Unterschutzstellung: Beschluss des Rates des Kreises Pirna vom 11.10.1979
Gemarkung: Berggießhübel
Größe: 1,4 ha
Lage: 1,0 km südöstlich Berggießhübel
Kurzbeschreibung: „Skarnerze“ sind durch kontaktmetasomatische Umwandlung aus paläozoischen Kalklagern hervorgegangen. Es bilden sich Kalksilikatgesteine, d.h. Granatfelse, Kalkeisensilikathornfelse, Magnetitskarne sowie reiner Magnetit.
Die Bildung der Eisenlager von Berggießhübel ist auf die Kontaktwirkung des Markersbacher Granites zurückzuführen. Der Eisenbergbau geht hier bis in das 15. Jahrhundert zurück, als eine Vielzahl dieser Eisenlager durch Stolln und Schächte erschlossen wurde. Größere Bedeutung erlangten die Vorkommen östlich der Gottleuba, so das martinzechenlager. Weitere etwa 30 an den kristallinen Kalkstein gebundene Erzlager wurden durch den von 1825 bis 1853 aufgefahrenen und 1020 m langen Tiefen Zwieseler Erbstolln sowie den Martinschacht bis zu einer Teufe von 75 m erschlossen. Die verbliebenen, heute geschützten Halden und Pingen (Tagesbrüche mit einem Einbruchtrichter von 1-2 Metern Tiefe und etwa 5 Metern Durchmesser) im Waldgelände südlich Berggießhübel sowie der durch eine Betonplatte verwahrte Martinsschacht bezeugen das ehemalige Bergfeld.
Seit dem Ende der Bergbauära entwickelte sich ein heute über 100-jähriger Rotbuchenbestand. Durch den hohen Kalkgehalt der Halden hat sich eine besondere Bodenflora ansiedeln können, unter anderem ein großes Vorkommen des Breitblättrigen Sitters mit einigen hundert Exemplaren.
Pflege und Entwicklung: Verhinderung Müllablagerung; behutsame forstliche Bewirtschaftung (keine Zerstörung der Halden oder Verfüllung der Hohlformen), Förderung des Orchideenbestandes
Quelle: Staatliches Umweltfachamt Radebeul (1999): Flächenhafte Naturdenkmale im Landkreis Sächsische Schweiz; Broschüre (Text ergänzt)