1938 kaufte der Landesverein Sächsischer Heimatschutz – offenbar mit finanzieller Unterstützung des Dresdner Pharma-Unternehmers („Chlorodont“-Zahnpasta) Ottomar Hensius von Mayenburg – die „Oberjohnsbacher Orchideenwiese“ an der Hochwaldstraße. Grund war vor allem das damalige Massenvorkommen der Orchidee Weiße Waldhyazinthe. Doch leider unterblieb später eine naturschutzgerechte Grünlandnutzung auf der Fläche – und überwiegend jegliche Nutzung überhaupt. Und so führte natürliche Sukzession zur Bewaldung des überwiegenden Teils des einstigen artenreichen Borstgrasrasens. Übrig geblieben ist nur ein kleiner Teil, auch dank der Unterschutzstellung als Naturdenkmal Orchideenwiese Johnsbach im Jahr 1964. Nach 1990 unternahmen die Naturschutzhelfer des Landkreises Anstrengungen, mit gelegentlichen Pflegeeinsätzen die Mayenburgwiese zu erhalten. Seit Ende der 1990er Jahre kümmert sich die Grüne Liga Osterzgebirge um die Fläche. Dazu gehört die jährliche Mahd, aber auch gelegentlich die Entnahme von beschattenden Fichten (was bei Sachsenforst nicht unbedingt Begeisterung hervorrief).
Borstgrasrasen, einstmals die typische Ausbildungsform vieler Erzgebirgswiesen, sind unter heutigen Stickstoffüberschussbedingungen zur Rarität geworden. Hier auf dem armen Quarzporphyr an der Hochwaldstraße konnte sich eine weitgehend charakteristische Artengemeinschaft erhalten. Allerdings leider ohne die Weiße Waldhyazinthe, der Bestand ist längst erloschen. Vor zwanzig, fünfzehn Jahren tauchte noch ab und an ein einzelnes, kümmerliches Exemplar dieser Orchidee auf zwischen Bärwurz, Blutwurz, Borstgras und Kleinseggen. Inzwischen hat sich die Waldhyazinthe auch hier wohl endgültig verabschiedet – wie von den allermeisten ihrer sächsischen Fundorte.
Besser bestellt ist es hier um die Schwarzwurzel. Durch Verbissschutz (Drahtkörbe) konnten vor 10/15 Jahren die jährlich drei bis fünf blühenden Stängel vor der kulinarischen Neugier der Rehe bewahrt werden. Inzwischen ist diese Art Sonderbehandlung nicht mehr nötig. Die mehrere Quadratmeter umfassende Population hat sich stabilisiert und bringt alljährlich mehrere Dutzend Blüten – und Fruchtstände – hervor. Irgendjemand muss sich mit der Art eingehender beschäftigen: In den vergangenen Jahren zierten bunte Wollfäden jeden einzelnen Stängel (sachdienliche Hinweise über die Identität der Wollfädenknüpfer nimmt die Grüne Liga Osterzgebirge als Flächenpflegerin gern entgegen!).
Über viele Jahre wurde versucht, per Ausstreu von Samen auch Arnika auf der Mayenburgwiese (wieder-?)auszubringen. Leider erfolglos. Im Rahmen eines größeren Artenschutzprojekts versucht derzeit das Umweltzentrum Dresden, mittels Pflanzung hier ein neues Arnikarefugium zu schaffen. Die bisherige Entwicklung lässt auf eine dauerhafte Etablierung hoffen.
In der Regel ist auf der Mayenburgwiese keine Heugewinnung möglich: zu viel alte Laubstreu, zu wenige Gräser und Kräuter mit Futterwert. Meist besteht die Pflege in der Mahd mit Einachsmäher und Motorsense und dem Abtransport der (geringen) Biomasse einige Tage später zum Kompostplatz der Grünen Liga Osterzgebirge im Bärensteiner Bielatal.