Gemeinsamer Naturschutzeinsatz der Naturschutzabteilung des LfULG, der Grünen Liga Osterzgebirge und der Naturbewahrung Osterzgebirge GmbH
Immer Ende August steht bei der Grünen Liga Osterzgebirge das „Nachmäh-Wochenende“ im Aktionskalender. In den Sommerwochen nach dem Heulager wächst auf vielen der Bielatal-Biotope so viel Gras nach, dass ein zweiter Schnitt erforderleich – und für die Artenvielfalt förderlich – ist. Normalerweise. Doch dieser erneute Dürresommer war ja wieder alles andere als das bisher Nomale. Es gab rund um die Biotoppflegebasis im Bärensteiner Bielatal schlicht nix nachzumähen.
Da bot es sich für die freiwilligen Helfer der Grünen Liga Osterzgebirge an, andere Naturschutzpartner der Region zu unterstützen. Und dabei einen weitgehend unbekannten Winkel der Osterzgebirgslandschaft kennenzulernen, sowie interessante Gespräche mit Naturschützern aus der Behördensphäre zu führen.
Wo am Rande des Haberfelds der Schwarzbach – eines der Müglitz-Quellgewässer – aus moorigem Boden entspringt, dort kümmert sich die Naturbewahrung Osterzgebirge seit vielen Jahren um den Erhalt einer Nasswiese, auf der Fettkraut und Sonnentau, Moosbeere und Kuckucksblumen wachsen. Die Beräumung der schweren, wasserreichen Biomasse nach der Mahd ist allerdings sehr aufwendig. Und so unterstützen Mitarbeiter der Naturschutzabteilung des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie jedes Jahr mit einem Planenzieh-Einsatz. Das erstemal organisiert hatte diese Aktion noch Helmut Ballmann, der 2020 verstorbene, im sächsischen Naturschutz äußerst umtriebige Abteilungsleiter. Nach Hellmut Ballmanns Tod ist daraus auch eine Art Gedenkveranstaltung geworden – ganz praktisch, ganz im Ballmann’schen Sinne, mit Sicherheit.
Doch auch für die ca. 15 Behördenkollegen wäre die Beräumung der Haberfeld-Moorwiese jetzt wahrscheinlich zu einer mindestens tagesfüllenden körperlichen Herausforderung geworden. Insofern war die Unterstützung durch die freiwilligen Helfer des Grüne-Liga-Nachmähwochenendes am 27. August sehr willkommen. Innerhalb von reichlich drei Stunden war die Arbeit geschafft.
Es schloss sich ein üppiger Mittagsimbiss mit mitgebrachten Salaten und Kuchen an, begleitet von angeregten Gesprächen zwischen engagierten Naturschützern unterschiedlicher Erfahrungshintergründe. Während man bei Fördermittelanträgen oder Genehmigungsverfahren oder anderen bürokratischen Prozeduren oft den Eindruck hat, dass die Kluft zwischen behördlichem und ehrenamtlichem Naturschutz immer größer und tiefer wird, helfen gemeinsame praktische Aktionen, diese Kluft zu überbrücken. Der Einsatz am Haberfeld hat dies wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es wäre wünschenswert, dies in den nächsten Jahren fortzusetzen.