Natur im Osterzgebirge

Müllsammelaktion der Madagaskar-AG rund um den Wildpark Hartmannmühle

Zu den größten globalen Herausforderungen gehört die Vermüllung der Welt – mit Plastik und allen möglichen anderen Kunststoffen, für die die Natur in milliardenjahrelanger Evolution keine eigenen Recyclingstrategien entwickelt konnte. Besonders augenfällig erfolgt diese Vermüllung in den Ländern, in denen Politik und Wirtschaft noch nicht einmal grundlegende Entsorgungssysteme auf den Weg bringen konnten. Zum Beispiel: Madagaskar.

Es ist erst 15, 20 Jahre her, als sich die Waren in den Läden und auf dem Markt des Regenwalddorfs Anjahambe radikal veränderten: statt in lokaler Handwerksarbeit hergestellte Naturprodukte eroberten Alltagsgegenstände aus Plastik die Auslagen. Billig, praktisch – nur leider nicht lange haltbar. Seither wachsen auch hier die Müllberge.

Auch in den madagassischen Städten sieht es kaum anders aus. Der Strand der Hafen- und Provinzhauptstadt Tamatave/Toamasina ist heute alles andere als eine tropische Idylle. Eine lokale Organisation namens ONG Jade organisiert hier Strandreinigungseinsätze und Müllaktionen mit engagierten Jugendlichen (https://www.youtube.com/watch?v=zu5lfpFTB4U&t=11s). Jade wird übrigens von einem kleinen Madagaskar-Freundeskreis in Pirna unterstützt: https://freunde-madagaskars.de.

Einige Schülerinnen und Schüler am Lycee Anjahambe – der Partnerschule des Altenberger Gymnasiums – haben die Dringlichkeit des Müllthemas ebenfalls schon erkannt. Sie organisierten Sammelaktionen im Ort und im Umfeld des Aufforstungsprojekts Analasoa, einschließlich entsprechender Öffentlichkeitsarbeit.

Freilich ist die Vermüllung der Welt keineswegs nur ein Thema ferner Länder (auch wenn Deutschland einen Großteil seiner Abfälle dorthin exportiert). Als die Mitglieder der Altenberger „Madagaskar-Arbeitsgemeinschaft“ befragt wurden, welche praktischen Projekte – außer dem alljährlichen Bäumepflanzen – sie sich vorstellen könnten, kam von mehreren der Schülerinnen und Schüler spontan der Vorschlag für eine eigene Müllsammelaktion.

Diese fand nun am 9. Juni rund um den Wildpark Hartmannmühle bei Geising statt. Zwölf junge Leute befreiten das Umfeld des Parkplatzes samt Rotem Wasser und angrenzender Waldbereiche von Flaschen, Folieresten, Zigarettenpackungen, vollgeschissenen Wegwerfwindeln … (Windeln aus Kunststoff verrotten erst nach mehreren hundert Jahren!). Während es den Tieren im Wildpark so gut wie möglich gehen soll, wird den wilden Tieren außerhalb des Parks so einiges zugemutet!

Denkbar ist jetzt, aus dem Müllsammelnachmittag der Madagaskar-AG  entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.

Und ein bisschen war dieser Einsatz der Testlauf für den 18. September. Dann ist „World Clean-Up Day„. Vielleicht gelingt es dann, eine größere gemeinsame Aktion der Altenberger Madagaskar AG, des Analasoa-Clubs in Anjahambe und weiterer Partner zu organisieren?

 

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