Natur im Osterzgebirge

Bettlaken gegen Bergbaupläne

Bettlaken gegen Abraumhalde über dem Heulager?

Bei einer Infoveranstaltung am 13. Mai in Bärenstein ließ der Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH  durchblicken, was von Anfang an zu befürchten war: Die zuletzt propagierten Pläne zur Aufbereitung der gigantischen Fördermengen sollen wohl weder auf den Bergwiesen am Ortsrand von Bärenstein, noch in Liebenau weiterverfolgt werden.  Zu groß sind die Widerstände der Anwohner, außerdem wird sicher auch den orts- und weltfremden Lithiumplanern mittlerweile gedämmert sein, dass beide „Varianten“ mit kaum zu bewältigenden technologischen wie genehmigungstechnischen Herausforderungen wären. Der Fokus liegt jetzt stattdessen auf der Wiederinbetriebnahme der alten Zinnerz-Spülkippe, außerdem in der Nutzung des Steinbruches an der Kesselshöhe und schließlich des gesamten Bereichs vor, ober- und unterhalb des Entwässerungsstolln-Mundlochs im Bielatal. In unmittelbarer Nähe der „Biotoppflegebasis“ droht mithin eine Bergbau-Mondlandschaft zu entstehen. Lärm, Dreck und Laster-Belastung würden ganz sicher das Ende des Heulagers und aller anderen Grüne-Liga-Aktivitäten im Bärensteiner Bielatal bedeuten. Die Zinnwald Lithium Gmbh hat ihre Abbaupläne immer weiter aufgeblasen, um für ihre Investoren-Heuschrecken an der Londoner Börse interessant zu bleiben. Was inzwischen geplant ist, würde vom Fördervolumen her womöglich selbst den extrem zerstörerischen Zinnerzbergbau zu DDR-Zeiten übertreffen.

Was allerdings bei der Veranstaltung am 13. Mai auch deutlich wurde: noch immer steht das Bergbauunternehmen ganz am Anfang seiner Planungen. Noch nichtmal eine (rein bergbautechnologische) Machbarkeitsstudie haben sie in der Schublade, von genehmigungsreifen Unterlagen ganz zu schweigen. Bis der erste Hunt Lithiumerz aus dem Stolln kommt, werden noch etliche Jahre vergehen. Wenn denn jemals da überhaupt Lithiumerz rauskommen wird … Noch bestehen durchaus gute Chancen, die größenwahnsinnigen Firmenbosse in umweltverträgliche Schranken zu weisen. Doch ein Selbstläufer ist das keineswegs.

Deshalb wollen wir beim Heulager ein großes Transparent gestalten, das über der Zufahrtsstraße zum Steinbruch aufgehängt werden soll und unmissverständlich klarmacht: So geht’s nicht!

Dafür benötigen wir aber wiedermal Bettlaken. Deshalb die Bitte: wer zu Hause sein Schlafgemach neu eingedeckt oder einen Schrank voller Bettwäsche geerbt hat: lasst uns bitte zukommen, was ihr an großen, weißen (oder hell-einfarbigen) Stoffbahnen übrig habt! Gern nehmen wir auch wetterbeständige Farbe und Pinsel. Und wer Zeit hat, ist herzlich willkommen am ersten Heulager-Sonntag (23. Juni) zur kreativen Bereicherung des Vorhabens!

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