Natur im Osterzgebirge

NATURA 2000 Gebietsbetreuung: Trebnitztal (041E)

Einleitung

Natura 2000 ist ein EU-weites grenzenloses Netz von Schutzgebieten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) und den Schutzgebieten der Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Diese Gebiete dienen in besonderem Maße dem Schutz der biologischen Vielfalt durch den Erhalt von seltenen, gefährdeten oder typischen Lebensräumen oder Arten.
Die Grüne Liga Osterzgebirge ist Träger des NATURA 2000 Gebietsbetreuer-Projektes im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge.

Kurzcharakteristik

Das Trebnitztal, im Müglitz-Einzugsgebiet gelegen, ist eines der letzten, wenig verbauten Osterzgebirgstäler. Weithin bekannt ist das in etwa zwischen Börnchen und Oberschlottwitz gelegene Tal für seine Abgeschiedenheit, seinen biologischen Reichtum, aber auch für die seit über 100 Jahren auftretenden Wünsche, hier ein Hochwasserrückhaltebecken zu errichten und die ebenso langen Bemühungen (u.a. des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, der Grünen Liga Osterzgebirge und vieler anderer), dieses aus o.g. Gründen zu verhindern.
Der Name „Trebnitz“ leitet sich aus dem altsorbischen drevo = Baum ab, und bedeutet in etwa Waldbach. Die Trebnitz hat mit dem Liebenauer Dorfbach (Quelle: 600 m ü. NN) und dem eigentlichen Trebnitzbach (Quelle: 580 m ü. NN) zwei Quellbäche, die sich nördlich der Liebenauer Platte vereinen.
Ihr Einzugsgebiet hat eine Größe von ca. 20 km². Der Abfluss der Trebnitz richtet sich stetig nach Norden. Nach 12 km mündet der Bach in die Müglitz.
Geologisch wird das Einzugsgebiet der Trebnitz durch die osterzgebirgischen Gneise beherrscht. Eine Besonderheit ist, dass in dieser Gegend der Schlottwitzer Achatgang den Trebnitzgrund kreuzt, eine geologische Störung im Gneis, die immer wieder Achate, gelegentlich auch Amethyste freisetzt und so regelmäßig Hobby-Geologen in den Bann zieht.
Die Vielzahl der vorhandenen, teilweise inzwischen selten gewordenen Pflanzen- und Tierarten ebenso wie die Vielfalt an naturnahen Strukturen (s. Abbildung) und an Lebensraumtypen, auch Lebensraumtypen, deren Erhalt von der Art und Weise der Bewirtschaftung abhängt, beschreiben den biologischen Reichtum des Trebnitzgrundes und führte schließlich zur Ausweisung des Trebnitztales als FFH- Gebiet.

Zusammenfassung des aktuellen Zustands

Der Zustand des Gebietes muss insgesamt als gut eingeschätzt werden. Erhebliche Beeinträchtigungen wurden durch die ehrenamtliche Gebietsbetreuung nicht festgestellt. Obgleich die hohen Temperaturen und die lange Trockenheit im vergangenen Jahr auch hier ihre Spuren hinterlassen haben. Lange Strecken der Trebnitz waren trockengefallen, die kleinen Hangbäche waren völlig trocken. Im oberen Trebnitzgrund wurden die Grünland-Lebensraumtypen nahezu ausschließlich beweidet. Hier ist zu hinterfragen, ob damit auf Dauer der Lebensraumtyp-Charakter erhalten werden kann. Möglicherweise wäre eine gelegentliche Mahd hier sinnvoll. Die Hochstaudenfluren waren kaum noch als solche zu erkennen und als (Nektar)biotop für die Spanische Flagge nur eingeschränkt nutzbar. Einige Fels-Lebensraumtyp dunkeln langsam aus und deuten auf mittel- bis langfristigen Handlungsbedarf hin.

Unabhängig der hier kurz beleuchteten Probleme lohnt ein Besuch auf dem Wanderweg im Trebnitzgrund.
(ausführlich in J. Weber 2015: „NSG Trebnitzgrund“ – http://wp.osterzgebirge.org/de/informieren/natur/schutzgebiete/trebnitzgrund).

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