Natur im Osterzgebirge

14. Pillnitzer Apfeltag

Am Samstag, den 6.Oktober 2018 waren wir wie in jedem Jahr (seit 2007), mit unserem Infostand beim Julius Kühn- Institut in Pillnitz. Bei herrlichstem Sonnenschein fanden die Führungen durch die Plantagen des Instituts regen Zuspruch. Die Pomologen
hatten wie erwartet gut zu tun, und wir natürlich auch. Denn nach Pillnitz zum Apfeltag kommen die WIRKLICH Interessierten. Es gibt kaum Minuten, in denen nicht diskutiert oder gefachsimpelt
wird. Die Züchter informieren über die Entstehung neuer Obstsorten in Pillnitz und präsentieren Züchtungen der vergangenen Jahre. Wir informieren oder besser diskutieren über Wildobst, unsere Region und die Tätigkeiten unseres Vereins Grüne Liga Osterzgebirge. Positiv überrascht uns immer wieder, welchen Anreiseweg vor allem regelmäßige Apfeltag-Besucher
auf sich nehmen. Grund nachzudenken, was uns selber seit mehr als 10 Jahren dabei sein lässt.

Als Umweltverein kümmern wir uns um die heimische Natur und die Erhaltung der Arten, die hier
schon seit langer Zeit heimisch und autochthon sind. Anders das Julius Kühn- Institut, hier besteht das Bestreben immer wieder neue Obstsorten zu züchten, die den Anforderungen der heutigen Zeit standhalten. Trotz dieser Gegensätze fanden wir uns im Jahr 2007 zusammen und starteten ein gemeinsames Erhaltungsprojekt.

Der Wildapfel beschäftigt unseren Verein schon lange Zeit, denn im Osterzgebirge gibt es noch einen guten Bestand dieser ansonsten selten gewordenen Baumart. Kaum anfällig für Krankheiten wie den Mehltau, spielt er für die Züchtung eine ebenso große Rolle. Die gemeinsame Arbeit am „Projekt zur Erhaltung von Malus sylvestris unter In-situ Bedingungen im Osterzgebirge“ ließ uns auch hinter die Kulissen schauen und die Arbeit des jeweils anderen, nicht immer gutheißen, aber schätzen. Ebenso kooperativ verlief die gemeinsame Projektarbeit mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst. Kooperativ bedeutet natürlich nicht, dass immer Einklang und Einigkeit herrschte. Bei solch extrem unterschiedlichen Projektpartnern ist dies auch schwer vorstellbar.
Sicher wird es auch zukünftig immer mal wieder Reibungspunkte geben, unlösbar erscheinende Konflikte und die unterschiedlichen Interessen. Letztendlich erreichen wir gemeinsam, Naturschutz, Forst UND Forschung (ergänzend auch die Landwirtschaft)) doch viel mehr, wenn wir einander zuhören und miteinander arbeiten soweit dies möglich ist, oder hier und da ein Stück aufeinander zugehen. Eigentlich wie im „wahren“ Leben. Gemeinsame Projektarbeit kann auch Spaß machen und einander zwischenmenschlich näher bringen. Wen wundert`s also, dass wir regelmäßig im Oktober unseren Kram (Infomaterial, Holzäppelprodukte, Naturführer etc.) packen und zum Pillnitzer Apfeltag fahren. Ja der kleine Wildapfel kann schon Großes vollbringen.

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