Natur im Osterzgebirge

Abfall aus dem Weicholdswald und Einsatz für den Regenwald

Müllsammelaktionen der Altenberger Madagaskar-AG und des Analasoa-Clubs Anjahambe am 18. März 2023

Joghurtbecher … kaputte Glasflaschen … Alttextil …

Unglaublich, was sich im Naturschutzgebiet Weicholdswald so alles verbirgt! Die Müllsammelaktion der Madagaskar-AG wurde zu einer Zivilisationsreste-Zeitreise durch die vergangenen dreißig Jahre. Und wären den Schülerinnen und Schülern nicht nach drei Stunden die Müllsäcke ausgegangen, hätten sie sich vermutlich noch weitere Jahrzehnte in die Tiefe wühlen können.

Presseauftritt

Bratpfannen … alte Autoreifen  … Bettgestell …

Der Weicholdswald zwischen Hirschsprung und Bärenstein beherbergt einen sehr naturnahen Buchenmischwald mit seltenen Tieren und Pflanzen. Hier wachsen sogar noch einige prächtige Weiß-Tannen – in ganz Sachsen gibt es nur noch wenige tausend große Exemplare dieser Baumart. Direkt hinter der größten dieser Tannen klafft ein altes Bergloch. Auf der anderen Seite, zehn Meter unterhalb, führt die Bielatalstraße vorbei.

Es ist kaum zu fassen, aber offenbar fährt hier regelmäßig jemand heran und wuchtet Berge von Schrott und Abfall den Hang hinauf, um diesen im Bergloch hinter der dicken Tanne zu versenken.

Kochtöpfe … Autositze … undefinierbarer Plastikkram …

Mit der Madagaskar-AG des Altenberger Glückauf-Gymnasiums unterstützen junge Leute die Wiederaufforstungsinitiativen einer Gruppe Gleichgesinnter in Anjahambe. Das Dorf im Osten Madagaskars lag früher mitten im Regenwald – heute ist von diesem kaum noch etwas übrig. Stattdessen nimmt auch hier die weltweite Plastikmüllflut bedenkliche Ausmaße an, zumal es da keine geregelte Abfallentsorgung gibt. Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, organisiert der Analasoa-Club (die engagierten Jugendlichen in Anjahambe) öffentliche Müllsammelaktionen. So auch wieder  am 18. März 2023.

Schuhsohlen … zerschlissene Klamottenreste … Verpackungsmüll …

Dass es keinen Grund gibt, mit erhobenem Zeigefinger auf die ökologischen Probleme anderer Weltgegenden zu zeigen, das hat der Müllsammeleinsatz der zehn Altenberger Gymnasiasten am gleichen Tag mehr als deutlich vor Augen geführt. Vor der Biotoppflegebasis der Grünen Liga Osterzgebirge im Bielatal stapelt sich nach der Aktion eine zwei Meter hohe Pyramide aus Schrott und Abfallsäcken.

halbzersetzte Plasteplanen … Getränkebüchsen … Kabelsalat …

Mit der Müllsammelaktion wollen die Jugendlichen auch gleich noch eine Spendensammelaktion verbinden. Schon vor längerer Zeit war die Idee entstanden, nach dem “Spendenlauf-Prinzip” an Eltern, Lehrer, Bekannte die Bitte zu richten, für diese Freiwilligenarbeit einen bestimmten Spendenbetrag für die Unterstützung der Waldprojekte des Analasoa-Clubs lockerzumachen. “1 € Spende für 1 kg Müll” – so die ursprüngliche Erwartung.

Doch die Müllmenge übertraf nun alle Erwartungen bei weitem. Wer sich auf das Angebot der Schülerinnen und Schüler eingelassen hätte, wäre jetzt pleite.

halbe Kloschüssel … Elektroschrott … Konservenbüchsen (mit längst abgelaufenem Verfallsdatum) …

Dennoch hofft die Madagaskar-AG, dass die Erwachsenen ihren Wochenendeinsatz so wertschätzen, dass sie auch das Engagement der unter noch ungleich schwierigeren Bedingungen aktiven Freunde im fernen madagassischen Regenwaldgebiet mit einer Spende  unterstützen:

Spendenkonto der Regenwaldgruppe Ranoala e.V:

IBAN: DE23 3506 0190 1626 8500 29

Über eines waren sich die Jugendlichen danach am Lagerfeuer einig: die Arbeit hier ist noch nicht beendet. Es gibt noch viel Müll aus dem Naturschutzgebiet Weicholdswald zu holen.

Styropur  … Spülbecken … alter Kühlschrank …

 

Meldung der Sächsischen Zeitung über die Aktion der Madagaskar AG

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