Natur im Osterzgebirge

Das Leader-Projekt der Naturschutzstation Osterzgebirge 2024

„Umweltbildung – Angebote für nachhaltige Entwicklung im Osterzgebirge“: Ein Angebot der Naturschutzstation Osterzgebirge

Dem Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz folgend „Man liebt nur, was man kennt und man schützt nur, was man liebt“, hat die Naturschutzstation Osterzgebirge vom 01.01.2023 bis 31.12.2024 6 zukunftsfähige „Umweltbildungspakete“ zu den Themen Kulturlandschaft, Bergwiesen und Wald entwickelt. Drei dieser Pakete richten sich mit interaktiven Programmangeboten an Kindergarten- und Schulkinder und drei weitere Pakete, konzipiert als Wanderungen an Jugendliche und Erwachsene. Ein solches Paket (Kiste & Rucksack) besteht einerseits aus der Konzeption einer umweltpädagogischen Veranstaltung und andererseits aus den dazugehörigen Materialien zur Durchführung. Damit möchten wir Ehrenamtliche oder auch Studenten und FÖJler mit Fachvorkenntnissen befähigen, Umweltbildungsveranstaltungen selbständig durchzuführen um somit auch kurzfristig auf Nachfragen reagieren zu können.

Für eine bessere Koordinierung von Anfragen, wurde eine Buchungsplattform erstellt, über die Anfragen eingehen und die gleichzeitig einen Überblick über alle Umweltbildungsveranstaltungen gibt.

Unterwegs mit Kindergarten- und Schulkindern zu Bärwurz, Buntspecht und Bärtierchen:

Schwüle, 35°C im Schatten oder kalter Dauerregen: größer hätten die Extreme bei den durch die Leader-Region geförderten Wanderungen, Exkursionen und Projekttagen im Projekt „Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung“ nicht sein können. Doch davon ließen sich die vielen Grundschüler, Ferienkinder, Lehrer und Begleiter nicht abschrecken.

Mit unermüdlicher Neugier und Eifer begaben wir uns zwischen Altenberg, Pretzschendorf und Frauenstein auf Erkundungstour durch unser schönes Osterzgebirge, um artenreiche Bergwiesen, erholsamen Wald und faszinierende Böden zu entdecken.

Bei insgesamt 16 Veranstaltungen mit ca. 250 Teilnehmern kamen von Frühling bis Frühherbst die im Leader-Projekt entstandenen Bildungskisten zum Einsatz. Und sie haben sich im wahrsten Sinne des Wortes erprobt. Mit dabei waren oft auch Multiplikatoren, die wir im Rahmen des Projektes angeworben hatten und die uns bei der Durchführung der Programme unterstützt haben. Mit Kindergarten- und Hortkindern begaben wir uns auf die „Entdeckertour Boden“. Hier konnte gepuzzelt, gesiebt und experimentiert werden. So wurde allen sehr schnell klar, wie kostbar und unwiederbringlich Erde ist.

Unterwegs zu den blütenbunten Bergwiesen lernten die Kinder neben zahlreichen typischen Bewohnern auch die besondere Bedeutung und die Geschichte der Wiesen kennen. Wiese schmeckt nicht nur im Kräuterquark und Honig, sondern ist auch wichtig für die Ernährung unserer Haustiere und den Hochwasserschutz!

Die Zeit für die Waldtouren war immer viel zu schnell zu Ende. Der Wald bietet ein schier unendliches Angebot für neue Entdeckungen & Erkenntnisse, Spiel, Spaß und Erholung. Der schönste Teil der Waldexpedition, nicht nur für mich, sondern auch für die Kinder, waren die steilen Anstiege, die lautlos bewältigt werden sollten. Als Belohnung durften mutige Kinder die im Volksmund als giftig geltende Ebereschenmarmelade verkosten. Und entgegen fast einhelliger Meinung kann man diese sorgenfrei essen.

Die Geschichte des Osterzgebirges – erzählt in drei Wanderungen – für Erwachsene und Jugendliche

Von Mai bis Oktober 2024 konnten die Wanderungen in Kooperation mit der Tourist-Information Altenberg gebucht werden. Nach Probeläufen stehen diese jetzt allen interessierten Wandergruppen ab sofort im Buchungsportal der Naturschutzstation Osterzgebirge e.V. zur Verfügung.

Die Artenvielfalt der Bergwiesen kann auf einer etwa zehn Kilometer langen Wanderung von Lauenstein nach Bärenstein erlebt werden. Auf dem Weg machen wir Halt bei drei Bio-Landwirten und lernen ihre Arbeit und nachhaltig hergestellten Produkte kennen. Auch Anna-Sophie Aßmann und das MDR-Fernsehteam von „hinReisend“ haben diese Wanderung getestet und zwei der Hersteller und Produzenten kennengelernt.

Die etwa zehn Kilometer lange Waldwanderung von Altenberg nach Bärenstein hält neben imposanten Buchen-Mischwäldern auch einige der schönsten Panoramen Altenbergs bereit. Doch nichts, was wir hier sehen, ist ursprünglich, denn die Landschaft und Wälder wurden durch die Hände des Menschen geschaffen. Eine tragende Rolle spielt der ehemalige Bergbau in Altenberg. Wie sich die Natur eine 30-jährige Bergbaualtlast einverleibt und durch natürliche Sukzession ein neues Ökosystem entsteht, kann auf dieser Wanderung erlebt werden.

Der Geisingberg in Altenberg ist besonders bekannt für seine artenreichen und üppig blühenden, geschützten Wiesen. Auf der sechs Kilometer langen Rundwanderung richtet sich unsere Aufmerksamkeit allerdings auf die mosaikartig angelegten Lesesteinwälle, die Steinrücken. Einst mit großen Mühen und krummen Rücken verbunden, mussten Generationen von Siedlern und Bergleuten die kargen Böden von Steinen befreien, um Feldfrüchte anbauen zu können. Die kleinen und großen Wacken legten sie auf ihre Grundstücksgrenzen. Heute sind die Steinrücken und Lesesteinhaufen Kulturdenkmale und geschützte Biotope, Rückzugsorte für viele seltene Tiere und Pflanzen. Allerdings benötigen die Rücken Pflege, um auch zukünftig in ihrer biologischen Vielfalt zu brillieren.

Die Natur des Osterzgebirges wartet darauf entdeckt zu werden! Wenn Sie Begleitung wünschen, dann buchen Sie gerne bei der Naturschutzstation Osterzgebirge.

Antje Lindner & Anika Wilke

Bitte folge und unterstütze uns: