Von Mai bis Ende September entführte die Sonderausstellung „Bergwiesen im Ost-Erzgebirge“ zahlreiche Besucher in die Wunderwelt der bunten Wiesen. Nach etwa einmonatiger Umbauzeit sind nun die wesentlichen Teile – Wiesentunnel, Hörstücke, der Vergleich historischer Landschaftsansichten mit dem jetzigen Bild sowie das Wiesenwimmelbild und die Kinderecke – zwei Stockwerke höher gezogen. Dort sollen sie, bereichert um ein Steinrückendiorama, die kommenden Jahre das breite Ausstellungsspektrum des Osterzgebirgsmuseums um ein ganz wesentliches Element der hiesigen Natur ergänzen. Erlebbar jetzt im Rahmen des „normalen“ Schlossbesuches. Schön, dass damit all die inhaltliche Arbeit und der nicht unerhebliche Materialeinsatz eine nun wesentlich längere Zeit als nur ein halbes Jahr wirken können – „nachhaltig“, wie es ja allerorten heißt.
Neben der eigentlichen Ausstellung war es das Begleitprogramm, welches hoffentlich zahlreichen Interessierten die Bergwiesenthematik näher gebracht hat. Fünf Wanderungen führten in die „Kerngebiete“ der Bergwiesen, zwei Praxistage zur Wiesenpflege (insbesondere der Sensenkurs) zeigten Möglichkeiten, Flächen auch selbst zu pflegen. Leider (zu) spärlich besucht war die Vortragsveranstaltung im Schloss, bei der Initiativen und Projekte zum Bergwiesenerhalt in der Region vorgestellt wurden. Umso reger angenommen wurden dagegen die Exkursionen und Führungen für Kinder und Schüler verschiedenster Altersgruppen, bei denen Borges mitsamt den beiden kleinen Plüschziegen und den in Leinenumhänge gekleideten Kindern die Bergwiesen um Lauenstein erkundeten. Bei Ausstellungsführungen im Schloss brachte das „Zeitstrahl-Memory“ wohl auch so manche Erwachsenengruppe ins Schwitzen. Die Schüler-Exkursionen soll es auch weiterhin geben, die Runde ist mithilfe des vor Ort erhältlichen Begleitheftes auch selbstständig für Familien machbar.
Bleibt zu hoffen, dass die Ausstellung ein weiteres kleines Mosaiksteinchen im Bestreben ist, die Bergwiesen „auf Dauer“ mit all ihrer Pracht auch in der realen Welt zu erhalten. Der für mich bereicherndste Teil war das Miteinander all der Ausstellungsbeteiligten, angefangen bei den Schlossmitarbeitern, über die Interviewpartner, die Heulagerkinder, Fotografen sowie inhaltlichen, zeichnerischen, grafischen und das „große Ganze“ im Blick behaltenden Erschaffer unter dem Dach des Dresdner Ingenieurbüros Natur und Bildung – ein herzliches Dankeschön dafür! Die Finanzierung der Ausstellung wurde erst möglich durch Förderung über die Richtlinie Natürliches Erbe des Freistaat Sachsen (EPLR, Entwicklungsprogramm f. den ländl. Raum in Sachsen 2014-2020), auch hierfür vielen Dank!