Natur im Osterzgebirge

FND Orchideenwiese Johnsbach (Mayenburgwiese)

Schwarzwurzel auf der Mayenburgwiese

Unterschutzstellung: Beschluss des Rates des Kreises Dippoldiswalde vom 9.7.1964

Gemarkung: Johnsbach

Größe: 0,6 ha

Lage: 1,5 km nordwestlich Falkenhain an der Hochwaldstraße

 

Kurzbeschreibung: Westlich der Hochwaldstraße zwischen Falkenhain und Oberfrauendorf befindet sich eine kleine, randlich mit Fichten, Birken, einer mächtigen Buche und anderen Gehölzen bestockte Wiese. Das differenzierte Vegetationsmosaik wird wesentlich durch Borstgrasrasen-Ausbildungsformen und Bergwiesen-Gesellschaften geprägt.

Im Jahr 1938 veranlasste der damalige Orchideen-Reichtum, insbesondere das Vorkommen der heute in Sachsen vom Aussterben bedrohten Weißen Waldhyazinthe, von der im Jahre 1936 hier mehr als eintausend Exemplare gezählt wurden, sowie der Breitblättrigen Kuckucksblume, den Landesverein Sächsischer Heimatschutz zum Kauf der Fläche. Durch entsprechende Pflege konnte der hohe Naturschutzwert des als „Ottomar-Hensius-von-Mayenburg-Wiese“ dokumentierten Naturdenkmals zunächst erhalten werden. Die spätere Nutzungsaufgabe bewirkte jedoch die Wiederbewaldung des überwiegenden Teils der Wiese und das weitgehende Verschwinden der ehemals wertbestimmenden Arten. Anfang der 2000er Jahre tauchten gelegentlich noch einzelne Exemplare der Waldhyazinthe auf, inzwischen muss der Bestand als erloschen angesehen werden.

Dessenungeachtet kommt der Erhaltung dieses Borstgrasrasenrelikts hohe Bedeutung zu. Infolge der jährlichen Pflegemahd durch freiwillige Helfer der Grünen Liga Osterzgebirge konnte sich unter anderem der Restbestand der Schwarzwurzel gut entwickeln.

Am Rande des FND wurden mehrere Wildäpfel gepflanzt, um einen abgängigen Holzapfelbaum zu ersetzen.

 

Quelle: Staatliches Umweltfachamt Radebeul (1998): Flächenhafte Naturdenkmale im Weißeritzkreis; Broschüre

 

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