Im November wurde bereits berichtet: es gibt einen ganz ordentlichen Batzen Geld von einer europäischen Stiftung namens „Culture of Solidarity“ für die Grüne Liga Osterzgebirge und ihre Freunde in Tschechien und der Slowakei. In diesem Finanztopf stecken auch Gelder der Bundeszentrale für politische Bildung. 
Wir hatten uns für die 60.000 Euro mit einem Projekt beworben, das da heißt:
„Mittel-Osteuropäische Kulturlandschaften im Klimawandel – Biodiversität erhalten.“
Konkret verbergen sich dahinter zwei gemeinsame, einwöchige Naturschutzexkursionen. Wobei es aber nicht nur darum geht, sich schöne Landschaften samt seltenen Pflanzen anzuschauen. Vielmehr besteht der Sinn der Aktion darin, alte Kontakte aufzufrischen, neue zu knüpfen – und zusammen für die Zukunft neue Projektideen zu entwickeln. Also eher zwei einwöchige Workshops mit reichlich Anregung durch praktische Naturschutzbeispiele – und auch eigene praktische Naturschutzarbeit zwischendurch. Wobei natürlich das gemeinsame Natur- und Landschaftserleben auch nicht zu kurz kommen wird.
Wir haben inzwischen den Vertrag mit Culture of Solidarity unterzeichnet, die Eckpunkte des Projekts stehen fest. Die konkreten Inhalte der Exkursionen sind aber noch nicht ganz so festgezurrt, so dass da durchaus noch Spielraum für andere Ideen ist. Die aktuelle Planung sieht so aus:
Frühjahrsexkursion nach Mähren und in die Slowakei, 21. bis 28. Mai
(einschließlich Himmelfahrt)
Tag 1: Ankunft und Treffen in Brno, ab hier mit slowakischem Reisebus; Fahrt in den Mährischen Karst / Moravský kras; dort Übernachtung und Kennenlernen
Tag 2: Vormittag Wanderexkursion im Mährischen Karst; Nachmittag per Reisebus in die Weißen Karpaten; Abend Treffen mit regionalen Naturschutzakteuren
Tag 3: Wanderexkursion in den Weißen Karpaten (und/oder Myjava)
Tag 4: Praktischer Naturschutzeinsatz
Tag 5: Weiterfahrt zum Pol’ana Biosphärenreservat / Chránená krajinná oblasť Poľana; Abend: Rückblick auf bisherige Zusammenarbeit zwischen Grüner Liga Osterzgebirge und Comenius-Universität Bratislava – Workshop für die Weiterentwicklung der Partnerschaft (gegebenenfalls unter Einbeziehung weiterer Akteure)
Tag 6: Wanderexkursion Pol’ana, geführt von lokalen Experten; Diskussionsthema: Biosphärenreservat; am Abend eventuell slowakisches Kulturprogramm
Tag 7: Vormittag evtl. weitere Wanderexkursion in der Pol’ana oder ein zusätzlicher Stop unterwegs (z.B. Mala Fatra); Weiterfahrt nach Ostrava, Naturschutzgebiet Poodří, geführte Tour mit Arnika (Hauptthemen: Streuobstwiesen und Naturschutzmanagement für gefährdete Arten wie Juchtenkäfer)
Tag 8: Abschluss-Workshop der Teilnehmer; Ende der Exkursion, Rückreise von Ostrava
Die Organisation liegt hier vor allem in den Händen von Martin Labuda (Comenius-Universität Bratislava) für den slowakischen Teil sowie Jana Vitnerová und Vlastimil Karlík (Umweltorganisation Arnika) für den tschechischen Teil. Aber noch können da sicher auch unsere Wünsche berücksichtigt werden.
Slowakei-Exkursion der Grünen Liga Osterzgebirge 2010
Herbstexkursion im Ost-Erzgebirge und Böhmischen Mittelgebirge, 10. bis 18. September
(einschließlich Lipska-hora-Wochenende)
Tag 1: Ankunft und Treffen in Altenberg (mittags); Willkommen in der Naturschutzstation Altenberg, 2 – 3 Stunden Wanderexkursion zur „Biotoppflegebasis Bielatal“ (Transport des Gepäcks per Pkw); Unterkunft (3 Nächte) Biotoppflegebasis und Ferienwohnungen in der Umgebung
Tag 2: Wanderexkursion im Grenzgebiet Ost-Erzgebirge: Zinnwald – Mückentürmchen, dort (oder am Abend im Bielatal) Rückblick/Überblick über vergangene und gegenwärtige deutsch-tschechische Naturschutzprojekte in der Region
Tag 3: gemeinsamer praktischer Naturschutzeinsatz im Bielatal; Nachmittag Workshop: Ideen für ein grenzübergreifendes Biospärenreservat Ost-Erzgebirge / Východní Krušnohoří
Tag 4: Weiterfahrt per Reisebus über Tharandt (Exkursion Weißeritzhänge; Vorstellung des jetzt beginnenden „Baumdenkmal-Projekts“ der Grünen Liga Osterzgebirge und des Lehrstuhls Biodiversität und Naturschutz; Johannishöhe, evtl. noch Forstbotanischer Garten) nach Zethau: Vorstellung von Umweltbildungsprojekten (insb.grenzüberschreitenden) der Grünen Schule grenzenlos; Abend Filmvorführung in der Grünen Schule; Übernachtung in der Grünen Schule (1 Nacht)
Tag 5: Vormittag Wanderexkursion „Großhartmannsdorfer Teiche“ + „Revierwasserlaufanstalt“; Nachmittag per Reisebus über den Erzgebirgskamm: Besuch im Kloster Osek; Kohleabbau-Probleme in Nordböhmen; Abend Ankunft in Litoměřice; Unterkunft (3 Nächte) im Pfadfinderlager Mentaurov
Tag 6: Besuch des Umweltzentrums / Středisko ekologické výchovy SEVER Litoměřice (Workshop für mögliche bi- oder trinationale Projekte), Wanderexkursion Böhmisches Mittelgebirge (Umgebung Litoměřice), Abend Konzert in Litoměřice
Tag 7: noch ein Tag im Böhmischen Mittelgebirge oder Ost-Erzgebirge, noch kein Plan
Tag 8: gemeinsamer praktischer Naturschutzeinsatz (Lipska hora)
Tag 9: Abreise von Litoměřice
Für die Herbstexkursion sind vorrangig wir – die Grüne Liga Osterzgebirge – zuständig, gemeinsam mit Honza Kotěra vom Umweltzentrum SEVER in Litoměřice und, für die Teilnahme beim Lipska-hora-Einsatz, den Freunden von Arnika. Es wäre schön, wenn wir seitens der deutschen Organisatoren die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen könnten.
Exkursion mit slowakischen Partnern in Sachsen und Brandenburg 2011
Die Exkursionen sind mit jeweils 10 bis 15 tschechischen, slowakischen und deutschen Teilnehmern kalkuliert. Willkommen sind vor allem Leute, die Interesse an möglichen, künftigen bi- oder trinationalen Naturschutzprojekten haben – und bereit sind, an der Organisation derselben auch mitzuarbeiten. Und natürlich ganz besonders diejenigen, die auch die Exkursionen selbst mit organisieren helfen.
Bitte teilt bis 28. Februar 2022 mit, wenn ihr Interesse an den Exkursionen habt: jens/ät/osterzgebirge.org
Falls sich mehr als 15 Leute melden, wird danach der Vorstand der Grünen Liga Osterzgebirge entscheiden.
Um die Angst vor der Sprachbarriere zu nehmen: an allen Exkursionstagen wird mindestens ein Führer mit Deutschkenntnissen (und/oder ein Dolmetscher) dabei sein.
Noch ein Wort zum Geld: wir haben bei Culture of Solidarity Vollfinanzierung beantragt – und bewilligt bekommen! Vorausgesetzt, dass wir im 60.000-Euro-Limit bleiben, kostet uns die Exkursionsteilnahme nichts. Davon unabhängig legen wir den Mitreisenden jedoch sehr nahe, mit einer angemessenen freiwilligen Spende ein praktisches Naturschutzprojekt der Partnervereine zu unterstützen.
Vielleicht kann bei den gemeinsamen Workshop-Exkursionen 2022 ja auch die Grundlage für künftige slowakisch-tschechisch-deutsche Gemeinschaftsprojekte gelegt werden. Das ist zumindest die Hoffnung, die der Antragstellung zugrundelag. Nutzen wir die Chance!
Jens Weber
