Natur im Osterzgebirge

Wetterrückblick Juli 2024

von Dr. Volker Beer, Sayda:

Wie schon im Juni setzte sich der Schaukelsommer fort. Die Trogwetterlage dominierte, doch bildeten sich über Mitteleuropa immer wieder Hochdruckbrücken, die sich mitunter zu kurzlebigen, eigenständigen Hochs entwickelten und die trocken-heiße Luft jeweils für ein bis drei Tage zu uns schaufelten. So bestimmte ein Sonne-Wolken-Mix bei sommerlichen Temperaturen die Witterung, wobei auch ein paar heiße makellose Hochsommertage mit tintenblauem Himmel, aber natürlich auch tiefliegendes Gewölk mit Regen und Gewitter mit von der Partie waren. Die richtig heftigen Unwetter gingen, wie schon in den zurückliegenden beiden Monaten, bevorzugt über dem Alpenraum, den westlichen Mittelgebirgen sowie über Niedersachsen nieder. Zum Monatsende setzte sich ein Hoch durch und brachte für drei Tage den Sommer zurück. Am 29. Juli gelangte ein Schwall sehr trockener Kontinentalluft nach Sachsen. In der windstillen, klaren Nacht zum 30. Juli sanken die Temperaturen rasant. So trat bei Sonnenaufgang in den Hochlagenmulden des Erzgebirges der erste Nachtfrost des nahenden Herbstes auf. Dieser wurde an der Station Marienberg-Kühnhaider mit – 1.0 °C, am Boden – 3,1 °C, registriert. Damit wurde an diesem Morgen im Erzgebirge bundesweit die niedrigste Minimaltemperatur gemessen, selbst auf der Halbinsel Kola am Polarkreis war es wärmer. In der letzten Dekade reiften die Vogelbeeren, die Getreideernte war nun auch in den oberen Berglagen in vollem Gange, und die Mauersegler packten ihre Koffer und entschwanden gen Süden. Über Wald und Flur legte sich eine große Stille. Die Zeit schallenden Vogelgesanges war vorbei, es roch nach Herbst.

Der Link zum kurzen Wetterfilm lautet https://youtu.be/edrXVs_JWTc .

Bitte folge und unterstütze uns: