Natur im Osterzgebirge

Altenberger Schülerregenwaldkonferenz: Rück- und Ausblick

die erste Madagaskar-Regenwald-Veranstaltung am Altenberger Gymnasium: März 2011

Was vor ca. zwölf Jahren mit einem ersten Versuch eines gemeinsamen Zeichenwettbewerbs mit Kindern im ostmadagassischen Dorf Anjahambe begann und danach immer wieder durch Ideen und Initiativen einiger besonders engagierter Jugendlicher der „Madagaskar-AG“ mit Leben erfüllt wurde, erreichte Mitte Juli nun gleich zwei außerordentliche Höhepunkte. Am Gymnasium Altenberg stand „Regenwald“ ganz oben auf der Themenliste fast aller Schülerinnen und Schüler im zweiten Halbjahr des Schuljahres.

Ausstellungseröffnung und Preisverleihung „Rainforest Art Contest“ am 10. Juli 2022 in der Galerie Geißlerhaus

Als erster der beiden Höhepunkte erwies sich die Eröffnung der Ausstellung in der Galerie Geißlerhaus mit Regenwald-Kunstwerken junger Leute des Altenberger Gymnasiums (aber auch von anderswo, einschließlich Beiträge aus Madagaskar).  Umrahmt von Musik der Bärensteiner Familie Baor (unter anderem auch Altenberger Schüler), kurzen Ansprachen und einem Infostand der Madagaskar-AG wurden die Preise für die besten Arbeiten verliehen. In jeder Altersgruppe gab es einen ersten und einen zweiten Preis: jeweils ein madagassisches Lamba-Tuch und ein Maki-T-Shirt.  Nun gilt es, intensiv darauf hinzuarbeiten, dass auch die öffentliche Versteigerung der Kunstwerke am Ende der Ausstellung zu einem möglichst einträglichen Erfolg wird. Der Erlös soll unmittelbar danach von drei Altenberger Schülern ins Aufforstungsgebiet der madagassischen Partnerschüler gebracht werden. Also bitte schon mal vormerken: Sonnabend, 1. Oktober – Galerie Geißlerhaus Bärenstein!

 

Hinterm Horizont geht’s weiter …

Organisation des Regenwaldtags – eine logistische Meisterleistung, vor allem der Schulaußenstellenleiterin!

… dies haben die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll gezeigt, beim großen Regenwald-Konferenztag am Mittwoch, den 13. Juli. Mit Leidenschaft und großer Kreativität hatten dreizehn Klassen über Wochen und Monate hinweg die Präsentation „ihres“ Regenwaldlandes vorbereitet. Vor etwa einem halben Jahr durfte sich jede Klasse ein Land wählen, in dem tropischer Regenwald wächst, um sich mit den dortigen Bedingungen und Problemen zu beschäftigen. Vermutlich mussten einige der jungen Leute erstmal googeln, wo „Guyana“, „Elfenbeinküste“ und „Bangladesch“ eigentlich liegen.  Um so eindrucksvoller, wie sie nun ihre Klassenzimmer gestalteten, um hier am Vormittag des 13. Juli jeweils zweimal ihr Land vor Mitschülern und Lehrern vorzustellen. Leider liefen immer mehrere Präsentationen parallel, so dass keiner alles mitbekommen konnte. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellung Mexikos durch die Klasse 5B: mit einfallsreichen Sketchen, einige Schüler landestypisch kostümiert, und zum Schluss mexikanische Musik vom Akkordeon, gespielt durch eine Schülerin. Kaum zu fassen, was da an Vorbereitungsaufwand drinsteckte – ohne dass dafür eine gute Zensur winkte! In allen Klassenzimmern spürte man deutlich die Begeisterung, mit der sich zumindest einige der Jugendlichen dem Projekt gewidmet hatten!

 

Was können wir tun für die artenreichsten Ökosysteme der Erde?

Testkonferenz im November 2021

Bereits im letzten Jahr sollte zum Abschluss des Projekts „Artenvielfalt im Analasoawald“ (Kooperation der Madagaskar-AG mit der Landesstiftung für Natur und Umwelt) im November eine Tagung engagierter Jugendlicher zum Regenwaldschutz stattfinden. Corona durchkreuzte die Pläne. Stattdessen begann danach die tiefgründige und zeitaufwändige Beschäftigung mit konkreten Regenwaldländern, was am 13. Juli ab Mittag in der eigentlichen „Schülerregenwaldkonferenz“ in der Turnhalle des Altenberger Gymnasiums gipfelte.

Von der fünften bis zur zehnten Klassenstufe waren je Klasse zwei Schüler dabei, plus zwei Mitglieder der Madagaskar-AG. Während der ersten Stunde der Konferenz vertraten sie jeweils als „Außenminister“ und „Umweltminister“ das Land, mit dem sich ihre Klasse beschäftigt hatte. In gleichermaßen intensiver wie konzentrierter Debatte trugen sie eine umfangreiche Liste von Forderungen zusammen, was aus Sicht der Betroffenen die Weltgemeinschaft tun muss, um die grünen Lungen der Erde zu erhalten.

Nach der Halbzeit dann Perspektivwechsel: nun vertraten die Schülerinnen und Schüler nicht mehr „ihre“ Länder, sondern ihre Klassen. Ausgehend von den Forderungen der „Regenwaldländer an die Weltgemeinschaft“ formulierten sie Ziele und Vorhaben, wie das Gymnasium Altenberg direkt oder indirekt zum Schutz der Regenwälder beitragen kann:

Ressourcensparen:

  • Minimierung Papierverbrauch, nur Recyclingpapier
  • Bessere Mülltrennung – Recycling
  • Stromverbrauch minimieren (energiesparende Geräte)
  • Kein Tropenholz (z.B. bei Schulmöbeln)
  • Essensversorgung: „nachhaltigen Anbieter“ suchen, fair trade

Selbst aktiv werden:

  • Müllsammelaktionen – auch als Spendeninitiative
  • Bäume pflanzen
  • Recyclingprodukte herstellen und als Schülerprojekte verkaufen
  • Mehr gemeinsame Projekte und Aktionen mit madagassischer Partnerschule (z.B. gleichzeitige Pflanzaktionen)

Umweltbildung:

  • Mehr Wissen über Regenwälder vermitteln
  • Grünes Klassenzimmer
  • Generell mehr „Umwelt“ im Unterricht

Dabei kamen auch einige der „Nachhaltigkeitsprojekte“ der Klassen zur Diskussion. Neben der Beschäftigung mit „ihrem“ Regenwaldland waren auch alle Klassen im Vorfeld der Konferenz aufgerufen, ein eigenes Projekt zu entwickeln, wie die Schule umweltfreundlicher werden kann.

Die Moderation der Konferenz lag in den Händen von zwei Elftklässlern, die auch schon seit vielen Jahren aktiv bei der Madagaskar-AG mitwirken. Beeindruckend souverän meisterten sie die Aufgabe. Aber auch viele der anderen Anwesenden zeigten sich in Höchstform.

Nur leider war außer den Schülerinnen und Schülern kaum jemand anderes anwesend, der von diesem „Höhepunkt des Höhepunkts“ des Regenwaldprojekts hätte Anregungen mitnehmen können. Trotz Einladungen an mehrere dutzend Regenwaldorganisationen und Eine-Welt-Initiativen blieb der „Expertenrat“ (den die jungen Leute bei Bedarf befragen konnten) mit zwei Vertretern arg dünn besetzt. Und trotz reichlich Werbung nahm sich kein einziger Naturschützer und keine Umweltbildnerin aus der Region Zeit für diese besondere Aktion am Altenberger Gymnasium. Auch für die Lokalpresse war das offenbar kein berichtenswertes Ereignis. Am allerbedauerlichsten indes: nur eine einzige Lehrerin des Gymnasiums (die Betreuungslehrerin der Madagaskar-AG) fand während der Konferenz mal den Weg in die Turnhalle!

Spenden für Regenwaldprojekte

Am Nachmittag schloss sich dann gleich noch ein „Tag der Offenen Tür“ am Gymnasium an. Mehrere Klassen präsentierten hier noch einmal „ihr“ Regenwaldland vor externem Publikum.

Und am Infostand der Madagaskar-AG – den ganzen Tag über von den AG-Mitgliedern betreut – verwandelten sich die meisten Souvenirs und Gewürztütchen in Spendeneuros für die Wiederaufforstungsprojekte der Partnerschüler im Regenwaldgebiet der wunderbaren Insel im Indischen Ozean.

 

Spenden für den Regenwald in Madagaskar

Regenwaldgruppe Ranoala e.V.

Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank)

IBAN: DE23 3506 0190 1626 8500 29

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