Natur im Osterzgebirge

Altenberger Gymnasiasten pflanzten wieder Bäume am Kahleberg

Es ist schon fast sowas wie Routine, und trotzdem immer wieder ein tolles Erlebnis:  am Sonnabend, den 1.4., pflanzten 14 Schülerinnen und Schüler der “Madagaskar AG” am Kahleberg wieder Bäume. 500 weitere kleine Vogelbeerbäumchen werden in einigen Jahren im hiesigen Vogelschutzgebiet das Nahrungsangebot für Birkhühner und viele andere gefiederte Freunde. Damit sie nicht zuvor als Reh- und Hirschnahrung ein allzu frühes Ende finden, bekam jeder gepflanzte Baum noch einen kleinen Knospenschutz aus Schafwolle mit auf den Weg. Und für einen guten Wachstumsstart füllten die jungen Bäumepflanzer in jedes Pflanzloch noch etwas Komposterde – aus ehemaliger Grünmasse der Bielataler Biotoppflegewiesen gewonnen.

Revierförster Denny Werner und Försterin Kristina Funke begleiteten die Aktion – doch an sich sind solche Pflanzeinsätze der Madagaskar-AG inzwischen fast Selbstläufer. Ohne viel Einweisung organisieren sich Dreierteams: jeweils einer hackt im steinigen Boden die Pflanzlöcher, einer schafft den Kompost herbei, einer pflanzt und “schmückt” anschließend die Bäumchen mit Schafwolle. Damit saßen bereits mittags alle Pflanzen fest in der Walderde.

Man spürt: dieser Pflanzeinsatz im Frühling gehört seit langem zum Standardprogramm der jungen Leute. Die Arbeit nützt der Natur – und kann gemeinsam auch richtig Spaß machen. Selbst wenn es regnet. Darüberhinaus ist die Mithilfe bei den praktischen Aktionen der Madagaskar-AG Voraussetzung dafür, auch an den Mehrtagesexkursionen zum “Regenwalderleben” teilnehmen zu können.

Genauso wie bei der Partner-Schülergruppe im ostmadagassischen Dorf Anjahambe. Die engagierten Jugendlichen dort nennen sich “Analasoa-Club” (“ala” = Wald, soa = “gut”) –  nach der Lokalbezeichnung des letzten Restregenwaldes und der angrenzenden Aufforstungsflächen bei Anjahambe. Mit immer wieder bewundernswertem Elan setzen sich die jungen Freunde dort für “ihren” Wald ein, pflanzen Bäume, helfen in der Baumschule. Und wenn die Madagaskar AG in Altenberg fleißig Spenden gesammelt hat, kann davon nicht nur die Verpflegung bei den Pflanzeinsätzen, sondern einmal im Jahr auch eine gemeinsame Wochenendreise in einen madagassischen Nationalpark oder anderes Schutzgebiet finanziert werden, wo es noch intakten Regenwald zu erleben gibt. Man kann sich im reichen Deutschland kaum vorstellen, welche Begeisterung ein derartiges Erlebnis bei den jungen Freunden in Madagaskar auslöst. Ihre Eltern verdienen selten mehr als 1 oder 2 Euro – pro Tag!Insofern stimmt die Resonanz auf die letzte Spendensammelaktion die die Madagaskar-AG mit ihrer Müllsammelaktion verknüpft hat, durchaus optimistisch.

 

Zur Zeit muss die Madagaskar AG aber auch in eigener Sache noch Spenden akquirieren. Vom 5. bis 7. Mai ist eine Exkursion nach Berlin geplant, unter anderem mit Lemuren-/Regenwaldprogramm im Berliner Tierpark und Empfang an der Botschaft der Republik Madagaskar. Die erhoffte Unterstützung durch die Sparkassenstiftung (Plan A) wurde ohne Begründung abgelehnt. Plan B war eine Kleinprojekteförderung aus dem sächsischen Programm “Förderung von Kleinprojekten zur Umsetzung der Sächsischen Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das von der Berliner Stiftung Nord-Süd-Brücken verwaltet wird. Aber auch Nosübrü hat jetzt, nach beträchtlichem Beantragungaufwand, am Ende den Daumen gesenkt. Wortreich erklären die Fördertopfhüterinnen, dass das, was die Madagaskar AG macht, gar nicht richtig zum “Bereich des globalen Lernens / der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit” gehört.

Also nun Plan C: Spenden. Eine wirklich großzügige Unterstützung hat bereits die Leitung der Rehaklinik Raupennest zugesagt. Aber es gilt noch ein “Finanzierungsloch” von einigen hundert Euro zu stopfen. Freiwillige Spenden sind deshalb mehr als willkommen:

Spendenkonto der Regenwaldgruppe Ranoala e.V:

IBAN: DE23 3506 0190 1626 8500 29

Ach ja: bei der vorausgegangenen Aufforderung, einen Fön zum Auftauen der Pflanzlöcher mitzubringen, handelte es sich natürlich um einen Aprilscherz. Drauf reingefallen ist natürlich niemand von den routinierten jungen Bäumepflanzern.

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