Natur im Osterzgebirge

Wetterrückblick Februar 2023

von Dr. Volker Beer, Sayda

Mit dem Februar endete nun auch der meteorologische Winter 2022/23. Wie auch der Februar war der Winter deutlich zu mild. Der Februar startete mit Sturm, Schnee und Regen, ja auch mit Wintergewitter. Nach diesem stürmischen Auftakt konnte sich für einige Tage polare Festlandskaltluft durchsetzen und brachte die dritte hochwinterliche Episode mit Sonnenschein und klirrender Kälte. Dann setzte sich wieder mildere Luft durch. Unter dem Einfluss eines äußerst kräftigen Hochdruckgebietes stellte sich eine Inversionswetterlage ein. Im Nebel Temperaturen wenig über Null Grad, in der milden, trockenen Luft darüber tags oft zweistellige positive Temperaturen und Nachtfröste. Zu Beginn der dritten Dekade brachte eine Reihe von Sturmtiefdruckgebieten neben dem Sturm und Orkanböen auf dem Fichtelberg Regen und durchgreifendes Tauwetter. Bis zum 24. Februar war der Schnee bis auf 20 cm am Fichtelberg und ein paar kümmerliche Reste in den Kammlagen abgeschmolzen. Am 25. Februar brach mit Schneestürmen polare Kaltluft durch und brachte den Lagen oberhalb 500 m mit einer vierten winterlichen Episode einen Spätwinter. In den höheren Berglagen fielen 20 cm Schnee, auf dem Fichtelberg wuchs die Schneedecke auf 50 cm an.

Der Winter 2022/23 war im Tiefland und den unteren Berglagen ein Totalausfall. In den höheren Berglagen bis zum Fichtelberg ließen sich drei jeweils etwa eine Woche andauernde Hochwinterepisoden verzeichnen. Bis auf die Kamm- und Gipfellagen taute der Schnee zwischen den Episoden komplett ab. Aber trotzdem lag etwa an der Hälfte aller Tage dort eine geschlossene Schneedecke. Die erste Episode erfolgte vom 11. bis 18 Dezember 2022. Eine Woche Winterwetter mit 15 bis 25 cm Schnee und etwa 3 Tagen hochwinterlichem Wetter mit Sonne und strengen Frösten, im Januar 2023 folgte die zweite Episode in die Woche vom 21. bis 28, jedoch mit dichtem Nebel, massiven Raufrost und 20 bis 40 cm Schnee und schließlich im Februar 2023 die dritte Episode in der ersten Monatshälfte mit 30 bis 50 cm Gesamtschneehöhe. Vom 7. bis 9. Februar dominierte trockene Festlandskaltluft und brachte sonniges Winterwetter mit klirrendkalten Nächten. Die tiefsten Temperaturen des Winters mit Werten unter – 20 °C in den Hochlagenmulden des Erzgebirges traten in den wenigen klaren Nächten im Dezember und im Februar auf. Hochwinterliches, sonniges, windschwaches Traumwinterwetter bei reichlich Schnee in für Skilanglauf konnte im gesamten Winter nur an 6 bis 7 Tagen und dazu nur in den höheren Berglagen verzeichnet werden. Der Link zu meinem Wetterfilm „Witterung im Februar 2023 im Osterzgebirge“ mit vielen Landschaftsimpressionen zwischen Kahleberg und Fichtelberg lautet:

https://youtu.be/-AAwW8iZrQU

Insgesamt war der Winter um 2,7 K zu warm und damit der 12. zu warme Winter in Folge. Sachsen war das zweitkälteste Bundesland und die Kammlagen des Osterzgebirge das schneesicherste Mittelgebirge.

Den ausführlichen Wetterrückblick gibt es hier.

osterzgebirge.org/wetter-und-klima

Dazu noch zwei Infodateien:

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