– wieder unter Seuchenbedingungen
Spannend war die Woche vor der Aktion am 13. November, welche eigentlich der „Goldene Pflanzeinsatz“ werden sollte, bevor sich Revierförster Eckhard Heinze in die Rente verabschiedet. Mit ihm verbinden sowohl die Grüne Liga Osterzgebirge, als auch das Glückauf-Gymnasium Altenberg seit vielen, vielen Jahren gemeinsame Waldeinsätze im Kahleberggebiet.
Nun blieb es bis zum Schluss fraglich, ob überhaupt genügend Bäumchen zum Pflanzen geliefert werden könnten. Wie bei so vielen anderen Dingen heute auch, gibt es da grad erhebliche Nachschubschwierigkeiten seitens der Baumschulen. Aber wenn es nur das wäre!
Am Mittwoch hat es den Förster aus dem Rennen genommen, danach steckte er nicht nur in Quarantäne, sondern auch im Krankenbett. Am Donnerstag musste der Grüne-Liga-Koch in die Klinik (nein, bei ihm nicht die Krankheit mit C), der für Sonnabend geplante große Lagerfeuer-Kesselgulasch blieb in den frühen Vorbereitungsarbeiten stecken. Und dann begann innerhalb der Woche auch noch im Gymnasium die Pandemie um sich zu greifen. Am Freitag wurde unter anderem eine der Klassen komplett nach Hause geschickt, in der die Madagaskar-AG viele Mitglieder hat, von denen die meisten auch beim Pflanzeinsatz mitmachen wollten. Ach ja, und Regen bei zwei bis drei Grad waren auch noch angekündigt.
Na, das konnte ja was werden!
Tatsächlich wurde es wieder eine schöne, gelungene Aktion, trotz allem. Fünfundzwanzig Leute kamen 8.15 Uhr Zum Altenberger Bahnhof: großteils Freunde der Grünen Liga Osterzgebirge zum einen, Schüler der Madagaskar-AG und Lehrerinnen des Gymnasiums zum anderen. Eine junge Kollegin vertrat Sachsenforst, sympathisch und kompetent.
Mit 120 Ebereschen (mehr gab es leider nicht) konnte im Birkhuhnlebensraum die Arbeit vom letzten Pflanzeinsatz zu Ende geführt werden. Mühsam, mühsam, für die sehr großen Containerpflanzen entsprechend dimensionierte Löcher in den steinigen Kahlebergboden – unmittelbar unterhalb der großen Blockahlde – zu hacken! Die neuen und auch die im April gepflanzten Ebereschen erhielten eine kleine „Mütze“ aus Schafwolle über ihre oberste Knospe, damit sie über den Winter nicht von Rehen kaputtgefressen werden. Dafür zu sorgen, dass die Bäumchen wirklich groß werden können, ist mindestens so wichtig wie das Pflanzen selbst!
Anschließend ging es dann in der Nähe noch mit 480 kleinen Weiß-Tannen weiter. Die kleinen Tännchen erhielten unter dem Schirm eines aufgelichteten Fichtenbestands ihr neues Zuhause. Nicht auszuschließen, dass eines nicht zu fernen Tages auch hier Sturm oder Borkenkäfer im Fichtenforst Tribut fordern werden. Doch dann wird hier bereits eine neue Baumgeneration bereitstehen: „unsere“ Weiß-Tannen, zusammen mit den nebenan bereits aufwachsenden jungen Buchen.
Nun ja, den geplanten großen Kesselgulasch überm Lagerfeuer gab es nun leider nicht (sondern Pizza vom Altenberger Döner – auch lecker!). Und die geplante feierliche Überreichung der „Goldenen Pflanzhacke“ an den Altförster konnte ebenfalls nicht stattfinden. Trotzdem hat die Aktion wieder viel Spaß gemacht und das gute Gefühl vermittelt, etwas Nützliches für die Natur im Ost-Erzgebirge getan zu haben. Statt des vorhergesagten Schneeregens schien zeitweilig die Sonne über dem Kahleberg.
Bleibt nur noch, allen gute Genesung zu wünschen, die diesmal nicht dabei sein konnten!