Natur im Osterzgebirge

Junge Naturwächter

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JuNa – Was ist das denn?

Kinder für Natur begeistern, die Begeisterung bis ins Jugendalter lebendig halten – und dabei Bereitschaft und Befähigung für Naturschutzengagement fördern … so kann es sicher gelingen, junge Menschen für verantwortungsvolle Aufgaben in Umweltvereinen und bei Naturschutzstationen, in biologischen Fachgruppen oder aber beim Ehrenamtlichen Naturschutzdienst zu gewinnen.

Gerade bei letzteren sind die Defizite inzwischen unübersehbar. Das Durchschnittsalter der Naturschutzhelfer im Landkreis Sächische Schweiz – Osterzgebirge liegt zwischen 61 und 62 Jahren. Die Reifeklasse Ü80 ist deutlich zahlreicher vertreten als die U40-„Jugend“. Und weil dies nicht nur beim SSOE-Kreis so ist, hat auch das Umweltministerium des Freistaates  Handlungsbedarf erkannt.

Aufbauend auf den Erfahrungen eines Pilotprojekts in Mittelsachsen soll versucht werden, landesweit ein Nachwuchs-Ausbildungssystem für den ehrenamtlichen Naturschutzdienst aufzubauen. Das Ministerium für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft misst dem Anliegen eine hohe landespolitische Bedeutung zu. Koordiniert wird das Vorhaben von der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt.

Im Unterschied zu „normalen“ Umweltbildungsangeboten an Schulen oder außerschulischen Einrichtungen zielt das Programm auf besonders aufgeschlossene, naturinteressierte Kinder und Jugendliche ab, denen langfristig stabile Strukturen angeboten werden sollen, um ihre Interessen entwickeln, ihr Wissen vertiefen zu können. Gemeinsam mit Gleichgesinnten, an Umweltbildungseinrichtungen der Region, unter fachkundiger Anleitung erfahrener „Mentoren“.

Pilotprojekte im Landkreis Mittelsachsen

JuNa-Praxistag Teichentschlammung beim Nabu Freiberg

Das Programm begann 2013 unter dem Titel „Junior Ranger“. Zu den beteiligten Partnern gehör(t)en unter anderem Grüne Schule grenzenlos in Zethau (die seit 30 Jahren zu den Wegbereitern der Umweltbildung in Sachsen gehört) sowie die „Naturdetektive“ des Naturschutzbundes Freiberg.

Aus der wissenschaftlichen Begleitung der mittlerweile in „Junge Naturwächter“ umbenannten Pilotprojekt-Programme gingen zwei dicke „Handlungsleitfäden“ hervor, die bei der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt abrufbar sind. Diese bieten nun Erfahrungen und Empfehlungen für den landesweiten Aufbau eines „JuNa“-Netzes, angesiedelt vorrangig an den Naturschutzstationen im Freistaat.

Aufbau von JuNa-Strukturen im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Seit Januar 2021 hat die Naturschutzstation Osterzgebirge in Altenberg die Aufgabe übernommen, im SSOE-Kreis die Grundlagen für langfristige Jungnaturschützerausbildung zu schaffen. Die Arbeit teilen sich:

  • Birte Naumann (naumann/ät/naturschutzstation-osterzgebirge.de) – vor allem ehemaliger Landkreis Sächsische Schweiz, sowie
  • Kati Ehlert (ehlert/ät/naturschutzstation-osterzgebirge.de) – ehemaliger Weißeritzkreis
  • Paula Sinapius (sinapius/ät/naturschutzstation-osterzgebirge.de) – Projekte in Tharandt und Freital

Dabei haben wir natürlich keineswegs bei Null angefangen. Zahlreiche Umweltbildungseinrichtungen leisten seit Jahren hervorragende Arbeit, wenn gleich meist völlig unterfinanziert und teilweise unter sehr schwierigen Bedingungen. Freiberufliche Umweltbildner, viele von ihnen zusammengeschlossen bei der Uni im Grünen, engagieren sich bei Projekttagen oder im Rahmen von Ganztagsangeboten an Schulen der Region. Die Naturschutzstation Osterzgebirge und deren Trägervereine bieten ebenfalls eine breite Palette von Umweltbildung für Kinder und Jugendliche.

Und es gibt durchaus auch Schulen mit spannenden Arbeitsgemeinschaften – Zielrichtung Natur und Naturschutz.

Vor allem diese bereits aktiven Initiativen sollen unterstützt, zusammengeführt und in eine langfristiges Konzept eingebunden werden.

Junge Naturwächter – so kann es  funktionieren:

  • Beginn im Grundschulalter mit „JuNa-Basiskursen„* – eher niederschwellige Naturerlebnisangebote zum Begeisterung wecken; am günstigsten im Rahmen von AG- oder anderen GTA-Angeboten an der jeweiligen Schule, aber in Zusammenarbeit mit erfahrenen Umweltbildnern
  • Kontinuierliches Angebot von „Praxisbausteinen“* – vorstellbar sind schulübergreifende AGs an ausgewählten (mit ÖPNV gut zu erreichenden) Umweltbildungseinrichtungen im Landkreis, vielleicht einmal im Monat und aller zwei Monate ein Wochenendcamp o.ä. in der Natur; jeweils mit thematischem Fokus und Unterstützung durch einen „Auskenner“ zu diesem Thema.
  • Erfahrene Naturschützer oder Biologen bieten sich als „Mentoren“ an für (größere) JuNas, die sich bereits thematisch spezialisieren wollen (also z.B. gemeinsam Nistkästen kontrollieren, Frösche über die Straße tragen, Obstbäume schneiden …)
  • Ein- oder zweimal im Jahr ein „Spezialistenlager“ (so hieß das früher) für alle interessierten JuNa-Schüler der Region.
  • andere Vorschläge?

* Diese Bezeichnungen haben nicht wir uns ausgedacht, steht so in den Handlungsleitfäden …

Hier gehts zu den:

weitere Informationen:

https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/juna

https://jungenaturwaechter.de

https://www.lanu.de/de/Naturschutzstationen/Engagement-im-Naturschutz/Junge-Naturwaechter-Sachsen.html

https://osterzgebirge.org/de/2021/01/25/naturschutz-nachwuchsmangel-angehen-junge-naturwaechter

 

 

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