Natur im Osterzgebirge

Sensencamp Mohelnice/Müglitz im Erzgebirge 16. bis 21. August 2022

Wiese auf der tschechischen Seite an der Grenze zwischen den Wanderwegen Müglitz – Fojtovice/Voitsdorf und Fürstenwalde – Adofov/Adolfsgrün

Übernachtung im (selbst mitzubringenden) Zelt, Kochen auf dem Lagerfeuer,

Sensen und Heumachen, gemeinsam mit tschechischen und deutschen Freunden Natur genießen und die wunderschöne Grenzlandschaft erleben

– eine neue praktische Naturschutz-Mitmachaktion der Grünen Liga Osterzgebirge, die auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll –

Info und Anmeldung: louka.mohelnice@gmail.com

Bald sehen wir einige von euch auf der Wiese in der Nähe des nicht mehr existierenden Dorfes Mohelnice (ehem. Böhmisch Müglitz). Einige zweifeln noch, ob es sinnvoll ist zu campen und die Wiese zu mähen. Ich werde mit euch meine Gedanken dazu teilen.

Meine Mutter hatte eine schöne orange Blüte in ihrem Blumengarten, sie schätzte sie sehr. Eines Tages auf einem Ausflug sah ich diese Blume in der Natur wachsen wie das gewöhnlichste Unkraut. Ich kehrte mit meiner Erkenntnis zu meiner Mutter zurück. Mama, deine Blume ist nur Unkraut. Sie antwortete, dass sie die Samen dieser Blume von ihrem Ausflug in die Berge mit ihren Klassenkameraden mitgebracht hatte. Später, als sie mit ihrem Mann unser Haus kaufte, fand sie beim Umzug eine Streichholzschachtel mit einigen Samen, die sie in die Erde pflanzte. Diese Blume übernahm ihren neuen Blumengarten und erinnerte sie an eine alte Geschichte. Was irgendwo in den Bergen Unkraut war, wuchs im Flachland. Es ist nie wie in seiner Heimat zu einem riesigen orangefarbenen Teppich herangewachsen, nur wenige Pflanzen überleben und bewahren so die Erinnerung.

Auf der Wiese bei Mohelnice wächst diese Feuerlilie und ich glaube, wenn wir die Wiese regelmäßig jedes Jahr mähen, werden wir herausfinden, was die örtliche Samenbank bewahrt. Es ist nicht nur eine Wiese, sondern ein lebender Organismus. Wenn wir ihn pflegen, kommen Pflanzen zum Vorschein, die heute selten sind. Natürlich lassen wir die mittlerweile selten gewordenen Pflanzen ungeschnitten, ebenso einige Versteckmöglichkeiten für Insekten und Wiesenspinnen.

Um diesem Organismus so nah wie möglich zu sein, werden wir vom 16. bis 21. August direkt darauf zelten, das Gras mit Sensen mähen, am Abend in einem Kessel auf offenem Feuer kochen und vielleicht in einem See baden. Wir haben noch ein paar Plätze frei. Wer mitmachen möchte, kann an louka.mohelnice@gmail.com schreiben.

Miloš Vachan

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