-Gymnasiums in Dresden eine kleine Mannschaft der Madagaskar-AG teil. Das dabei „errannte“ Geld kommt Projekten in Ecuador und in Vietnam zugute.

Regenwaldlauf am 22. April 2024

  • Madagassisch Kochen und Malagasy Lernen

Im April fand ein Madagaskar-AG-Nachmittag in der kleinen Küche des Glückauf-Gymnasiums Altenberg statt. Es gab natürlich: Reis. Allerdings mit viel mehr Gemüse als leider landestypisch ist.

AG Treffen am 10. April 2024

Vor allem in Vorbereitung auf die im nächsten Jahr geplanten Begegnungsreisen haben v.a. die Größeren der Madagaskar AG angefangen, die Sprache der Partner zu lernen – zumindest die Grundzüge. Die „Lehrerin“ heißt Marie Pascaline. Marie ist Madagassien, lebt in Dresden und war schon zweimal als Dolmetscherin, Wegbereiterin und gute Freundin mit Altenberger Schülern in Anjahambe. Nach zwei Stunden Auftakt-Unterricht beim Madagaskar-AG-Wochenende im Bielatal (Oktober) findet jetzt aller zwei Wochen ein kostenloser Online-Sprachkurs mit ihr statt.

  • Vorbereitung der Begegnungsreisen 2025

Nach einem ersten Informationsabend mit den Zehntklässlern der Madagaskar-AG und ihren Eltern im September im Bärensteiner Geißlerhaus wird es nun ernst mit den Reiseplänen nächstes Jahr (Juni/Juli 2025) nach Madagaskar. Die Flüge sind bereits gebucht.

Bereits zuvor musste der Teil 1 des ENSA-Antrags für den im Oktober 2025 geplanten Gegenbesuch der madagassischen Freunde eingereicht werden. Das „Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm“ trägt nicht nur einen Teil der Kosten, sondern ist faktisch die einzige Chance für junge, mittellose Menschen aus einem Land wie Madagaskar, ein Visum für die Europäische Union zu bekommen. Teil 1 des Antrags wurde von ENSA angenommen, jetzt (Stand Dezember 2024) sind die Detailplanungen angelaufen.

Trotz ENSA-Förderung muss die Madagaskar AG mehrere Tausend Euro Eigenanteil aufbringen. Die Schülerinnen und Schüler gehen deshalb arbeiten – z.B. beim Pirnaer Standort der Firma Herolé, die im Gegenzug die Vorhaben mit einer Spende unterstützt. Danke!

Unkrautjäten bei der Firma Herolé im Oktober 2024

Herolé Spendeneinsatz am 17. Oktober 2024