Umfang 6,25 m / Höhe 18 m (2004: 5,95 m / 32 m)
überregional bekanntes, mächtiges Naturdenkmal, von der (viel befahrenen) Staatsstraße S173 aus einsehbar
Seit 2012 liegen der Grünen Liga Osterzgebirge regelmäßige Baumdenkmalpatenberichte und Fotos vor, die die Entwicklung aufzeigen: zum einen zwang der umgebende Wald die Prachtbuche zu starkem Höhenwachstum bis auf weit über 30 m, zum anderen gelang es dem Baum vor allem in den Trockenjahren immer weniger, entsprechende Wassermengen in seine Krone zu pumpen. Zunehmende Spießastigkeit zeichnete sich ab, Äste starben ab, immer stärkerer Pilzbefall (Zunderschwamm) zeigte sich, vor einigen Jahren brach ein großer Hauptast herunter.
Nach verschiedenen Besprechungen (u.a. auch mit der Grünen Liga und dem Baumdenkmalpaten) entschied Sachsenforst, eine grundlegende Baumsanierung in Auftrag zu geben. Diese erfolgte 2023.
Zustand 2024:
Im Rahmen der Baumpflege 2023 wurde die Krone der Prachtbuche auf etwa die Hälfte der vorigen Höhe herabgesetzt und die Hauptäste sehr stark eingekürzt, außerdem zusätzlich ein Kronensicherungsgurt eingesetzt. Damit sollte das Risiko weiterer Starkastabbrüche für die nächsten Jahre minimiert worden sein. Es ist allerdings zu befürchten, dass infolge der großen Schnittwunden der an einigen Starkästen virulente Pilzbefall nochmal deutlich gefördert wird. Dennoch lässt der massive Stamm hoffen, die sich in 3 – 5 m Höhe aufteilende Krone noch lange standsicher tragen zu können, nachdem der Schwerpunkt jetzt so weit herabgesetzt wurde. Am Stamm selbst und an den Wurzelanläufen sind fast keine Verletzungen zu erkennen, Bodenverdichtung spielt aktuell kaum eine Rolle. An den Schnittstellen zeugt intensiver, buschiger Neuaustrieb von ungebrochener Vitalität der Prachtbuche.
Bei der Baumpflege unterlassen wurde die eigentlich abgesprochene Entfernung der in den Kronenraum hineinwachsenden, jungen Nachbarbäume. Angesichts der ohnehin allgemein starken Beschattung durch den umgebenden Laubmischwald sollte diese zusätzliche unmittelbare Kronenkonkurrenz verhindert werden.
Infotafel, zwei neue Sitzbänke und kleines ND-Schild vorhanden
Darstellung in der Broschüre “Baum-Naturdenkmale in der Region Oberes Elbtal/Osterzgebirge” (StUFA 2004):
ND-Nr.: ssz055
Lage: südöstlich der Panoramahöhe an der Straße von Berggießhübel nach Hellendorf
Gemarkung/Flurstück: Berggießhübel 434, 435
Unterschutzstellung: Beschluss 75-12/79 Rat des Kreises Pirna v. 11.10.1979
Beschreibung: stattliche, knorrige Rotbuche, die sich in vier Metern Höhe in eine Vielzahl von Hauptästen teilt
Stammumfang: 5,95 m
Kronendurchmesser: 24 m
Höhe: 32 m
Alter: 300 – 350 Jahre (Angabe vermutlich eher fraglich)
Darstellung im Ostdeutschen Baumarchiv, bezieht sich auf FRÖHLICH (1994):
Ein Stamm wie ein Gebirge – stark verwachsen und beulig, mit Bergen und Tälern – einfach gewaltig. In 5m Höhe bauen sich 10 Hauptachsen auf.
Alter 300 Jahre, Höhe 36 m, Umfang 580 cm, Krone 23 m. (Umfang im Jahr 2014: 605 cm in 1,3 m Höhe.)
Interessanter historischer Baum. Bereits um 1900 als „Prachtbuche“ bekannt und aus historischen Ansichtskarten abgebildet. Im Jahr 2014 war die erste der 10 Hauptachsen abgebrochen.
FRÖHLICH, H.J. (1994): Wege zu alten Bäumen, Bd.11 Sachsen, WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt a. M.
Erwähnung in den „Werten der deutschen Heimat“, Band 4 „Um Gottleuba, Berggießhübel und Liebstadt“ (1961):
„An der Staatsstraße Berggießhübel – Hellendorf steht eine 200 – 300jährige Rotbuche, die sogenannte Prachtbuche, mit einem über 1 m starken Stamm und einer gewaltig hochragenden Astkrone. Sie ist wegen ihres Wuchses und ihres markanten Standortes unter Schutz gestellt worden.“