Natur im Osterzgebirge

Tiere

  • (S. 40 UVS) „Im Bereich der geplanten Straße besteht – vor allem in der Dämmerung – eine erhöhte Gefährdung von Tieren durch Kollision, auch für bodengebundene kleine Lebewesen.“ Sehr richtig, aber das Problem wird durch den zusätzlich induzierten Verkehr auf der schönen, neuen breiten Straße viel größer sein als auf der bestehenden, schmalen Talstraße (mit den Wartebuchten bei Gegenverkehr). Der Verkehr wird nicht nur deutlich zunehmen, sondern auch viel schneller sein und den Tieren weniger Chancen lassen.
  • (S. 43 UVS): „Der Verkehr auf der geplanten Straße bringt eine Gefährdung von Tieren durch Kollision mit sich. Dieselbe Gefährdung besteht derzeit durch den Verkehr auf der vorhandenen K9061.“ Grober Unfug! Neue Straße wird länger und breiter, und sie wird zusätzliche Freizeitraser anziehen. (siehe Lauenstein). Seit Jahrzehnten gewohnte Tierwanderwege werden unterbrochen.
  • (S. 41 UVS) Die Aussage, daß durch die Beleuchtung des Tunnels „die Durchgängigkeit für Fische, Makrozoobenthos und die in Ufernähe wandernden Tierarten weitgehend sichergestellt“ sei, ist nichts weiter als eine unbewiesene, kühne Behauptung!
  • Einstau: „… wenig gefährdet sind flugfähige Tiere …“ ==> dies trifft nicht zu für viele Insekten, die bei Starkregenereignissen nahezu flugunfähig sind!
  • (S. 53 UVS) „Das als wertvolles Amphibien-Laichgewässer eingestufte ehemalige Bad von Bärenstein befindet sich außerhalb des Stauraumes …“ ==> Beleg für fehlende Ortskenntnis der Planer (oder wird der Damm etwa doch viel niedriger gebaut als geplant?)
  • (S. 63 UVS) „Die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen und Geschiebe ist durch die bewegliche Sohle aus natürlichem Sohlsubstrat gegeben.“ Das ist wohl eher Wunschdenken! Ein beleuchteter Wassertunnel mit schmalem Uferabsatz bietet noch längst keine „Durchgängigkeit“ des Gewässers gemäß Wasserrahmenrichtlinie, und auch keine Kohärenz gemäß FFH-Richtlinie! Eines der vielen Hindernissen, die solch ein (kleiner) Tunnel schafft: Ein 136 m langer Durchlaß von 12 qm Durchmesser wird zur Kaltluftdüse ==> sehr kritisch für viele wandernde Tierarten, insbesondere Amphibien

==> für Frösche und Molche wird der Damm zur Totalblockade im Bielatal!

  • (S. 3 FFH) „Die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen … ist durch die bewegliche Sohle aus natürlichem Sohlsubstrat … gegeben“. Na prima – so einfach ist die für FFH-Gebiete zwingend geforderte Kohärenz der Lebensräume hergestellt!
  • (S. 16/17 FFH) Spanische Flagge im Müglitztal bei Glashütte ==> Zuwanderung in talaufwärts gelegene Gebiete infolge Klimaerwärmung sehr wahrscheinlich ==> diesem „Fluchtweg“ keine Hindernisse entgegensetzen! (auch dies ist eine Frage der „Kohärenz“)
  • (S. 29 FFH) Von wegen keine „qualitativ-funktionale Besonderheit“ des Fischotter-Migrationskorridors! In strengen Wintern passiert der Fischotter +/- regelmäßig durch das Bielatal. Zumindest vor 2002 hat er dabei den FND-Teich auch als längere Zwischenstation auf seinen Wanderungen genutzt (Zulauf bleibt fast immer eisfrei!). 1996 z.B. gab es über viele Wochen hinweg zahlreiche Spuren. Auch Februar 2010 wieder Fischotterspuren im Gebiet.
  • (S. 22 – 24 FFH) Die Liste der Beeinträchtigungen des NATURA-2000-Gebietes ist sehr unvollständig, weil auch nur ein Teil der betroffenen FFH- und Vogelschutz-RL-Arten erfaßt wurde. Demzufolge können die dort aufgeführten „Maßnahmen zur Schadensbegrenzung“ (V.1 – V.12) nur einen kleinen Teil der zu erwartenden Schäden an den Lebensräumen der FFH- und Vogelschutz-Arten mindern!

==> Die gesamte FFH-Verträglichkeitsstudie muß unter Hinzuziehung von Artexperten aus der Region noch einmal vollständig überarbeitet werden!

Faunistische Gutachten

Obwohl der Damm in ein Waldgebiet gebaut wird und viele Hektar Wald dafür weichen müssen, wurden bei den Wirbellosen nur Artengruppen untersucht (Tagfalter, Heuschrecken), die von dieser Waldvernichtung profitieren dürften! Sinnvoller wäre es gewesen, z.B. Ameisen, holzbewohnende Käfer und gehölzgebundene Nachtfalter zu untersuchen!

Warum wurden keine Fachleute vor Ort einbezogen, die z.T. seit vielen Jahren Beobachtungen notieren? So beruhen die Planungen für diese gravierende Naturzerstörungsmaßnahme nur auf wenigen Momentaufnahmen von Ortsunkundigen!

Tagfalter

  • (S.2 Fauna) „Die Probeflächen wurden an 5 Terminen zwischen Ende April und Ende August mit einem Zeitaufwand von 1,5 h pro Termin und Fläche bearbeitet“ – nur 5 x 1,5 h pro Fläche ==> dies ergibt kaum mehr als ein paar Tagfalter-Zallsaufnahmen (allen Respekt, was die Kartierer in der kurzen Zeit trotzdem so alles erfaßt haben, aber eine verantwortungsvolle Planung sieht anders aus); lediglich „Hinweise auf die Bodenständigkeit (Reproduktion) der nachgewiesenen Arten)
  • (S.3 Fauna) „Widderchen wurden nicht nachgewiesen“ – warum nicht? sind zwar rückläufig, aber noch recht häufig hier (Grünwidderchen an Acker-Witwenblumen)
  • (S.5/6 Fauna) mehrere Tagfalter-Arten nicht erfaßt, die im Gebiet vorkommen, unter anderem:

– Baumweißling (Aporia crataegi) – in manchen Jahren recht häufig
– Großer Schillerfalter (Apatura iris)
– Kleines Ochsenauge (Hyponephale lycaon)
Großer Mohrenfalter (Erebis ligea) – nur jedes zweite Jahr
– Zwergbläuling (Cupido minimus) – Wundklee auf neuen Schotterflächen im Müglitztal

  • (S.7, 11 Fauna) Warum wurde nicht die Wiese zwischen Kleiner Biela und Straße untersucht? Diese ist nicht so blütenarm, wie auf Seite 11 behauptet
  • (S.9 Fauna) „Mit neun Arten der Gefährdungskategorien der relevanten Roten Listen (Deutschland, Freistaat Sachsen) kommt im UG ein hoher Anteil naturschutzfachlich wertvoller Arten vor.“
  • (S.10 Fauna, „vorhabensbedingte Wirkungen“): Durch Straßenneubau „kein baubedingter Verlust von Habitaten mit besonderer Bedeutung für Tagfalter“? Straßenbau hat sehr wohl Auswirkungen, vor allem durch weitgehende Zerstörung der artenreichen Wiesen am Zusammenfluß der Bielas (Falter-Untersuchungsfläche „Ta 1“)!
  • (S.10 Fauna) Schmetterlinge durch Überstau nicht gefährdet? Der Einstau-Fall wird logischerweise mit ergiebigen Niederschlägen einhergehen ==> Falter sind dann flugunfähig!
  • (S.11 Fauna) höchste Einstauwahrscheinlichkeit nicht zur Schneeschmelze, sondern im Hochsommer („Vb-Wetterlagen“)
  • (S. 11 Fauna) Aussage, daß alle gefährdeten Arten auch außerhalb des Einstaubereichs vorkommen (insbesondere in Ta5) konnte für Lilagold-Falter und Wachtelweizen-Scheckenfalter nicht belegt werden! Davon abgesehen ist der zugrundeliegende Ansatz „Kann vernichtet werden, weil’s die Art auch anderswo noch gibt“ nicht akzeptabel!
  • (S.12 Fauna, Hinweis für Kompensationsmaßnahmen) fehlt: kein Straßenbau auf den Wiesen oberhalb des Biela-Zusammenflusses (Untersuchungsfläche „Ta 1“)!

Fische

  • (S. 40 Fauna) Tunnellänge 113 m? An anderer Stelle ist geschrieben, daß der Tunnel 136 m lang sein wird. „Nach SCHWEVERS et al. 2004 sind Durchlässe von mehr als 50 m Länge, unabhängig von der Qualität ihrer Sohlenbeschaffenheit, nicht mehr uneingeschränkt durchwanderbar.“
  • (S. 16 FFH) Groppe – Die Wiederbesiedelung der bis 1990 extrem stark belasteten Müglitz erfolgte mit Sicherheit von den wenigen, bis dahin noch unbelasteten Nebenbächen. Dazu dürfte auch die Große Biela gehört haben als eines von ganz wenigen, auch vor 1990 groppentauglichen Gewässern im Müglitzgebiet. Um so wichtiger ist es, diesen Rückzugsraum nicht abzuschneiden. Die gegenüber Gewässerbaumaßnahmen sehr empfindliche Groppe wird den Tunnel nicht durchschwimmen!
  • (S. 29/30 FFH) Groppe: „Beeinträchtigung der Wandermöglichkeit nicht völlig auszuschließen“ Sehr schön euphemistisch formuliert!

Amphibien

  • (Fauna S. 41/42) Kartierer haben bei ihren drei Erfassungsterminen im April/Mai keine Feuersalamander gefunden. Welche Wetterbedingungen herrschten während der Suche? Generell ist die Wahrscheinlichkeit, adulte Feuersalamander zu beobachten, an feuchtwarmen Spätsommer-/Frühherbst-Abenden am größten. Ansonsten ist die Mißerfolgsquote sehr hoch. An der Großen Biela sind gelegentlich noch immer einzelne, meist große (=alte) Exemplare zu finden (letzte eigene Beobachtung 2006). Dies spricht für schlechte Reproduktionsbedingungen. Eine weitere Verschlechterung der Habitatverhältnisse ist unbedingt zu vermeiden!
  • (S. 43 Fauna) Feuersalamander: Welche Anwohner wurden gefragt? Mich hat jedenfalls keiner gefragt (wäre ja vielleicht naheliegend gewesen …)
  • (S. 42 + 46 Fauna) Von den Planern kaum berücksichtigt wurden die „ehem. Teiche im Tal der Kleinen Biela“, also das frühere (Natur-)Schwimmbad von Bärenstein; die bis auf kleine, temporäre Pfützen völlig verlandeten Mulden wurden nach 2002 von freiwilligen Helfern der Grünen Liga Osterzgebirge in mühevoller Arbeit wieder zu nutzbaren Laichgewässern vertieft. Hier alljährlich mehrere hundert (bis 1000?) Erdkröten und zahlreiche Grasfrösche (wichtige Nahrungsgrundlage für die hier oft stehenden Schwarzstörche!); Ca. jedes vierte bis fünfte Jahr führt allerdings immer noch sommerliche Austrocknung zum Ausfall der Reproduktion
  • (S. 43 Fauna) „Mit Abstand die häufigste Amphibienart des Untersuchungsgebietes ist der Grasfrosch.“ Tatsächlich ist die Erdkröte mindestens genauso häufig wie der Grasfrosch.

==> Untersuchungszeitpunkt wurde offenbar falsch gewählt, Aussagen zur Amphibienfauna sind nur eingeschränkt verwertbar!

  • Das Bielatal gehört mit 450 m Höhenlage übrigens noch lange nicht zum „oberen Erzgebirge“, liebe Planer aus dem fernen Erfurt.
  • Warum erfolgten keine Amphibien-Untersuchungen unterhalb des Dammes? (ehemaliger Mühlgraben!) – wichtig, um die Biotopzerschneidung des Dammes einschätzen zu können!!
  • (S. 47 Fauna) 136 m langer Tunnel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von Amphibien durchwandert (u.a. wegen der Zugluft!)
  • Grasfrösche und Erdkröten auch in der Bachaue am Dammstandort (jedes Jahr überfahrene Exemplare auf der Straße)

Reptilien

  • (S. 50 Fauna) Ringelnatter sowohl im Tal der Großen Biela wie in dem der Kleinen Biela nicht selten (Reproduktion u.a. nahezu alljährlich in unserem Komposthaufen, zahlreiche Jungexemplare). Völlig falsch ist die Aussage auf S. 50 unten („Wegen der weitgehenden Beschränkung des Vorkommens der Ringelnatter auf den Teich im Tal der Großen Biela ist bei dieser Art keine größere Population zu erwarten.“)
  • (S. 50 Fauna) Kreuzotter: stabile Populationen im Bielatal (Holzstapel hinterm „Asbestbau“ = ehem. Bobsportlerunterkunft; außerdem Kompostplatz der Grünen Liga), wahrscheinlich auch Schlagflur/Waldrand Feile ==> wurde dort zum richtigen Zeitpunkt untersucht?
  • (S. 51 Fauna) Straßenneubau ==> induzierter Verkehr, höhere Geschwindigkeit aufgrund größerer Straßenbreite ==> wesentlich höhere Gefahren für Amphibien und Reptilien!

Vögel

  • (S. 53/54 Fauna) Es ist zugegebenermaßen recht eindrucksvoll, wie viele Brutvogelarten die vom Planungsbüro beauftragten, offenbar ortsunkundigen Biologen bei gerademal vier Begehungen des Gebietes erfassen konnten. Dennoch fehlen wahrscheinlich:

– Sperlingskauz (im Gebiet öfter zu hören)
– Waldkauz (regelmäßig)
– Habicht (jedes Jahr mehrere Sichtbeobachtungen im Gebiet)
– Uhu ! (seit mehreren Jahren zumindest Winteraufenthalt im Bielatal, Brutverdacht Steinbruch)
– Schwanzmeise
– Rauchschwalbe

  • (S. 40 FFH) „Aus der Detailuntersuchung der betroffenen Arten geht hervor, dass erhebliche Auswirkungen auf die wertgebenden Vogelarten des Schutzgebietes nicht zu erwarten sind.“ – Welche Detailuntersuchungen? Die vier Tage anderthalbstündige „Brutvogelkartierung“ von 2007 können damit ja wohl nicht gemeint sein!

 ==> erhebliche Auswirkungen auf einige wertgebende Arten des Vogelschutzgebietes „Weicholdswald“ sind mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten!

  • (S. 55 Fauna + S.20 FFH) Vorkommen des Wachtelkönigs im Bielatal nicht auszuschließen (Wachtelkönigrufe vor einigen Jahren auch auf der Wiese zwischen Straße und Kleiner Biela). Die im faunistischen Sondergutachten angegebene Charakterisierung der Wachtelkönighabitate entspricht nicht ganz den Vorkommen auf den Bergwiesen im Ost-Erzgebirge

==> die Unbedenklichkeitserklärung des Eingriffs ist falsch und unverantwortlich! (Wachtelkönige rufen in der Regel ab 23.00 Uhr abends, die verwendete Nachweismethode ist dementsprechend unzureichend.)

  • (S. 55 Fauna + S. 21 FFH) Für das Gebiet der Bielamündung (Teilfläche V1) nicht mit angegeben: Eisvogel (die in vergangenen Jahren an der Müglitz brütenden Eisvögel haben auch das Bielatal zur Nahrungssuche genutzt.)
  • (S. 56 Fauna) Am linken Bielahang zur Feile (Teilfläche V3) zumindest früher (vor Kyrill) wahrscheinlich Sperlingskauz! Auch 2008 Sperlingskauzrufe im Bielatal.
  • (S. 39 FFH) Sperlingskauz: ist im Gebiet nicht selten zu hören, auch in unmittelbarer Nähe der geplanten Dammbaustelle – manchmal sogar am hellichten Tag! Eine genauere Untersuchung unter Hinzuziehung von örtlichen Fachleuten ist unverzichtbar!
  • (S. 62 Fauna) Wieso wird der Damm „keine vollständig populationsisolierende Barriere“ (für Vögel)? Wenn der Damm „nicht oder nur ausnahmsweise durchflogen wird, als auch aufgrund seiner großen Höhe nicht gern überflogen wird“? Wasseramsel!!! Eisvogel!
  • (S. 62 Fauna) Durch den Dammbau (bzw. dessen Zuwegungen) würden auch hochwertige Laubwaldbiotope in V5 betroffen sein (Biotopnr. 60 – 62)! Selbst, wenn es gelingt, die Bäume nicht unmittelbar zu beschädigen, sind vor allem Buchen und Berg-Ahorne anschließend doch großer Rindenbrandgefahr ausgesetzt (siehe Lauenstein-Damm!)
  • (S. 19-21 FFH) Uhu: stabiles Vorkommen im Müglitztal bei Bärenstein (von wegen: „Für das FFH-Gebiet ‚Müglitztal’ liegen keine Nachweise des Uhus vor“ – eine der gravierendsten Fehleinschätzungen der Verträglichkeitsprüfung, die auf bedenklicher Unkenntnis beruht – im FFH-Gebiet „Müglitztal“ gibt es seit längerem mindestens zwei Brutpaare!) In den Wintern 2008 und 2009 war mindestens ein rufender Uhu +/- ständig im Bielatal anwesend (Hauptaufenthaltsort: vermutlich der um diese Jahreszeit ruhige Steinbruch, aber Rufnachweise auch in der Nähe des geplanten Dammes und auf der Feile).

Die Uhubruten im Ost-Erzgebirge sind leider nur selten erfolgreich (Gelegeverluste durch Störungen am Felsen, zunehmender Nahrungsmangel durch landwirtschaftliche Monokulturen). Um so wichtiger ist es, auch den gerade selbständig gewordenen Nachwuchs zu sichern durch konsequenten Schutz der Ausbreitungsräume. Besonders kritisch ist in diesem Zusammenhang der Straßenneubau zu bewerten, der zusätzlichen und vor allem schnelleren Verkehr nach sich ziehen wird. Verkehrskollisionen sind das größte Todesrisiko für adulte Uhus!

Beeinträchtigungen für den Uhu werden völlig ignoriert, weil dessen Vorkommen den Planern entgangen ist!

  • (S. 21/22 FFH) Schwarzstorch: regelmäßig auf Nahrungssuche im Gebiet – Beobachtungen 2009 unter anderem: „Müllerwiese“ gegenüber „Asbestbau“  (ehem. Bobsportlerunterkunft) – Biotopnr. 180, Naßwiesen auf der rechten Seite der Kleine Biela – Biotopnr. 194/199; Wiese zwischen Straße und Kleiner Biela – Biotopnr. 116 (Zwischenlager 5!), Brachfläche unterhalb des FND-Teiches – Biotop-Nr. 124 – 130. Die Schwarzstörche finden hier reiche Nahrungsgrundlage infolge der nahegelegenen Amphibien-Laichgewässer (FND-Teich, ehem. Bad an der Kleinen Biela, Kleinteich auf der Müllerwiese, Mulden in den Naßwiesen und Auskolkungen der Kleinen Biela). Ein Schwarzstorch-Brutvorkommen befindet sich wahrscheinlich im Schilfbachtal. ==> neue Straße kann Wechsel zwischen Brutgebiet und Nahrungsflächen behindern!
  • (S. 21 FFH) Neuntöter: wiederholt auch schon Bruten innerhalb des Untersuchungsgebietes (z.B. Himbeergebüsch an der Großen Biela, Nähe der geplanten Brücke)
  • (S. 30 FFH) Neuntöter: Die Argumentation nach dem Motto ‚Der Vogel kann sich ja ein neues Revier suchen!’ dürfte wohl kaum dem Geist der Vogelschutz-Richtlinie entsprechen!
  • (S. 21 FFH) Wespenbussard: regelmäßig zur Nahrungsaufnahme im Gebiet (zahlreiche aufgerissene Wespennester)
  • (S. 21 FFH) Grauspecht: bis vor ca. 3 Jahren regelmäßig anwesend, seither nur noch sporadisch (allgemein drastischer Rückgang, nicht nur im Bielatal) ==> verstärkte Schutzbemühungen erforderlich (ameisenreiche Waldbestände mit Totholz – wie es zum Beispiel an der rechten Biela-Talflanke im Bereich des geplanten Dammes.)

Die 2007 erfolgte Brutvogelkartierung mit vier jeweils anderthalbstündigen Vor-Ort-Terminen ist lediglich eine Momentaufnahme, die einige Hinweise liefern, aber das Vorkommen einer Art nicht mit hinreichender Sicherheit ausschließen kann!

Fledermäuse

  • (S. 11 Flederm) klimatische Bedingungen: Geisinger Klimawerte nicht mit denen des Bielatales gleichzusetzen! Geising ca. 600 m Höhenlage und oft den kalten Fallwinden des „Böhmischen Nebels“ ausgesetzt, das Bielatal ca. 450 m üNN und geschütztes Mesoklima
  • Bielatal wahrscheinlich wichtiger Migrationskorridor für Fledermäuse (Bergwerkslöcher an der Hegelshöhe, Entwässerungsstolln)
  • Im Fledermaussondergutachten (fast) keine Aussage zum Großen Mausohr. Wenn bei den wenigen Fledermauserfassungen nicht dabei, heißt das noch lange nicht, daß die Art nicht vorkommt. Das Bielatal ist im FFH-Managementplan nicht umsonst als Mausohr-Habitat bestimmt.
  • S. 17 FFH) Großes Mausohr auch im Bielatal nachgewiesen (siehe FFHManagementplan)
  • (S. 15 FFH) Mopsfledermaus im unteren Bielatal zwar nicht nachgewiesen (nur im Weicholdswald), Bielatal aber wahrscheinlich auch wichtiger Wanderkorridor.
  • (S. 28 FFH) Ein 33 m hoher, völlig widernatürlicher Querverbau an der engsten Stelle des Tales stellt mit Sicherheit eine Behinderung für wandernde Fledermäuse dar, die sich auf ihren Wanderungen bekanntermaßen an Talzügen orientieren und i.d.R. in wenigen Metern Höhe fliegen. Auch hier gilt: die Planer sollen nicht einfach nur das Gegenteil behaupten, sondern schlüssige Nachweise führen anhand von bestehenden Dämmen!

Der enge und lange Durchlaß wird sich wegen der dort zu erwartenden Zugluft wohl kaum als Winterquartier für Fledermäuse eignen.