Natur im Osterzgebirge

Neugierig, zupackend, grenzübergreifend – Höhepunkte aus dem Jahr der Naturschutzstation

Langsam wird es draußen ruhiger, die Natur bereitet sich auf ihren Winterschlaf vor. Hinter den Mitarbeitern der Naturschutzstation Osterzgebirge, die im Altenberger Bahnhof ansässig ist, liegt ein arbeits- und abwechslungsreiches Jahr.

Im Frühjahr, sobald pandemiebedingt wieder möglich, starteten die „Jungen Naturwächter“ durch. An Praxistagen und in etlichen Camps erlebten Kinder zwischen 10 und 18 Jahren in ihrer Freizeit die Natur hautnah. Sie lebten ihren Forscherdrang aus und beteiligten sich an Amphibienschutz, Insekten- oder Baumforschung. „Junge Naturwächter“ treffen sich inzwischen regelmäßig in mehreren Gruppen über den Landkreis verteilt, außerdem betreuen Mitarbeiter 13 Ganztagesangebote in Schulen von Altenberg bis Pirna. Dass so viele Kinder regelmäßig dabei sind, freut uns besonders. Natürlich sind neue Gesichter immer willkommen – auch bei Winter-Projekttagen! Alle anstehenden Termine hier: https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/veranstaltungen/

Praktische Naturschutzarbeit ist wesentlicher Teil des Alltags der Naturschutzstation. Allen voran Bergwiesenpflege, die im Frühjahr sparsam, ab dem Sommer intensiv durchgeführt wird. Seit mehreren Jahren pflegt die Station eine artenreiche Bergwiese im Naturschutzgebiet Geisingberg. Um etwa zu verhindern, dass Lupinen heimische Bergwiesenpflanzen verdrängen, hilft nur mühsames Ausstechen der Pflanzen im Frühjahr. Im Frühherbst eine teilweise Mahd der Fläche. Dank Hunderter Freiwilliger, die beim Mähen und Beräumen von wertvollen Wiesen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge halfen, wurden Einsätze wie das „Heulager“ im Bielatal, das „Nachmäh-Wochenende“ in Oelsen oder das internationale „Schellerhauer Naturschutzpraktikum“ zum Erfolg. Außerdem bot und bietet die Naturschutzstation Beratung an, wie Privateigentümer wertvoller Wiesen oder Kommunen mit Wunsch zu mehr Naturnähe am besten Förderung beantragen. Dazu gehören u.a. Steinrückenpflege, Streuobstwiesen oder insektenfreundliches Stadtgrün.

Bei der Bergwiesenpflege kann ganz schön viel Schnittgut anfallen: Koordinatorin Jitka Pollakis (l.) und Projektkoordinatorin der „Jungen Naturwächter“ Kati Ehlert (r.) nach einer Beräumungsaktion. (Foto: S. Klingner)

Auch Monitoring und Artenerfassung stehen im Plan der Naturschutzstation. So wurden Weißstörche im gesamten Landkreis beobachtet: Auf 35 flügge Jungvögel brachten sie es 2022. Der Bestand an seltenen Haselmäusen im Altenberger Raum wurde ebenfalls dokumentiert. Außerdem meldeten Besucher und Einheimische hier nach einem öffentlichen Aufruf etliche Fundpunkte der gefährdeten Kreuzottern.

Den Mitarbeitern liegt am Herzen, nicht nur auf sächsischer, sondern auch auf böhmischer Seite wirksam zu werden. Grenzübergreifend konnten 2022 zweisprachige Kurse zu Natur- und Kulturvermittlung organisiert werden, außerdem Nachbarschaftsfeste in Cínovec/Zinnwald und das naturschutzpraktische Workcamp „HeuHoj-Camp“.

Arbeit in und mit der Natur erfordert trotzdem viel Büroarbeit – nicht anders bei der Naturschutzstation. So mag es draußen zwar ruhiger werden, drinnen aber geht es weiter!

 

Neugierig, zupackend, grenzübergreifend – Höhepunkte aus dem Jahr der Naturschutzstation auf Naturschutzstation Osterzgebirge

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