Jahreswetterrückblick 2020 für Sachsen mit Mitteldeutschland und Ausblick
Dr. Volker Beer, Leipzig
Nun ist es vorbei, das Jahr 2020. Es war das zweitwärmste und das dritte zu trockene in Folge. Somit können wir gespannt sein, was 2021 bringen wird. Wo wird sich der Polarwirbel einnisten? Matschwinter oder fennoskandinavisches Dauerhoch mit sibirischer Kälte?
Was wird mit den britischen Tiefdruckgebieten? GB ist ja nun raus, ergo die Tiefs müssen nach Norden oder Süden ausweichen oder sie zerfleddern vor ihrem Landgang auf den Kontinent. Die vermehrt auftretenden meridionalen Wetterlagen mit blockierenden Hochdruckgebieten von Putins Gnaden halten doch weitgehend das britische Wetter fern. Wie wird das in den tausenden Seiten dicken Austrittsvertrag zwischen GB und EU geregelt sein? 🙂
Der Klimawandel schreitet voran, mit ein bisschen Anstrengung wird doch das 2K Temperaturanstiegsziel locker zu toppen sein. Also noch mehr Sommerhitze mit Dürre, noch mehr Unwetter mit Sturzregen, Hagel und Überschwemmung … die Vegetation kann dem Wandel kaum Schritt halten. Zeit für eine neue Klimareferenzperiode. Jene mit den Datenbezug 1961 bis 1990 wird doch nun durch die neue Referenzperiode 1991 bis 2020 ersetzt werden. Ja, da werden die positiven Temperaturabweichungen der aktuellen Witterung bezüglich der neuen Referenz deutlich kleiner ausfallen, denn in dieser sind doch all die 10 und mehr wärmsten Jahre seit Erfindung des Thermometers eingerechnet.
Es scheint an der Zeit zu sein, Umzudenken und vielleicht gar auch zu Handeln. Daher fällt mein Jahreswitterungsrückblick für 2020 etwas länger aus. Ich wünsche Euch eine angenehme, aber auch nachdenkliche Lektüre sowie allen ein gesundes, erlebnisreiches, friedliches und interessantes 2021.