Natur im Osterzgebirge

Absage Baumdenkmalpatentreff am 23.11. in Sayda

Praxistag für Freunde alter Bäume in Sayda am Sonnabend, 23. November 2024

FÄLLT LEIDER AUS wegen Schnee und Frost.

Wir planen, den Baumdenkmalpaten-Praxistag samt Pflanzaktion Anfang April nachzuholen.

Irgendwann im 19. Jahrhundert muss der Weg, der von Sayda zu den alten Mühlenanlagen und Fischteichen im Mortelgrund führt, beiderseits mit Laubbäumen bepflanzt worden sein. Bereits auf einem Foto von ca. 1930 ist eine regelmäßige Allee zu erkennen.

Foto: Möbius, Walter: Erzgebirge. Blick in den Mortelgrund und zum Schwartenberg vom Friedhof in Sayda, 1924/1931; www.deutschefotothek.de/documents/obj/72004355

Um diese Zeit gehörten derartige Straßenbaumreihen noch zum ganz typischen Landschaftsbild des Ost-Erzgebirges. Doch dem zunehmenden Autoverkehr mitsamt Asphaltierungen, Tausalzen und Verkehrssicherungspflichten standen und stehen Bäume immer mehr im Weg, zumal wenn sie unmittelbar an den Straßen gepflanzt wurden. Alte Alleen mit geschlossenem Kronendach sind selten geworden.

Den Bäumen an der Alten Mortelgrundstraße blieb das Schicksal weitgehend erspart, weil es sich nicht um eine wirkliche Straße, sondern einen Feldweg handelt – der heute auch als Wanderweg beliebt ist. Ahorne, Buchen, Eschen, Kastanien, Linden bilden eine herrlich abwechslungsreiche Mischung und beleben die Landschaft am Ortsrand der alten Bergstadt Sayda.

Allee Alte Mortelgrundstraße Oktober 2024

Zwei der mächtigsten Exemplare schafften es 2022 ins Baumdenkmalprogramm der Grünen Liga Osterzgebirge und des Tharandter Naturschutz-Lehrstuhls. Zu verdanken ist dies Dr. Volker Beer, der seit einigen Jahren in Sayda wohnt und als Baumdenkmalpate in der Region aktiv ist.  Er wies uns auch daraufhin, dass es vielen der Bäume an der Alten Mortelgrundstraße aktuell nicht so gut geht.

Gründe für das Leiden der Alleebäume gibt es auch hier so einige. Deutlich setzt ihnen der Klimawandel zu, insbesondere in den Dürrejahren ab 2018. Um so wichtiger, dass bei den Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen auf den unmittelbar angrenzenden Äckern und an den Wegrändern größtmögliche Rücksicht genommen wird, um Stamm- und Wurzelverletzungen zu vermeiden!

Am 21. Oktober fand dazu ein Vor-Ort-Termin statt mit dem Bürgermeister von Sayda, Stefan Wanke, dem Vorstand der Agrargenossenschaft Sayda, Marius Bock, sowie Jörg Semmig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Mulde/Flöha. Ein durchaus offenes Gespräch mit dem gemeinsamen Ziel, die Allee Alte Mortelgrundstraße zu erhalten.

In diesem Zusammenhang sollte auch das nächste Baumdenkmalpaten-Treffen hier im südwestlichen Teil des Naturraumes Ost-Erzgebirge stattfinden, und zwar am

Sonnabend, den 23. November 2024.

Am Vormittag wollten wir gemeinsam zehn neue Bäume in die Lücken pflanzen, die inzwischen schon in der Allee klaffen. Organisation und fachgerechte Anleitung hätten dabei in den Händen des LPV Mulde-Flöha gelegen, der seit langem auch mit Gehölzpflanzungen in der Region aktiv ist. Am Nachmittag sollten die Baumdenkmalpaten im Vereinszimmer des Heimatmuseums Sayda zusammenkommen, um über den aktuellen Stand des Baumdenkmalprogrammes zu sprechen und neuere Erkenntnisse zu „Bäumen im Klimawandel“ zu erfahren.

Diese Veranstaltung wird im Frühjahr 2025 (voraussichtlich Anfang April) nachgeholt.

Jens Weber

 

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