Natur im Osterzgebirge

Potenzielle Naturschutzhelfer sammeln Grundlagenwissen

Was genau ist ein Biotop? Warum ist Heckenpflege in der Kulturlandschaft so wichtig? Nur zwei von vielen Fragen, denen sich die Teilnehmenden des Seminars „Grundlagen des ehrenamtlichen Naturschutzdienstes“ kürzlich widmeten. Seminarleiter Matthias Schrack, erfahrener Naturschutzbeauftragter der Stadt Dresden, beantwortete diese Fragen und viele mehr. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises, der Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Naturschutzstation Osterzgebirge hatten für das Seminar gemeinsam in den Lindenhof Ulberndorf eingeladen.

Mit Vorträgen, aber auch einer Exkursion vermittelte Seminarleiter Matthias Schrack Grundlagenwissen an potenzielle Naturschutzhelfer. (Foto: S. Klingner)

„Möglichst alle Menschen an einen Tisch zu bringen, die mit einem Naturschutzprojekt im Alltag befasst sind, sollte immer das Ziel sein“, betonte Schrack. Denn die Teilnehmenden sind nicht nur potenzielle Anwärter auf Aufgaben im Naturschutzdienst, sondern damit auch potenzielle Vermittler und Fürsprecher für die Natur. Ob irgendwo ein Feldrain für Rebhuhn und Co. wiederhergestellt oder eine Kindergruppe in die Tierwelt des Baches eingeweiht werden soll, Ehrenamtler im Naturschutzdienst können unschätzbare Unterstützung leisten. Und das nach ihrem individuellen Zeitvolumen und Interessengebiet. Denn die Naturschutzbehörden haben nicht die Kapazitäten, überall im Landkreis gleichzeitig aktiv zu werden.

Dass oft die Interessen von Landwirten, Flächeneigentümern, Jägern, Erholungssuchenden und Naturschätzen unter einen Hut müssen, macht es nicht immer leicht. „Miteinander reden, vermitteln, Kompromisse finden“, war eine Bilanz der Ausführungen, die bei den Teilnehmenden ankam. Matthias Schrack schöpfte aus jahrzehntelanger Erfahrung im Natur- und Umweltschutz, aus unzähligen Projekten und äußerst umfangreichem Fachwissen von A wie Ameisenschutz bis Z wie Zielarten-Erhebung. „Vernetztes Denken“ waren weitere wichtige Schlagworte. Im Fall von Naturschutz bedeutet „vernetzt“, möglichst viele Zusammenhänge in einer Landschaft wahrzunehmen, Ökosysteme zu verstehen und dann die relevanten Experten für Projekte einzubeziehen.

Die Teilnehmenden hatten verschiedenste Berufs- und Interessenhintergründe: von der Erzieherin über den Hobby-Imker bis hin zum beruflich im Naturschutz Tätigen. Ob nun in der Umweltbildung oder bei der Betreuung eines kleinen Biotop-Gebietes vor der Haustür – Engagement und Interesse für die heimischen (Natur-)Landschaften war bei allen spürbar.

Naturschutzhelferseminare dieser Art finden mindestens jährlich statt. Wer sich für den ehrenamtlichen Naturschutzdienst interessiert, kann mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kontakt aufnehmen, wo der Dienst koordiniert wird. Auch die Naturschutzstation Osterzgebirge hilft bei der Kontaktvermittlung weiter.

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