Natur im Osterzgebirge

Samensammler gesucht

Im März diesen Jahres war der seit langem im Bundesnaturschutzgesetz (§40) angekündigte Stichtag ran: von nun an dürfen „in der freien Natur“ nur noch gebietsheimische Gehölze und Saatgut ausgebracht werden (Land- und Forstwirtschaft ausgenommen). Also eigentlich eindeutig das Aus für 0-8-15-Regelsaatgutmischung und Billigstbaumschulware. Jedoch – gebietsheimische Gehölze un d Saatgut müssen erstmal auch zur Verfügung stehen. Offenbar hat nicht nur der Freistaat Sachsen diese Herausforderung verschlafen. Aber einiges tut sich doch.

Am Umweltforschungszentrum Leipzig läuft derzeit ein Projekt namens RegioDiv (www.ufz.de/regiodiv). Von dort kam vor kurzem folgende Anfrage:

„Das vom BfN geförderte Projekt RegioDiv untersucht die innerartliche genetische Vielfalt von Pflanzenarten in Deutschland und interpretiert die Muster mit Bezug auf das Regiosaatgut-System und auf Anpassung an regionale Umweltbedingungen. Eine Kernfrage des Projektes ist, inwieweit das aktuelle Regiosaatgut-System mit seinen 22 Regionen die vorhandenen Muster innerartlicher Anpassungs- und Differenzierung widerspiegelt. Wir untersuchen dafür 28 häufige Pflanzenarten verschiedener Wiesentypen und erwarten so eine robuste Datengrundlage über genetische Differenzierung und Anpassung mit hoher wissenschaftlicher und praktischer Relevanz.

Wir suchen botanisch-fachkundige UnterstützerInnen, die beim Sammeln der 28 Pflanzenarten mithelfen. Für die Sammlung in Deutschland haben wir die 22 Regiosaatgut-Ursprungsregionen in je 3-4 Teilgebiete unterteilt. Für jedes dieser ca. 70 Gebiete suchen wir SammlerInnen, die selbstständig möglichst naturnahe Standorte identifizieren und dort Pflanzenmaterial (Blätter) von 1-3 Individuen von möglichst vielen der 28 Arten sammeln. Wir unterstützen das Sammeln mit einem Material-Paket (Tüten, Trockenmittel, Rücksendeumschlag) und helfen bei der eventuellen Beantragung von Betretungs/Sammelgenehmigungen für Naturschutzgebiete. SammlerInnen können Koautoren von geplanten Publikationen werden. Die Sammlung des Pflanzenmaterials soll noch im Jahr 2020 beginnen und im Jahr 2021 abgeschlossen werden.

Wer helfen möchte oder weitere Fragen hat, sendet bitte eine Email oder ruft an bei:

 

Arten: Rotes Straußgras (Agrostis capillaris); Ruchgras (Anthoxanthum odoratum); Glatthafer (Arrhenatherum elatius); Aufrechte Trespe (Bromus erectus); Silbergras (Corynephorus canescens); Kammgras (Cynosurus cristatus); Rot-Schwingel (Festuca rubra); Schafgarbe (Achillea millefolium); Odermennig (Agrimonia eupatoria); Wiesenknöterich (Bistorta officinalis); Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia); Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea); Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissas); Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria); Weißes Labkraut (Galium album); Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata); Acker-Witwenblume (Knautia arvensis); Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis); Margerite (Leucanthemum vulgare); Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus); Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi); Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga); Kleine Braunelle (Prunella vulgaris); Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris); Wiesen-Salbei (Salvia pratensis); Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris); Gewöhnlicher Thymian (Thymus pulegioides); Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)

 

 

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