Zum Abschluss unseres Projektes „Der Wild-Apfel – eine besondere Baumart in der Kulturlandschaft Osterzgebirge“ wurden alle aktuell vorhandenen Wild-Apfelbäume mit dem Artnamen „Holz-Apfel (Malus sylvestris (L.) Mill.)“ in die Arterfassungssoftware Multibase CS übertragen. Davor war es notwendig neue Standorte mit dem GPS aufzunehmen, die Bäume zu markieren, in die Datenbank einzupflegen und fehlerhafte Datensätze zu korrigieren.
Neben neu aufgenommenen Einzelbäumen ist ein Bestand von 20 Bäumen in der Gemarkung Fürstenau zu erwähnen. In den, im Jahr 2014, angelegten Hecken- und Gehölzstreifen wurden neben Ebereschen, Alpen-Johannisbeeren, verschiedenen Rosen auch Wild-Apfelsämlinge gepflanzt. Das Gebiet „Müglitzgrund und Fürstenauer Heide“ gehört zu den Kerngebieten des Naturschutzgroßprojektes „Bergwiesen im Osterzgebirge“. Die großflächige Entwicklung des Feuchtgrünlands sowie der Bergwiesen waren Schwerpunkt in diesem Gebiet aber auch die Anlage von Gehölzstreifen in Bereichen des Ackerlandes waren Thema. Durch diese Maßnahmen konnten die Lebensräume für Wiesenbrüter verbessert werden, hier im Speziellen für Wiesenpieper und Braunkehlchen. Es ist erfreulich und doch auch erstaunlich, dass sich in dieser Höhenlage von über 700m und zum Teil doch recht rauen Wetterbedingungen die Wild-Apfelbäumchen gut etabliert haben.
Zum Projektbeginn 2020 enthielt unsere Wild-Apfeldatenbank 943 Bäume, zum Abschluss der Aufnahmen waren 1.071 Bäume in der Datenbank erfasst. Darin enthalten sind noch 76 Bäume die nicht mehr existent sind. Nun haben wir die Baumliste und Datenbank bereinigt und die betreffenden Bäume gelöscht. Zum Projektende Stand 12/2024 sind nun 995 Wild-Apfelbäume erfasst, sie unterteilen sich in 574 Altbäume und 421 Neupflanzungen.
In der Projektlaufzeit gelang es für 820 Wild-Apfelbäume eine Zustimmung zur Markierung des Standortes zu erhalten. Bis heute wurden 680 Bäume markiert, es erfolgten keine Markierungen der Bäume die „hybrid“ eingestuft oder nicht mehr vital sind. Leider blieb das Aufsuchen von einigen Wild-Apfelstandorten auch in diesem Jahr zur Markierung der Bäume erfolglos, da die betreffenden Bäume altersbedingt umgebrochen, abgesägt oder bereits abgestorben waren.
Die Markierung von einem Bestand von 35 Wild-Apfelbäumen in Böhms Grund in Schlottwitz, einem steilen und schlecht zugänglichem Gebiet möchte ich noch erwähnen. In diesem Seitental der Müglitz ist auch das FND Orchideenhang Schlottwitz zu finden. Vor Jahren eine gut gepflegte, magere und sehr artenreiche Hangwiese, die derzeitig nur noch mit Rindern beweidet wird. Ebenso ist auch ein Großteil des Bachtälchens mit eingekoppelt und die Trittschäden sind nicht zu übersehen. Einigen Wild-Apfelbäumen ist neben dem Alter auch diese Landschaftspflege anzusehen. Außerdem sind zahlreiche Laubbäume umgebrochen und haben Schäden in Kronen- und Astbereichen der Wild-Apfelbäume hinterlassen. Da es hier und auch an vielen anderen Standorten unbedingt notwendig ist mit Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen zu starten plant die Grüne Liga Osterzgebirge ein Projekt für bestandsunterstützende Maßnahmen zur Erhaltung des Wild-Apfels.
Ich bedanke mich bei allen, die sich für den Schutz und die Bewahrung des Wild-Apfels im Osterzgebirge einsetzen und wünsche einen guten Start ins neue Jahr.