Seit 2018 und noch bis Ende 2020 befassen sich Wissenschaftler des Botanik-Instituts der TU Dresden und der Universität Ústí n.L. in einem deutsch-tschechischen Kooperationsprojekt namens FloraLith mit historisch-menschengemachten Gesteinsbiotopen im Erzgebirge – also v.a. mit Steinrücken und Bergbauhalden. Zahlreiche heute seltene Pflanzenarten haben hier ökologische Nischen gefunden, so z.B. Feuer-Lilie, Busch-Nelke, Wintergrün-Arten, Flachbärlappe, diverse Moose und Flechten.
Doch seit keine neuen Steine auf die Bergbauhalden und Steinrücken kommen (stattdessen aber jede Menge menschengemachte Stickstoffverbindungen), nimmt die Sukzession ihren Lauf. Die konkurrenzschwachen Nischenpflanzen werden von hoch- und dichtwüchsigen Gräsern, Stauden, Sträuchern und letztlich Bäumen verdrängt. Also macht die Bewahrung der Biologischen Vielfalt auch hier Pflegeeingriffe nötig.
Doch wie kann wirklich wirksame Biotoppflege auf historischen Steinrücken und Bergbauhalden funktionieren? Nach rund 25 Jahren Steinrückenpflege-Erfahrungen im Ost-Erzgebirge – die nicht unbedingt Anlass zu Euphorie bieten – ist es gut, wenn sich auch Wissenschaftler intensiv mit diesem Thema befassen.
Bei einem Workshop am 18. März besteht die Möglichkeit, die Erkenntnisse der Wissenschaftler und die Erfahrungen der Praktiker zu diskutieren.
Mittwoch, 18.3. – TU Dresden, Biologie-Gebäude, Zellescher Weg 20b, 9.00-16.00 Uhr
Programm:
- 9.30 Uhr Eröffnung, Begrüßung
- 9.40 Uhr Vorstellung von Teilergebnissen des Projekts FloraLith
- 10.20 Uhr Impulsvorträge Steinrücken
- 11.10 Uhr Impulsvorträge Bergbaubiotope
- 13.15 Uhr Diskussion in zwei Arbeitsgruppen („Steinrücken“ + „Bergbaubiotope“)
- 15.00 Uhr Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
- 15.30 Uhr Ausblick auf das FloraLithAbschlussjahr
(Anmeldung: jitka.pollakis@tu-dresden.de; 0351-46334239)
ProgrammDE_Workshop_FloraLith_2020-03-18_online