Das Schuljahr 2022/23 ist zu Ende. Das erste Jahr mit neuen GTA-Angeboten durch die Grüne Liga Osterzgebirge e.V. an der Grundschule Ruppendorf und am Gymnasium Dippoldiswalde ebenfalls.
In Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Osterzgebirge und dem Projekt „Junge Naturwächter“ starteten wir im September 2022 an der Grundschule in Ruppendorf mit vielfältigen Angeboten zum Naturerleben, Naturlernen und praktischen Naturschutzarbeiten. Regelmäßig aller 2 Wochen trafen sich interessierte Schüler der Klasse 2-4 für 1,5 Stunden um gemeinsam wichtige und unvergessliche Naturerfahrungen zu sammeln. So starteten wir im Herbst mit der Herstellung von eigenem Apfelsaft, sammelten bunte Blätter der unterschiedlichsten Bäume und lernten so die Vielfalt unserer Baumarten kennen. Auf der Grünfläche vor dem Schulgebäude durften wir Frühblüherzwiebeln stecken, die uns im April mit zahlreichen bunten Blüten erfreuten. In den kalten Wintermonaten bauten wir ein Vogelfutterhäuschen und stellten selbst Meisenknödel her, die wir im Schulgelände und am nahe gelegenen Wolfsteich aufhängten. Die Wintersaison beendeten wir mit der Reinigung zahlreicher Nistkästen. Alle 40 Kästen, die vor 5 Jahren aufgehängt wurden, waren mit reichlich Nistmaterial bestückt. In einigen fanden wir sogar noch verlassene Eier. Anhand von Ei-Größe und -Musters sowie des Nistkastendurchmessers konnten wir feststellen, dass hier Blau- und Kohlmeisen leben.
Im Frühjahr/Sommerhalbjahr beschäftigen wir uns mit Bodenlebewesen, der Insektenvielfalt & buken Holunderküchlein. Den Abschluss des Schuljahres bildete eine Exkursion zu den Reichstädter Störchen. Gut ausgerüstet mit Ferngläsern konnten wir bereits an der Bushaltestelle 2 Storchenjunge erspähen.
Wir wanderten noch ein gutes Stück bergan auf der Beerwalder Straße. Der Blick in den Horst wurde immer besser. So konnten wir ganz genau den Unterschied zwischen Jung- und Altstörchen beobachten.
Während die Ruppendorfer Grundschulkinder die Natur in Ihrer Umgebung kennenlernten, haben die Dippser Gymnasiasten alles direkt vor der Schultür. Ein schöner großer Schulhof mit einem Gartenhäuschen und einer Menge Potential für ein „Grünes Klassenzimmer“. Und so heißt das GTA-Angebot jetzt auch. Im Herbst starteten wir auch hier mit der Herstellung von Apfelsaft und brachten Frühblüherzwiebeln in die Erde. Wir stellten selbst Vogelfutter her und bauten ein Vogelfutterhäuschen. Für die Regentonnen bauten wir gitterförmige Holzabdeckungen, so dass Insekten und Vögel noch Zugang zum Wasser haben aber nicht ertrinken. Im Frühjahr bewarben wir uns bei der Aktion des DVL „Apfelbäumchen für Sachsens Schulen und Kitas“ und waren erfolgreich. So konnten wir im Frühjahr zwei Apfelbäumchen pflanzen, die sogar schon ein paar Äpfelchen tragen. Jetzt heißt es gießen, gießen, gießen, so dass sie den trockenen Sommer gut überstehen. Erfreulicherweise haben sich die Nachbarn angeboten den jungen Bäumchen Wasser zu geben. Das hilft sehr, vor allem jetzt in den Sommerferien, wenn keine AG stattfindet.
Die Kinder wünschten sich auch einen Schulgarten. Und so begannen wir mit dem Bau von zwei Hochbeeten, wo Salat, Radieschen, Kohlrabi und Rote Beete Platz fanden. Am Zaun der ehemaligen Wetterstation wachsen Erbsen aus Saatgut von der Johannishöhe.
Das scheint auch fast das einzige Gemüse zu sein, welches mit den Standortbedingungen außerhalb der Hochbeete zurechtkommt: Trockenheit, steiniger humusarmer Boden und Schnecken. Doch die Erbsen wachsen und wachsen, während Gurken, Kohlrabi, Sonnenblumen und Zinien nur noch die Blattgerippe zeigen. Unsere selber gezogenen Tomaten- und Physalispflanzen gedeihen im Schutze des Gartenhäuschens sehr gut.
Ideen und Arbeit für das „Grüne Klassenzimmer“ gibt es noch viele: Blühwiese erhalten, Kräuterspirale bauen, Beerensträucher pflanzen, weitere Hochbeete anlegen und Boden für die Erweiterung des Schulgartens urbar machen.