Natur im Osterzgebirge

Raupennestwieseneinsatz der Altenberger Madagaskar AG

Zugegeben, es ist nun doch etwas spät geworden in diesem Herbst, für den zweiten Schnitt auf dem einstigen Zierrasen an der Rehaklinik Raupennest, der in den nächsten Jahren wieder zu einer blütenbunten Bergwiese entwickelt werden soll. So mancher Kurgast mag schon die Stirn gerunzelt haben, dass da noch so viel altes Gras rumstand. Beim ersten Schnitt, im Juli während des Madagaskar-AG-Camps, flatterten hier so viele Schmetterlinge, hüpften so viele Heuschrecken, dass ungefähr ein Drittel der Fläche ungemäht blieb. Auf den übrigen zwei Dritteln hingegen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler dafür um so intensiver: Die gemähte Wiese wurde gründlich ausgeharkt, danach Heusamen von den artenreichen Bielatal-Biotopen ausgesät. Eine leichte Kalkung im Jahr zuvor soll den Bergwiesenblumen und -kräutern auf dem moorig-sauren Boden den Start erleichtern.

Nun also kam zum vierten Mal der Balkenmäher der Grünen Liga Osterzgebirge auf der Wiese am Raupennest zum Einsatz. Dank der engagierten Arbeit der – coronabedingt arg reduzierten – Madagaskar-AG konnte das Gras am Mittwochnachmittag, nach der Schule, zusammengeharkt, auf einen Hänger geladen und von dort zum Kompostplatz der Grünen Liga im Bielatal abgefahren werden. Die aus den Heusamen (hoffentlich) hervorgehenden Jungpflänzchen sollen im nächsten Frühjahr möglichst gute  Startbedingungen bekommen, unbedrängt von Altgrasteppichen.

Auf etwa zehn Prozent der Wiese darf aber dennoch der 2021er Aufwuchs stehen bleiben: als Überwinterungsort für Insekten. So manche Arten Heuschrecken, Zikaden, Schmetterlinge und andere Kerbtiere nutzen alte Stängel zur Eiablage. Soll aus einem einförmigen Zierrasen wieder ein biologisch vielfältiger Lebensraum werden, bedarf es auch der Toleranz für etwas „Unordnung“. Bis zum nächsten Schnitt im kommenden Sommer.

Im Gegenzug für das Engagement der Altenberger Schülerinnen und Schüler hier neben dem Raupennest-Sanatorium, unterstützt die Klinikleitung übrigens auch die Regenwaldprojekte der Madagaskar-AG und ihrer madagassischen Freunde.

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