Natur im Osterzgebirge

Förderung

Für die nachfolgend aufgeführten Projekte erhält die Grüne Liga Osterzgebirge e.V. Fördermittel von den verschiedensten Trägern. (ausführlichere Beschreibung unten – jeweils per Link erreichbar):

 

Neuanschaffung eines Gebirgsbalkenmähers zur Pflege gefährdeter Grünlandbiotope

(27.01.2022 – 31.10.2023)

Der Naturraum Osterzgebirge zeichnet sich durch ein enges Mosaik artenreichen Grünlandes aus. Diese Berg- und Nasswiesen können nur durch eine angepasste, jährliche Mahd und / oder Beweidung erhalten werden. Insbesondere auf kleinen, besonders steilen oder feuchten Biotoppflegeflächen unseres Vereins kommt der neue Gebirgsbalkenmäher mit seinem robusten Messerbalkenmähwerk zum Einsatz. Ziel dabei ist die Erhaltung der biotoptypischen Artenvielfalt und die Schonung von Insekten.

 

Konzipierung und Umsetzung einer Ausstellung „Bergwiesen im Osterzgebirge“ auf Schloss Lauenstein

(01.11.2021 – 31.12.2022, Schloss Lauenstein)

Bergwiesen prägen seit etwa 200 Jahren entscheidend das Bild der Kulturlandschaft Osterzgebirge. Sie sind zu wesentlichen Refugien der Biodiversität dieser Region geworden und beherbergen zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes bzw. von Grünlandgesellschaften. Sie zählen zu den nach §21 Sächs. NatSchG besonders geschützten Biotopen, sind Kernbereiche vieler osterzgebirgischer Naturschutzgebiete (z.B. Geisingberg, Bergwiesen um Oelsen) und als FFH-Lebensraumtyp 6520 aufgrund ihres Schwerpunktvorkommens im Osterzgebirge wesentlicher Träger des NATURA2000-Verbundes in Mitteleuropa.

Mit der Konzipierung und Durchführung einer Sonderausstellung im Osterzgebirgsmuseum Lauenstein sollen die Bergwiesen hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung, aber auch ihrer Gefährdung und den dagegen unternommenen Schutzmaßnahmen in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht werden. Begleitend werden zahlreiche Vorträge, Exkursionen, Workshops und Umweltbildungsaktivitäten sowie Informationsmaterial zusammengestellt und angeboten. Nach Abbau der Sonderausstellung wird sie im Herbst 2022 als Dauerausstellung zum Thema Bergwiesen dauerhaft in den Bestand des Museums Schloss Lauenstein übergehen.

 

Standortverbessernde Maßnahmen durch Kalkung ausgewählter Wiesenbiotope

(27.04.2018 – 30.04.2021)

Inhalt des Vorhabens ist die Ausbringung bodenverbessernden Magnesiumkalkes auf ausgewählten Wiesenbiotopen im oberen Müglitztalgebiet.

Artenreiche und damit erhaltenswerte Wiesenbiotope des Osterzgebirges, wie Bergwiesen oder die Flachlandmähwiesen der tieferen Gebirgslagen, sind in ihrer heutigen Form das Resultat einer Jahrhunderte währenden Bewirtschaftung durch den Menschen. Ihre heutige, „extensive“, meist rein auf naturschutzfachlichen Hintergründen basierende Bewirtschaftung, ist im Kontext der jeweiligen Zeitepoche und den jeweils zur Verfügung stehenden technischen Mitteln keinesfalls immer extensiv gewesen. Wiesenheu war ein gefragtes Landwirtschaftsprodukt, entsprechend wurde versucht auf eine optimale Nährstoff- und Nährelementeversorgung der Flächen zu achten, um den Futterwert und Nährstoffgehalt des Heus in einem möglichst optimalen Rahmen zu halten. Dazu gehörte auch eine regelmäßige Düngung und Kalkung der Flächen (mit sog. „Thomas-Phosphat“), um Nährstoffentzüge durch die Grasentnahme sowie die natürlicherweise gegebene Versauerung der Standorte zu kompensieren.

Die naturschutzfachlich begründete Bewirtschaftung wertvoller Wiesenbiotope legt derzeit vor allem den Fokus auf einen Nährstoffentzug von den Flächen, die Erhaltung eines ausgeglichenen Bodenchemismus spielt dagegen kaum eine Rolle. Dabei haben zahlreiche der heute wertgebenden Arten und Zielarten der Berg- und Flachlandmähwiesen ihr Wuchsoptimum in einem neutralen bis leicht sauren Bereich (vgl. Ellenberg’sche Zeigerwerte), finden also auf zahlreichen Naturschutzwiesen aus bodenchemischer Sicht gesehen keine optimalen Verhältnisse vor.

Zahlreiche seltene und sehr seltene Arten werden durch sehr aufwendige, bestandesstützende Maßnahmen gefördert bzw. wiederangesiedelt. Der Erfolg solcher Maßnahmen sowie die Erhaltung noch „natürlicherweise“ vorkommender, seltener Arten kann durch die Verbesserung der Standortverhältnisse wahrscheinlich deutlich verbessert werden. Die Grüne Liga Osterzgebirge e.V. hat daher für eine Auswahl der eigenen Pflegeflächen im Herbst 2017 eine Beprobung der Flächen sowie Auswertung der Bodenproben beauftragt. Das Ergebnis war nicht überraschend, dennoch ernüchternd: Der Großteil der Flächen liegt in einem stark sauren Bereich, weist also pH-Werte (in Calciumchloridlösung) <4,9 auf.

Ziel des Vorhabens ist es, basierend auf den Ergebnissen und Empfehlungen der vorliegenden Untersuchung, die Wiesen und damit Standorte seltener und gefährdeter Arten, in einen bodenchemisch ausgeglicherenen Zustand zu bringen und damit die Wuchsbedingungen für zahlreiche Arten zu verbessern. In Abhängigkeit der Ausgangsbedingungen und der stockenden Pflanzengesellschaften wurden dabei flächenspezifische Ausbringemengen an Magnesiumkalk formuliert, die durch einmalige bzw. zweimalige Gabe mit einem Jahr Abstand auf ausgewählten Flächen ausgebracht werden.

 

Koordinierung und Durchführung der Natura 2000-Gebietsbetreuung im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

(01.01.2018 – 31.03.2021)

Kern des Projektes ist die Betreuung von 23 ausgewählten (Teil-)Gebieten des Natura-2000-Netzes zwischen Ost-Erzgebirge und Oberlausitz sowie speziellen Artengruppen, für deren Schutz die FFH- und Vogelschutzgebiete eingerichtet wurden. 22 profunde Orts- und Artenkenner beteiligen sich derzeit an dem Projekt – ein aktives Netzwerk von Naturschützern unterschiedlicher, sich gegenseitig ergänzender Kompetenzen. Die Grüne Liga Osterzgebirge e.V. hat dabei die Rolle der Koordinierungsstelle übernommen.

 

 

 

 

 

Zur Projektbeschreibung geht es hier.

Habitatverbessernde Maßnahmen durch Gehölzentnahme auf wertvollen Wiesenbiotopen in Bärenstein

(26.04.2018 bis 30.04.2020)

Inhalt des Projektes ist die Verbesserung der Standortverhältnisse für seltene und geschützte Arten auf zwei Wiesenbiotopen im Osterzgebirge.

Auf der „Sportplatzwiese Bärenstein“  haben die in den Randbereichen stockenden Pappeln inzwischen eine Dimension erreicht, die zu einer massiven Beschattung großer Wiesenbereiche führt. Im gesamten hinteren Wiesenbereich deutet sich eine Veränderung der Pflanzenvergesellschaftung an, die den Status der Wiese als schützenswertes Biotop langfristig in Frage stellt. Durch die Entnahme von 15 Pappeln im mittleren und hinteren Randbereich soll dem vorgebeugt werden. Wertgebende Arten bzw. Biotoptypen der Fläche sind Breitblättriges Knabenkraut, Fieberklee, umfangreiche Wollgrasbestände, Kleinseggenrasen sowie Großseggenried.

Durch die Entnahme ausgewählter Gehölze auf den Wiesen an Kleiner Biela sollen wertvolle Wiesenbereiche im „Orchideensumpf“ (Nasswiesenbereiche mit umfangreichem Orchideenvorkommen) sowie entlang eines trocken-warmen Böschungsbereiches mit Thymian, Heidenelke sowie seltenen und wertvollen Wildobstgehölzen erhalten und Standortbedingungen der genannten Arten verbessert werden.

 

Habitatverbessernde Maßnahmen durch Erstpflege und Entbuschung auf wertvollen Wiesenbiotopen in den Gemarkungen Bärenstein und Glashütte

(18.04.2018 bis 30.04.2019)

Durch das Zurückdrängen einer Schlehenhecke im Randbereich des „Skihang Lauenstein“  konnten wertvolle Bereiche der Bergwiese mit einer charakteristischen Artenzusammensetzung in der Gemarkung Bärenstein erhalten werden. Bei der zweiten Fläche handelt es sich um eine artenreiche, submontane Magerwiese in Steilhanglage mit einem für den Glashütter Raum und das Osterzgebirge bedeutendem Vorkommen des Stattlichen Knabenkrautes. Diese Wiese  wurde entbuscht, gemäht und beräumt.

 

Bau von Matrazenlagern für Teilnehmer von Naturschutzeinsätzen, Biotoppflegebasis Bielatal

(April 2018)

Im Frühjahr 2018 wurde der Schlafboden der Biotoppflegebasis Bielatal der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. saniert. In diesem Zuge wurden neue Matrazenlager für Teilnehmer der Naturschutzeinsätze gebaut. Die Naturstiftung David (Erfurt/Thüringen) unterstützte den Bettenbau dankenswerter Weise durch die Finanzierung des dafür benötigten Holzes.

Ausstellung: Gebirgseberesche, Wacholder & Co: Die Geheimnisse der Wildobstarten in Sachsen

(09. 09. 2017 – 24.06. 2018, Schloss Lauenstein)

Wildobstgehölze sind prägende Bestandteile unserer Kulturlandschaft. Leider sieht man sie nur noch selten. Ihre wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit und ihr großflächiger Lebensraumverlust führen vielerorts zu einem deutlichen Bestandesrückgang. Die Ausstellung soll wesentliche, in Sachsen heimische Wildobstarten vorstellen sowie über Hintergründe der Gefährdung, aber auch Möglichkeiten des Schutzes und der Wiedereinbringung in die Landschaft zeigen. Im Rahmen der Ausstellung wurden zwei Veröffentlichungen erstellt sowie mehrere Veranstaltungen durchgeführt.

 

Biotopverbessernde Maßnahmen durch Gehölzentnahme auf Wiesenbiotopen in Glashütte

(19.04.2017 – 30.03.2018)

Durch die Entnahme von Einzelbäumen und randlicher Verbuschung auf artenreichen Flachland-Mähwiesen (FND Wiesen im Hirtenwiesengrund, Wiese an der Haselleite) um Glashütte werden die Standortbedingungen und Habitate für zahlreiche seltene und geschützte Arten erhalten.

 

Anlage einer Hecke im Bärensteiner Bielatal

(26.04.2016 – 31.05.2018)

Durch die Etablierung der dreireihigen, wildobstreichen Landschaftshecke werden das
Habitat- und Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und Kleinsäuger aufgewertet und weitere Strukturen zum Biotopverbund in der Region geschaffen.

 

Biotoppflegemahd und Beweidung

Mit der Umsetzung des Vorhabens „GL.2 Biotoppflegemahd mit Erschwernis“ konnte ein Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung von gefährdeten, wertvollen Grünland-FFH-Lebensraum- und Biotoptypen sowie Habitaten spezifischer, schutzbedürftiger Arten auf den geförderten Flächen geleistet werden.

Mit der Umsetzung des Vorhabens „GL.4 Naturschutzgerechte Hütehaltung und Beweidung“ konnte ein Beitrag zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung von Weidelandgebieten mit hohem Naturschutzwert geleistet werden. Durch den Erhalt und die Entwicklung artenreicher Magerrasenbiotope, Heiden und sonstiger Offenlandhabitate wurde zur Sicherung der Biologischen Vielfalt beigetragen und an der Wahrung der Kulturlandschaft mitgewirkt.

Biotopverbessernde Maßnahmen durch Gehölzentnahme an der Arnikawiese Schilfbachtal

Durch Auslichtung des Gehölzstreifens und Auf-den – Stock-setzen von Gehölzen auf der Steinrücke werden noch vorhandene, offene Steinrückenbereiche als Lebensraum seltener und gefährdeter Tierarten erhalten und verbessert sowie die Entwicklung des Arnikabestandes auf den angrenzenden Wiesenflächen gefördert.

 

Anschaffung von Biotoppflegetechnik

Für die Durchführung naturschutzgerechter Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen wertvoller Wiesenflächen  im Osterzgebirge konnte im Jahr 2016 Biotoppflegetechnik durch Förderung entsprechend der Richtlinie Natürliches Erbe – RL NE/2014 angeschafft werden:

  • 2 Freischneider
  • Geländegängiges Fahrzeug Subaru Forester

Wiederansiedlung des Wacholders im Osterzgebirge

Das Artenschutzprojekt wird gefördert durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt aus Mitteln der naturschutzrechtlichen Ersatzzahlung bei Eingriffen in Natur und Landschaft der Region Sächsische Schweiz – Osterzgebirge.

Erhaltung der innerartlichen Vielfalt gebietsheimischer Wildobstarten in Sachsen

Ein gemeinsames Projekt der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. und dem Staatsbetrieb Sachsenforst. Hierbei handelt es sich um ein Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Sicherung und Erhaltung der biologischen Vielfalt seltener, gebietseigener Wildobstgehölze in Sachsen. An fünf beispielhaft ausgewählten Wildobstarten sollen deren Vorkommen untersucht, sowie Aussagen über die genetische Vielfalt innerhalb der Vorkommensschwerpunkte getroffen werden. Die Projektergebnisse sollen später auf andere, seltene Wildobstarten übertragbar sein.

Das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderte Modell-und Demonstrationsvorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) finanziert und wurde 2016 als ausgezeichnetes Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt gewählt.

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Erhaltung von Malus sylvestris unter In-situ-Bedingungen im Osterzgebirge

Seit 2007 wurden im Oberen Müglitztal alle Wildäpfel kartiert, auf Echtheit geprüft und mit aufwendigen Pflegemaßnahmen von bedrängenden Konkurrenz-Gehölzen befreit. Holzäppelbäume brauchen nämlich viel Licht. Und schließlich konnten auch einige hundert neue, echte Wildäpfelpflanzen angezogen und ins Holzäppelgebirge verpflanzt werden.

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Dieses Modell- und Demonstrationsvorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.

HeuHoj-Camp im Osterzgebirge

Wiesenpflege – Sprachanimation – Kultur PUR. Das alles vereint das deutsch-tschechische Workcamp in der Region Adolfov – Bärensteiner Bielatal im Osterzgebirge. Deutsche und tschechische Teilnehmer verbringen eine gemeinsame Woche mit der Pflege von Lebensräumen gefährdeter Arten. Dabei lernen Sie auch eine ganze Menge über die Sprache und Kultur des anderen Landes kennen. Verschiedene Projektpartner und ehrenamtliche Helfer unterstützen das Projekt.

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Schellerhauer Naturschutzpraktikum

Seit 1996 kommen alljährlich im August rund zwanzig Studenten und Studentinnen von verschiedenen Hochschulen aus Deutschland und der Slowakei ins Ost-Erzgebirge, um gemeinsam eine Woche lang praktischen Naturschutz zu betreiben – freiwillig und unentgeltlich. Das Projekt wird unterstützt von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Sächsisches Schweiz – Osterzgebirge.

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Vorstellung deutscher und tschechischer Naturschutzpartner

Natur allein erleben ist schön, Natur allein schützen ist gut – doch noch besser kann man dies in der Gemeinschaft Gleichgesinnter tun.  Zum Glück gibt es im Osterzgebirge aktive Umweltvereine. Die Vorstellung der Vereine wurde finanziert aus Fördermitteln der Europäischen Union.