Natur im Osterzgebirge

Ein Fest für die Vielfalt der Kulturpflanzen

Am 19. September fand der erste Tag der Kulturpflanzenvielfalt auf der Johannishöhe statt. Mit circa 120 Besucher*innen von nah und fern war die Veranstaltung gut besucht.

Zwei Gartenführungen durch die 5000m2 große Saatgut-Gärtnerei gaben einen Einblick in das bäuerliche Handwerk der Saatgut-Vermehrung und Sortenerhaltung. Die Besucher*innen brachten viele Fragen zur Wirtschaftsweise mit. Ein großes Interesse herrschte an den alten und regionalen Sorten, die auf der Johannishöhe vermehrt und erhalten werden, beispielsweise der Strunkkohlrabi „Böhmischer Strunk“ von dessen Zartheit und Aroma sich neugierige Besucher*innen überzeugen konnten.

Die geschmacklichen und ästhetischen Besonderheiten einiger dieser alten Sorten konnte man vor allem am Buffet probieren. Zu den kulinarischen Highlights gehörte eine Kürbissuppe aus dem Butternut-Kürbis „Napolitaner“, der lokalen „Dresdner Plattrunden Zwiebel“ und der Möhre „London Market“ – gewachsen auf der Opitzer Flur.

Ein Vortrag und erste Erfahrungsberichte zum Schulgartenprojekt der Johannishöhe „Sortenvielfalt im Schulgarten“ inspirierte nicht nur Lehrer*innen, sondern auch engagierte Personen in Kleingartenverbänden und Gemeinschaftsgärten, sogar bis nach Bayern wird unsere Idee reisen. Vorgestellt wurden auch die Forscher*innen-Heftchen für Schüler*innen, sowie das Lehrer*innen-Manual zur selbstständigen Durchführung im Schulgarten.

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann uns gerne eine E-Mail an info@johannishöhe.de schicken.

Wissenswertes zu den Kulturpflanzen

Mehrere Vereine waren mit ihren Infoständen vertreten und präsentierten ihre Arbeit zur Förderung der Vielfalt in Sachsen. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN e.V.) aus Bautzen informierte über die Aktivitäten der Lausitzer Regionalgruppe, z.B. die Pflanzen- und Saatguttauschbörsen und den beliebten Tomatentag.

Am Infostand der Johannishöhe konnten Jung und Alt ihr Wissen beim Saatgut-Memory testen und lernen welches Saatgut zu welchem Gemüse gehört.

Als Kooperationspartner im Projekt „Sächsische Gemüsesorten wiederentdecken“ war der Verein ProSpecieRara e.V. mit einem Infostand und Vortrag über die Rekultivierung und Vermarktung sächsischer Gemüsesorten in Dresdner Bioläden vertreten.

Der Verein Slowfood e.V. brachte zwei regionale Apfelsorten zur Saft-Verkostung mit: der „Lausitzer Nelkenapfel“ und der „Schöne von Herrnhut“.  Beide Apfelsorten sind Passagiere der Arche des Geschmacks. Dieses Projekt hat zum Ziel regional bedeutsame Kulturpflanzen zu schützen durch deren Nutzung und Verankerung im Lebensmittelsystem.

Wer es scharf mochte, war bei Karl Pirks Sammlung von diversen Chilisorten richtig. Dabei konnte man unter milderen und ganz scharfen Sorten wählen.  Für eine Schärfe der etwas anderen Art konnten sich Neugierige durch 7 verschiedene Sorten Radieschen kosten.

Das Umweltbildungshaus Johannishöhe bedankt sich herzlich bei der Kuppelhalle Tharandt für die Zusammenarbeit und die Bereitstellung von Festtagszelt und Biertischgarnituren.

Im Rahmen des LEADER-Projektes „Erhaltung und Förderung regionaler Kulturpflanzenvielfalt“ wurde diese Veranstaltung von Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) gefördert.

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