Über dieses Geschäftsjahr gibt es bei Bielatal Solar eigentlich nicht viel zu berichten. Es war ein durchschnittliches Ertragsjahr ohne Störungen der Anlage. Die Bürgersolaranlage, 2005 in
Betrieb gegangen, läuft nach wie vor stabil und erzeugt umweltfreundlichen Strom. Für die 34 Anteilseigner der Betreibergesellschaft, die insgesamt 159 Anteile im Wert von jeweils 250 Euro gezeichnet haben, hat sich die Investition gelohnt: bisher wurden je Anteil 330 Euro wieder ausgeschüttet. Das mag zwar, über die Jahre gesehen, nicht so wahnsinnig viel sein: über den Daumen gepeilt errechnet sich eine jährliche Verzinsung von knapp 2 %. Aber gerade in den letzten Jahren hat es ja bei herkömmlichen Geldanlagen gar keine Zinsen mehr gegeben. Außerdem produziert die Anlage auch weiterhin Strom (bis 2025 mit einer garantierten Einspeisevergütung von 54,63 ct/kWh). Und nicht zuletzt gibt es gerade in diesen Tagen das sichere Gefühl, schon vor 20 Jahren auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Immerhin wurden allein mit dieser Anlage bis Ende November 2022 über 114.000 kWh umweltfreundlicher Strom in
das Netz eingespeist. Gemessen am sächsischen Energiemix mit einem traditionell hohen Braunkohleanteil wurden damit knapp 80 Tonnen klimaschädlicher Kohlendioxidausstoß vermieden.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie die Mitglieder des Energietisch Altenberg e.V. Anfang der 2000er Jahre unermüdlich für den Einsatz erneuerbare Energien in unserer Region geworben
haben. Oft genug vergeblich, denn Gas und Strom waren ja vergleichsweise preiswert und eine Photovoltaik-Anlage damals noch teuer.
Die Zeiten haben sich geändert, und es ist auch ein komisches Gefühl, wenn man irgendwie schon immer recht gehabt hat. Im Jahr 2022 wird den Installationsfirmen für Photovoltaikanlagen die Bude eingerannt, und man hat (gefühlt) Wartezeiten auf eine PV-Anlage wie weiland zu DDR-Zeiten auf einen Trabi. Und selbst das Gebot der Stunde, dass Energiesparen immer noch die beste Möglichkeit zum Geldsparen ist, wird nicht mehr nur von „grünen Spinnern“ vertreten.
Freilich: es geht den meisten vor allem ums Geld. Dass es eigentlich um die Umwelt gehen sollte und man schon viel früher und noch konsequenter alternative (Energie-)Wege hätte beschreiten müssen – diese Erkenntnis bleibt vielleicht den „Pionieren“ von Bielatal-Solar vorbehalten.